Kloer: "Meine Zeit ist gekommen"

Von Christian Lehmann

(25.01.23) Lange hat Stefan Kloer mit sich gerungen, nun steht aber fest, was für viele bei Westfalia Kinderhaus lange als undenkbar galt. "Ich höre im Sommer auf", verrät uns der Coach der Reserve am Mittwoch. Nach sieben Jahren steht an der Großen Wiese nun also eine kleine Zeitenwende an. Kloers Schaffen bei der Westfalia war von viel Aufbauarbeit und Engagement im Umfeld des Vereins geprägt - mit dem Bezirksliga-Aufstieg im vergangenen Sommer als Höhepunkt.

Die Frage, warum er sich gegen eine Fortsetzung seines Engagement entschieden hat, beantwortet Kloer gewohnt humorig. "Gehaltsverhandlungen..." Daran scheiterte es natürlich nicht. "Meine Zeit ist gekommen. Es waren sieben intensive Jahre - und ich muss sagen, gerade in dieser Saison ist es sehr anstrengend. Wir hatten wegen der Aufstiegsrunde nur eine sehr kurze Pause, auch im Winter gab es kaum Zeit, durchzuschnaufen. Es wird mir alles ein bisschen zu viel gerade..." Weil künftig auch eine berufliche Veränderung anstehen könnte, informierte Kloer jüngst Westfalias Fußballobmann Franz-Josef Rensing über seine Pläne.

Tendenz hat sich abgezeichnet

Zwischen den Feiertagen hatte sich beim Übungsleiter schon die Tendenz abgezeichnet, dass die Zeit für eine Pause gekommen ist. Die Frage, ob er sich vorstellen könne, irgendwann doch nochmal eine Mannschaft zu betreuen, schmettert er ab: "Frag' mich das doch nicht im Januar!" Die Vorbereitung läuft wie schon im Sommer - und wie auch bei vielen anderen Bezirksligisten - gelinde gesagt zäh. Der Tabellenzwölfte muss sich jedoch ins Zeug legen, um die Klasse zu halten.

"Wir werden alles daran setzen, drinzubleiben", betont Franz-Josef Rensing, der nun in die Nachfolger-Suche involviert ist. "Es hatte sich ja schon angedeutet, dass Stefan eine Auszeit braucht. Wir hätten uns die finale Entscheidung vielleicht etwas früher gewünscht, da es zu diesem Zeitpunkt nicht leicht ist, gute Trainer zu finden. Seine Beweggründe können wir natürlich nachvollziehen. Stefan hat hier sehr gute Arbeit geleistet, war immer zuverlässig und engagiert. Er hat viel zum Erfolg der Zweiten beigetragen."

Christoph Göbel bleibt dem Verein als Co-Trainer erhalten, ein neuer Cheftrainer oder ein Trainerduo soll ihm zur Seite gestellt werden. Die schlechteste Adresse ist Kinderhaus sicherlich nicht, neben guten Trainingsbedingungen kann der Verein mit einem guten Unterbau wuchern. Die A-Jugend belegt in der Bezirksliga einen guten 6. Platz, einige Talente rücken zur neuen Saison in den Seniorenbereich auf.