Bezirksliga 12
"Didi", der Doppelknipser
Von Finn Bruns
(13.11.22) André Kuhlmann war vom Auftritt seiner Mannschaft durchaus angetan. "Heute gibt's nicht viel zu meckern", erklärte der Übungsleiter von BW Aasee. Denn insgesamt war es eine deutliche Angelegenheit im Kellerduell an den Bonhoefferstraße. GW Gelmer konnte seine starke Leistung aus der vergangenen Woche nicht bestätigen und BWA stand vor allem defensiv sau-sicher. Und wenn das so ist, reicht es eben manchmal aus, wenn man vorne einen Typen wie Didi Aholou stehen hat. Mit seinen beiden Treffern hatte er einen maßgeblichen Anteil am 3:0(1:0)-Sieg der Blau-Weißen.
So ein 3:0 hört sich ja fast nach einem Offensivspektakel an, das war es allerdings vor allem in der ersten Halbzeit nicht. Vor allem Gelmer hatte große Startschwierigkeiten, aber auch der Heimelf fehlte in der Regel der letzte Pass. Nach einer knappen Viertelstunde gelang ihr dann trotzdem die Führung. Nach einem Ballverlust im GWG-Aufbauspiel landete die Kugel bei Didi Aholou, der zog wie einst Arjen Robben in seinen besten Zeiten nach innen und netzte aus Sechzehnerhöhe zum 1:0 ein (13.). Arjen Aholou sozusagen. Ja ja, ich übertreibe ein bisschen. War aber halt auch die einzige wirklich gute Chance in Halbzeit eins.
Von Gelmer nichts zu sehen
GWG kam lediglich bei Standards zu Torannäherungen: Einen Freistoß von Bryan Ojiako wehrte Fabian Kruse im BWA-Tor ab, kurz darauf verfehlte Pascal Altefrohne nach einer Ecke mit dem Kopf knapp das Tor(32./33.). "Zum Ende der ersten Halbzeit wurden wir dann besser und haben durch lange Bälle etwas Gefahr ausgestrahlt", analysierte Gelmers Coach Simo Sroub. "Trotzdem war es viel zu wenig". Dass Gelmer aus den phasenweise vorhandenen Feldvorteilen kein Kapital schlagen konnte, lag auch daran, dass Aasees Absicherung nahezu perfekt funktionierte. "Wir haben wesentlich besser auf die langen Bälle reagiert als in den letzten Wochen", freute sich André Kuhlmann über das verbesserte Defensivverhalten seiner Jungs.
In der zweiten Hälfte war von Gelmers leichtem Vorwärtsdrang dann allerdings kaum noch etwas zu sehen. Die erste gute Chance vergab Aasees Kevin Brandt nach Zuspiel von Aholou, denn Gelmers Schnapper Maximilian Koch verhinderte den Einschlag (54.). Dann war wieder Leerlauf angesagt, dem schließlich Didi Aholou - mittlerweile brauche ich auch nicht mehr auf die Tastatur gucken, wenn ich seinen Namen eintippe - ein Ende setzte. Niklas Seifert spielte einen Ball über die gegnerische Abwehrkette und Aasees Stürmer blieb vor Koch cool (74.). Simo Sroub vermutete eine Abseitsposition, er meinte aber auch: "Spielentscheidend war das nicht".
3:0 fällt symptomatisch
Das liegt auch daran, dass BWA noch ein drittes Mal traf. Jonas Zilch wurde etwa 20 Meter vor dem GWG-Kasten einfach nicht angegriffen und zirkelte die Asse zum 3:0-Endstand ins Tor (83.). Irgendwie symptomatisch für das Spiel: Gelmer war im Zweikampf nicht zwingend genug und Aasee hatte die passenden Geistesblitze. "Wir waren im Zentrum nicht griffig genug, auch die Umstellungen nach der Halbzeitpause haben nicht funktioniert", fand Sroub. Für seine Truppe wird's langsam düster in der Tabelle, neun Punkte trennen die Grün-Weißen vom rettenden Ufer. Aber was bleibt ihnen anderes übrig, als sich den Mund abzuputzen und weiterzumachen?
BW Aasee - GW Gelmer 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Aholou (13.), 2:0 Aholou (74.),
3:0 Zilch (83.)