Bezirksliga 12
Ojiako hätte nicht spielen dürfen
Von Christian Lehmann
(01.03.23) Was wäre wohl los gewesen, wenn Grün-Weiß Gelmer am Wochenende bei der 2:3-Auswärtspleite gegen Borussia Münster einen Punkt geholt oder gar gewonnen hätte? "Das wäre richtig ärgerlich gewesen", sagt Trainer Simo Sroub. Am Mittwoch stellte sich nämlich heraus, dass die Punkte - wenn sie denn am Sonntag auf das grün-weiße Konto gewandert wären - nun wieder futsch gewesen wären. Wie Bezirksliga-Staffelleiter Gerhard Rühlow auf Nachfrage von Heimspiel-Online bestätigte, wurde die Partie nun mit 2:0 für die Borussen gewertet. Auswirkungen hat das nur aufs Torverhältnis.
Aber warum wurde das Spiel gewertet? "Gelmer hat einen Spieler eingesetzt, der aufgrund seiner fünften Gelben Karte nicht spielberechtigt war", verdeutlicht Rühlow. Es handelt sich um Brian Ojiako, den Sroub in der 63. Minute für Paul Deitermann eingewechselt hatte. Der Übungsleiter klärt uns auf: "Als wir vor dem Spiel die Aufstellung im DFBnet bearbeitet haben, war er laut App spielberechtigt." Bei einer Sperre ist für gewöhnlich ein rotes Schloss unterhalb des Spielernamens zu sehen, der Spielbericht kann ohne einen Hinweis darauf, dass ein Spieler nicht spielberechtigt ist, eigentlich nicht freigegeben werden.
Verantwortlich sind die Vereine
In diesem Fall, versichert Gelmers Coach, sei dies jedoch nicht ersichtlich gewesen. "Ich habe den Spieler auch nochmal gefragt und er war sich sicher, dass er noch keine fünf Gelbe Karten gesehen hat. Wir haben vor dem Spiel auch den Schiedsrichter informiert. Erst im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass im System wirklich fünf Gelbe Karten vermerkt waren."
Rühlow macht deutlich, dass selbst ein technischer Fehler im System nicht vor den Konsequenzen schützt: "Das bekommen die Vereinsvertreter bei jedem Staffeltag von mir zu hören, bevor ich ihnen 'Guten Tag' sage: Das DFBnet ist eine technische Hilfe, verantwortlich für die Einhaltung der Regeln sind die Vereine selbst." In diesem Fall können es die Gelmeraner verschmerzen, waren sie schließlich ohnehin leer ausgegangen. Der Sachverhalt verdeutlicht jedoch, dass es durchaus Sinn macht, genau nachzuhalten und Buch darüber zu führen, wer wann eine Gelbe Karte gesehen hat, statt sich blind auf die Technik zu verlassen.