Bezirksliga 12
Richters Dreierpack sorgt für mildernde Umstände
Von Christian Lehmann
(16.03.22) Das wurde auch mal wieder Zeit: Arminia Ibbenbüren hat nach acht Liga-Pleiten in Serie endlich wieder einen Dreier eingefahren. Beim 4:0 (1:0)-Erfolg über den SC Hörstel stimmte das Ergebnis, mit der Leistung seiner Mannschaft war Trainer Carlos Andrade dennoch vor allem im ersten Durchgang nicht zufrieden. Den Unterschied gegen tapfer kämpfende, aber spielerisch unterlegene Gäste machte Niklas Richter, der einen Dreierpack schnürte.
"Es war ein ganz schwaches Spiel, aber diesmal hat's für uns gereicht. Wir haben in einigen Szenen Glück gehabt", deutete Andrade an, dass das Endergebnis dem Spielverlauf über weite Strecken nicht ganz gerecht wurde. Hörstels Trainer Kai Aulkemeyer war jedenfalls mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. Er war eigentlich zu Wochenbeginn gemeinsam mit Chefcoach Bruno Graw zurückgetreten, machte aber auf Bitten der Mannschaft einen Rückzieher und wird sie gemeinsam mit Fabian Muthulingam für den Rest der Saison betreuen. "Man kann in der Bezirksliga ein Spiel verlieren, aber die Zuschauer müssen wenigstens sehen, dass die Jungs 100 Prozent geben. Das haben sie heute getan. Kämpferisch war das eine gute Leistung - auch wenn der Sieg für Arminia natürlich in Ordnung geht."
Bösker zielt zu genau
Zwar hatten die Hausherren von Beginn an mehr Ballbesitz, zeigten gegen einen kompakt stehenden Gegner aber immer wieder Schwächen im Spielaufbau, die das Schlusslicht zu Nadelstichen nutzte. Schon nach zwei Minuten tauchte Dennis Wiesmann frei vor dem Ibbenbürener Tor auf, doch er brachte die Murmel nicht im Tor unter. Auf der Gegenseite machte es Niklas Richter besser, nach Flanke von Florian Schulte von der rechten Seite markierte er das 1:0 (18.).
Nach der Pause wurden die Gäste dann von Minute zu Minute frecher: Patrick Bösker, der schon zu Beginn des zweiten Spielabschnitts eine gute Kopfballchance aus kurzer Distanz vergeben hatte (47.), lupfte das Leder nach eigenem Ballgewinn an die Unterkante der Latte (57.) - da hatte Arminia richtig Massel! Ebenso wie wenige Minuten später, als die Blau-Weißen erneut gefällig konterten - und Leo Vordermark freistehend vor dem Tor der Ball unter seinem Fuß hindurchrutschte (70.).
Breuer macht den Sack zu
Die bis dato wenig strukturierten Angriffe der Gastgeber wurden nun zielstrebiger: Dodo Breuer war nach einem Steckpass von Gerrit Mahmutovic frei durch, umkurvte Gästekeeper Lars Rieskamp und traf zum erlösenden 2:0 (72.). Der Jubel über den Treffer hielt sich bei den Hausherren arg in Grenzen. Er war aber der Brustlöser für zwei weitere Richter-Treffer, der jeweils nach Eckbällen in der 80. und 84. Minute erfolgreich war.
"Die zweite Halbzeit war deutlich besser von uns, allerdings haben wir vor dem zweiten Tor Glück gehabt. Danach war das Spiel für uns einfacher", befand Andrade. Aulkemeyer wusste, woran es gelegen hatte: "Wir haben weiterhin vorne kein Abschlussglück. Wenn bei uns Leistungsträger wie Julin Muthulingam, Christian Biermann, Pascal Thele oder Mark Bröring fehlen, dann macht sich das schon bemerkbar. Hinten raus haben wir nicht mehr gut verteidigt - aber ob's jetzt ein 0:2 oder ein 0:4 ist, das ist letztlich auch egal..."
Arminia Ibbenbüren - SC Hörstel 4:0 (1:0)
1:0 Richter (18.), 2:0 Breuer (72.),
3:0 Richter (80.), 4:0 Richter (84.)