SV Mesum II und seine wilden Schlussphasen

Von Alexander Eckrodt

(12.09.21) Und, Pascal Wilmes? Wie nervös warst du in den Schlussminuten? "Auf einer Skala von 1 bis 10? 12!" Ja, der Trainer des SV Mesum II fing schon wieder an zu zittern, als seine Mannschaft innerhalb weniger Minuten zwei Tore kassierte und beinahe eine 4:1-Führung gegen Cheruskia Laggenbeck verspielte. "Mit der Vorgeschichte hast du dich nur noch gefragt, wie das 4:4 fällt", meinte der Coach. Schon gegen die Ibbenbürener SpVgg und gegen BW Aasee kassierte die Truppe den Ausgleich erst in der Schlussphase. An diesem Spieltag lief es dann aber doch anders. Seine Truppe brachte den 4:3 (3:0) -Sieg über die Zeit. 

Ergebnistechnisch lief es in der Partie schon früh richtig gut für den Gastgeber. Nach etwas mehr als einer halben Stunde führte Mesum bereits mit 3:0. Lars Jenders scheiterte beim 1:0 erst noch an Cheruskia-Keeper Max Schmalz. Er bekam den Ball aber zurück und chippte ihn rüber zu Philip Grewe - 1:0 (24.). Auch beim 2:0 fiel Jenders per Lupfer auf, diesmal traf er aber selbst. Im Eins-gegen-Eins mit Schnapper Schmalz behielt er einen klaren Kopf (31.). Luca Schweder traf nach einer Flanke von Niko Winter noch mit dem Schädel ins lange Eck (33.). Vollkommen zufrieden war Mesums Coach mit der Anfangsphase seiner Mannschaft dennoch nicht: "Von der Leistung war das nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir haben zu viel zugelassen und sind eigentlich nicht so klar reingekommen." So hatte Laggenbecks Joel Manchen auch zweimal die Möglichkeit, seine Truppe zuvor in Führung zu bringen. 

Büscher stellt auf 1:3

"Wir haben die Struktur verloren und die Abstände waren dann plötzlich zu groß. Die Gegentore fielen dann zu einfach", ärgerte sich Frederik Stienecker, der den urlaubsbedingt fehlenden Trainer Vladan Dindic vertrat. "Das 0:3 spiegelte den Spielverlauf nicht wider. Wir hatten mehr und klarere Chancen", ergänzte er. Im zweiten Durchgang lief der Start dann besser für Laggenbeck. Lars Büscher stocherte nach einer Ecke den Ball über die Linie (54.) - nur noch 1:3.

Doch nicht nur Cheruskia kam zu Chancen. Die Gäste standen hinten nun offener und es ergaben sich Kontermöglichkeiten für Mesum. Eine davon nutzte Jenders, der zwei Spieler aussteigen ließ und dann in die lange Ecke einnetzte (82.). "Dann musst du den Laden zu machen", meinte Wilmes. Doch seine Mannschaft schob weiter hoch und rannte in Konter. Fabian Harte (83.) und Hadi Shehab (86.) brachten die Gäste wieder heran. Laggenbeck kam dann zwar noch zu Ecken, richtig gefährlich wurde es aber nicht mehr.

"Wenn du hoch führst, machst du automatisch weniger. Wir haben das eigentlich gut gemacht. Es ist wichtig, dass wir das 4:4 nicht gekriegt haben. Da sind wir erwachsener geworden im Vergleich zu den letzten Spielen", so Wilmes abschließend. Stienecker fasste zusammen: "Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Wir gewinnen verdient die zweite Halbzeit. Es war ein bisschen unglücklich wegen der ersten Hälfte."

SV Mesum II - Cheruskia Laggenbeck 4:3 (3:0)
1:0 Grewe (24.), 2:0 Jenders (31.),
3:0 Schweder (33.), 3:1 Büscher (54.),
4:1 Jenders (82.), 4:2 Harte (83.),
4:3 Shehab (86.)