Zeit für die Familie - Mersch macht Schluss

Von Christian Lehmann

(08.11.22) Als Thomas Mersch im Jahr 2019 ausgerechnet vom Nachbarn GW Steinbeck zum TuS Recke wechselte, dürfte das den einen oder anderen durchaus überrascht haben. Dass es zwischen Mannschaft, Trainerteam und Verein stimmt, haben die vergangenen Jahre im Fürstenbergstadion jedoch eindrucksvoll gezeigt. Mit einer guten Mischung aus Seriösität und Lockerheit führte der Coach das Team durch die Corona-Zeit, holte im Jahr 2020 den Kreispokal und hielt das Team in der Bezirksliga. Am Saisonende ist aber Schluss für ihn beim aktuell Tabellenzwölften, das teilte der Sportliche Leiter Michael Stelthove am Dienstag mit. 

"Thomas hat dem Fußballvorstand und der Mannschaft bereits frühzeitig vor Wochen mitgeteilt, dass er nächste Saison nicht mehr als Trainer zur Verfügung steht. Die Gründe sind aber überhaupt nicht sportlicher Natur, sondern liegen vielmehr in dem privaten Wunsch zu mehr Zeit mit der Familie", teilt Stelthove mit. "Ich kann die sehr nachvollziehen und wir sind sehr froh, dass er uns so frühzeitig informiert hat. So bleibt genügend Zeit, in Ruhe ein starkes Trainerteam für die kommende Spielzeit aufzubauen."

Sonntags wird nach Papa gefragt

In einer Pressemitteilung des Vereins äußert sich Mersch zu den Gründen: "Es fällt mir sehr schwer, die Mannschaft und den Verein am Saisonende zu verlassen, weil es eine tolle Truppe mit super Charakteren und tollem Umfeld im Verein ist. Allerdings habe ich in den letzten 18 Jahren an der Seitenlinie immer Freizeit und Familie um den Fußball gelegt. Das ist für meine Vorstellung des Trainerdaseins eine persönliche Voraussetzung. Ab Sommer gehören die Sonntage dann der Familie. Das wird für mich und meine Familie ein ungewohntes Gefühl, vor allem meine beiden Kinder sind jetzt in dem Alter, wo sonntags öfter mal nach Papa gefragt wird..."

Ein komplettes Vakuum wird nach der Rücktritts-Ankündigung allerdings nicht entstehen, denn der Verein hat bereits vorgesorgt. Hendrik Börgel, den der Verein 2019 als Co-Trainer vom FCE Rheine zurückholte, rückte zu Saisonbeginn zum gleichberechtigten "Chef" neben Mersch auf und wird dem Team erhalten bleiben. Wer ihm zur Seite steht, ist derzeit noch offen. "Ich freue mich über das Vertrauen und auf meinen ersten Cheftrainerposten im Seniorenfußball bei dem Verein, bei dem ich mit kurzen Unterbrechungen seit meinem 15. Lebensjahr als Trainer tätig bin. Erste Priorität hat erstmal aber der Klassenerhalt in dieser Saison, sodass wir auch in der nächsten Saison mit einer schlagkräftigen Mannschaft und einem sehr guten Team ums Team ansehnlichen Bezirksliga-Fußball in Recke spielen lassen können", so Börgel.