SC Münster 08

Fazit Hinrunde: Die Bilanz wäre sensationell, hätte es den bösen Oktober nicht gegeben. Aus vier Spielen holten die Nullachter seinerzeit nur einen Punkt - und das trotz mitunter sehr ordentlichen Leistungen. "Wir wissen, dass uns dieser Monat den Anschluss an die Spitze gekostet hat", sagt Trainer Gerrit Göcking. "Die Jungs sehen es auch so, dass wir da mehr hätten mitnehmen müssen." Nur bei der 1:5-Auswärtspleite gegen die ISV waren die Nullachter komplett chancenlos. "Da hatten wir einen rabenschwarzen Tag. Abgesehen davon waren die Jungs aber sehr gut unterwegs. Wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner in der Liga mitzuhalten."  

Vorbereitung: Das Training läuft soweit ganz gut. "Wir haben in den ersten zwei Wochen bewusst nur trainiert, um wieder in Abläufe reinzukommen." Das bisher einzige Testspiel beim VfL Senden (0:5) lief jedoch völlig ins Rad. "Das war ein kleiner Weckruf, aber wir machen uns keine Panik", sagt der Coach. Er freut sich über mehrere Verletzungs-Rückkehrer, die es aber behutsam aufzubauen gilt. Viel Zeit hat Nullacht aber nicht. "Wir wissen, dass wir gut starten müssen, sonst verabschieden wir uns ganz schnell von da oben. Wir fahren jetzt richtig hoch...", so Göcking.  

Personal: Dennis Hamsen hat sich einen Muskelfaserriss. Luis Potthoff ist eineinhalb Jahre nach seinem Kreuzbandriss wieder voll eingestiegen und hat bereits sein erstes Spiel bestritten. "Das sieht sehr vielversprechend aus", frohlockt Nullachts Trainer, der aus einem konstant fitten Stamm von knapp 15 Spielern schöpfen kann. Torhüter Finn Tomberge ist nach seinem nach Chile-Aufenthalt wieder zurück beim Team, dafür verabschiedet sich Heinrich Fischer nach England. Malte Höppner und Christopher Hömann sind noch immer verletzt.

Das wollen wir in der Rückrunde besser machen: Die Saison und auch der erste Test haben offengelegt, dass die Nullachter gerade im Offensivbereich noch was zu tun haben. "Wir müssen zusehen, dass wir nicht nur 90 Minuten in Schönheit sterben, sondern auch mal Fußball arbeiten", fordert Göcking. Zudem sei die Chancenverwertung trotz vieler erzielter Tore ausbaufähig. Es dürften außerdem ein, zwei Gegentore weniger werden. In Sachen Abgezocktheit nehmen sich die Münsteraner den SV Burgsteinfurt als Vorbild.

Das wollen wir in der Rückrunde beibehalten: "Wir haben in der Offensive immer gute Lösungen gefunden", sagt Göcking, der nach eigener Aussage lieber 4:3 als 1:0 gewinnt und möchte, dass seine Truppe weiterhin für Spektakel steht. "Fußballerisch gehören wir da ganz oben mit dazu. Unsere Kreativität darf uns nicht abgehen." 

Saisonziel: "Wir wollen nicht zu früh um die Goldene Ananas, sondern möglichst um Platz eins spielen", legt der Coach die Latte hoch. Nach der Derbywoche zu Jahresbeginn mit Spielen gegen GW Gelmer am Dienstag und Borussia Münster am Sonntag könnte sich weisen, in welche Richtung es geht. Die Chancen, dass sein Team noch ganz oben reinrutscht, schätzt Göcking aber nicht allzu hoch ein. "Ibbenbüren ist schon sehr konstant und gut unterwegs. Es muss viel zusammen kommen, damit wir die noch einholen." 

Heimspiel-Prognose: Junge Mannschaft, junges Trainerteam - der SC Münster 08 macht wieder richtig Spaß und hat die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft klug gestellt. Die Mannschaft hat zweifelsohne ein riesiges Potenzial. Für den ganz großen Wurf wird es aber wohl nicht mehr reichen. Am Ende der Saison wird Nullacht guter Dritter.