Bezirksliga 12
Nullachts rabenschwarzer Tag im Topspiel
Von Finn Bruns
(16.10.22) Boom! Mit 5:1 (2:1) fertigte die Ibbenbürener Spielvereinigung den bisheriger Spitzenreiter Münster 08 ab und schnappte sich dadurch selber die Tabellenführung. "Wir waren mit dem 1:5 sogar noch gut bedient", gab Nullachts Trainer Gerrit Göcking zu. Seine Jungs erwischten einen rabenschwarzen Tag, es sollte ihnen wirklich gar nichts gelingen. Auf der anderen Seite stand eine wahnsinnig coole ISV, die defensiv kaum etwas zuließ und sich vorne auf Torjäger Lennard Bladt verlassen konnte, der gleich drei Mal einnetzte.
Bereits nach zwei Minuten hatte Janis Schneider die Führung für die Heimelf auf dem Fuß, nach einer Balleroberung war sein Schuss allerdings nicht präzise genug. Auch Lennard Bladt vergab eine gute Gelegenheit, als er im Eins gegen Eins am Keeper der Kanalkicker, Malte Remmert, scheiterte. Stattdessen gingen die Münsteraner nach einem Freistoß aus dem Halbfeld in Führung. Rui Guimares fiel der Ball vor die Füße und Nullachts Toptorjäger traf zum 1:0 (23.). "Dass wir in Führung gehen, ist eigentlich eine Unverschämtheit. Es hat uns aber auch keinerlei Auftrieb gegeben", erklärte Göcking.
ISV dreht die Partie
Ibbenbüren ließ sich vom Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und kam eine knappe Viertelstunde nach Nullachts Tor zum Ausgleich. Lennard Bladt verwertete eine überragende One-Touch-Vorlage von Marvin Hagemann (36.). Kurz vor der Pause legte die ISV durch den zweiten Treffer von Lennard Bladt nach. Eine Ibbenbürener Ecke wurde nur unzureichend geklärt und Bladt knallte den Ball per Volley unter die Latte (42.). Nullacht wollte weiterhin überhaupt nichts gelingen. "Man kann noch nicht einmal sagen, dass wir mal fünf, sechs gute Minuten hatten", bemängelte Gerrit Göcking.
Ibbenbürens Trainer Steffen Büchter hingegen hatte das beste Saisonspiel seines Teams gesehen: "Wir haben absolut geil nach vorne verteidigt, weil wir wussten, dass Nullacht den Ball nicht lange halten darf", erklärte er seine taktischen Vorgaben. Nach dem Seitenwechsel stellte Sascha Beyer per Foulelfmeter auf 3:1, nachdem Florian Krasniqi zuvor von Malte Remmert zu Fall gebracht worden war (53.). Zuvor hatte Nullachts Finn Lenze einen Freistoß an den Pfosten geschossen. Das war allerdings auch die einzige gute Gelegenheit für die Kanalkicker in Hälfte zwei. "Ich bezweifle allerdings, dass uns der Ausgleich Auftrieb gegeben hätte", sagte Göcking.
Überraschend ist die Tabellenführung nicht
Irgendwie fügte sich bei Nullacht all das, was nicht funktionierte, zusammen: Sämtliche Einwechslungen hatten keinen Effekt, kein zweiter Ball wurde gewonnen, in den Köpfen wurde nicht geschaltet. So kam es, dass die ISV in der Schlussphase noch zwei Mal butzen durfte. Coach Büchter traf nach einer Flanke von Marvin Hagemann (86.). Auch Bladt legte noch einmal nach und besorgte per Abpraller den Endstand (90.). Solange so etwas nicht häufiger passiere, sei es okay, befand Göcking. Jetzt müsse man die Niederlage in Ruhe besprechen, um gegen Greven 09 eine gute Reaktion zu zeigen.
Die Wachablösung an der Tabellenspitze kam für ISV-Coach Büchter nach den starken Leistungen in den vergangenen Wochen nicht überraschend. Das gewonnene Spitzenspiel war bereits der fünfte Dreier in Serie. "Außerdem ist es gut, dass wir schon gegen alle Teams von oben - abgesehen von Borussia Münster - gespielt haben." Insofern geht man in Ibbenbüren zuversichtlich in die anstehenden Spiele und arbeitet daran, auch in Zukunft von der Tabellenspitze grüßen zu dürfen. Die Luft da oben soll ja ganz gut sein...
Ibbenbürener SpVgg - SC Münster 08 5:1 (2:1)
Tore: 0:1 Guimares (23.), 1:1 Bladt (36.),
2:1 Bladt (42.), 3:1 Beyer (53./FE),
4:1 Büchter (86.), 5:1 Bladt (90.)