Hoge-Hammer macht den Deckel drauf

Von Christian Lehmann

(31.03.22) Das Hinspiel zwischen dem TGK Tecklenburg und Arminia Ibbenbüren hatte den Zuschauern noch - mit Verlaub - Not gegen Elend geboten. Damals, Ende September, klebten beide noch tief im Tabellenkeller fest. Beim Wiedersehen auf dem Kahlen Berg am Mittwochabend wiesen beide Teams Bezirksliga-Qualität nach - die Kobbos, die nach dem souveränen 2:0 (0:0)-Erfolg nun schon Tabellenzweiter sind, sogar noch etwas mehr als das.

"Wir haben nahezu fehlerfrei gespielt - sie haben aber rein gar nichts falsch gemacht", befand Arminias Coach Hubi Ahmann. Seine Hoffnung, dass der Gegner im Laufe des zweiten Durchgangs nachlassen oder durch eigene Scharmützel selbst aus der Konzentration bringen könnte, bestätigte sich nicht. "Das Spiel war für uns eine Bestätigung, dass es aufwärts geht. Was Tecklenburg abgeliefert hat, das hatte aber schon Hand und Fuß. Ich hatte sie anders in Erinnerung, da stand gehörige Qualität auf dem Platz. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, aber verdient verloren haben wir trotzdem."

Gundogan trifft erst im dritten Anlauf 

Die erste Halbzeit war geprägt von viel Ballbesitz, aber nur wenigen Torszenen. Ein Arminen-Treffer nach einem Standard wurde nach einem vermeintlichen Foulspiel Tobias Birkes an TGK-Schnapper Lukas Schell aberkannt (30.), Ahmann ging da nicht ganz mit. "Ich weiß nicht, ob man das unbedingt abpfeifen muss..." Kurz vor der Pause hatte Kobbo-Unterschiedspieler Tugay Gündogan, nach seiner Gelbsperre wieder zurück im Team, nach einem Rückpass an den Sechzehner die beste Chance der Hausherren zur Führung, doch er setzte den Ball über das Tor (42.). 

"Wir hatten die Spielkontrolle, haben aber im Aufbau teils zu langsam gespielt", monierte Tecklenburgs Spielertrainer Julian Lüttmann. Mit der Hereinnahme von Gianluca Hoge - Mitte des ersten Durchgangs war schon Alessio Wilms für den angeschlagenen Kapitän Yalcin Emekci gekommen - wurde es sowohl im Spielaufbau als auch in puncto Aggressivität im Zentrum besser bei den Gastgebern.

Traumtor aus 25 Metern

Zunächst vereitelte Arminen-Schnapper Robin Peters den Rückstand gegen Gündogan (50.), dann parierte Schell auf der Gegenseite einen Distanzschuss von Jeffrey Golsche stark (55.). Wenig später dann die Tecklenburger Führung: Wilms eroberte den Ball nach einem Fehler im Ibbenbürener Aufbau, Lüttmann steckte schnell durch zu Gündogan, der sich seine dritte dicke Möglichkeit in diesem Spiel nicht nehmen ließ (1:0/60.). Für die Entscheidung sorgte schließlich Hoge, der sich nach einem geblockten Gündogan-Freistoß ein Herz nahm und den Ball maßgenau aus 25 Metern in den Winkel schweißte - ein Traumtor (66.)!

Kein Zufall, wie Lüttmann bemerkte: "Am Montag beim Training hat er auch ein paar solcher Dinger gehabt. Freut mich für ihn, Gianluca hat eine tolle Entwicklung genommen." Das galt auch für das gesamte Team, das die Führung im Stile einer Spitzenmannschaft runter spielte und durch Lüttmann, der in der 70. Minute den Pfosten traf und in der 89. an einem Ibbenbürener Abwehrbein auf der Torlinie scheiterte, weitere gute Möglichkeiten liegen ließ. Eine höhere Niederlage wäre aber der Leistung der Gäste an diesem Abend wohl nicht gerecht geworden. Auch Lüttmann bestätigte: "Arminia war sehr gut organisiert und hatte einen klaren Plan. Es war kein einfaches Spiel für uns, wir haben allerdings sehr gut gegen den Ball gearbeitet und hochverdient gewonnen." 

TGK Tecklenburg - Arminia Ibbenbüren 2:0 (0:0)
1:0 Gündogan (60.), 2:0 Hoge (66.)