Greven revanchiert sich in einen Rausch

Von Christian Lehmann

(05.02.23) Im Hinspiel hatte sich der SC Greven 09 gegen SuS Neuenkirchen II noch eine blutige Nase geholt. Dass sich das Team von Neu-Trainer Yannick Bauer nach einer holprigen Runde mittlerweile gefunden haben könnte, stellte es zum Jahres-Aufgalopp am Haarweg eindrucksvoll unter Beweis. Beim 6:1 (2:0)-Sieg ließen dominante und eindrucksvoll kombinierende Nullneuner nie einen Zweifel an ihrem Sieg aufkommen.

Los ging das muntere Scheibenschießen bereits nach acht Minuten: Warum Neuenkirchens Gian-Luca Roß den Ball bei seinem Freistoß von der Mittellinie ohne Not in die eigene Hälfte zurück prügelte und seine Mitspieler in Nöte brachte, bleibt sein Geheimnis. Die Grevener eroberten den Ball, Mats Bitter legte zurück zu Peter Lakenbrink, der präzise unten links einlochte. "Das Gegentor hat uns einen kleinen Knacks gegeben, das hat man der Mannschaft angemerkt", befand SuS-Co-Trainer Philipp Hölscher. Besonders bitter für die Gastgeber: Sekunden vor der Pause legte Marcel Lukas nach einem Neuenkirchener Ballverlust quer zu Lakenbrink, der sein zweites Tor erzielte (0:2/45.).

Fiedler fischt Elfmeter gegen die Ex-Kollegen

"In der zweiten Halbzeit war unser Spiel richtig gut", lobte Grevens Coach Yannick Bauer. Sein Team Team ließ den Gegner nach Flanke von Linus Wolberg und dem 0:3 durch Marcel Lukas aber noch ein wenig an einem Punktgewinn schnuppern. Einen strittigen Handelfmeter parierte Grevens Ex-SuS-Keeper Lukas Fiedler gegen Daniel Albers, den Nachschuss setzte Nabil Charif freistehend über den Kasten (59.). Deutlich schwerer war der Abschluss, den Neuenkirchens Bester wenige Sekunden später zum 1:3 nutzte (60.). 

Bauer sah jedoch von seinen Jungs eine Reaktion, die ihn glücklich machte: Nur eine Minute nach dem SuS-Treffer entzog sich Manoel Schug geschickt dem gegnerischen Pressing und setzte Lukas in Szene, der auf 1:4 stellte (61.). Jonas Averbeck stellte nach einem Standard auf 1:5 (75.), für den Schlusspunkt sorgte der starke Schug auf Zuspiel von Chris Klaas (1:6/90.). Bauer war verzückt: "Was der heute gespielt hat, war der absolute Wahnsinn." Er war diesmal aber mit seiner gesamten Truppe zufrieden. "Wir hatten zu Beginn etwas zu viel Respekt, haben ein bisschen gebraucht, um die richtigen Räume zu finden, die wir bespielen wollten. Es wurde aber von Minute zu Minute besser. Wir haben aus dem Hinspiel die Lehre gezogen, dass Neuenkirchen nach Ballverlusten brandgefährlich ist. Deshalb haben wir ihnen keine Luft zum Atmen gegeben."

Philipp Hölscher sah "ein Spiel, das wir nicht lange aufarbeiten müssen. Die erste Halbzeit war defensiv okay, vorne sind wir nur selten zu guten Situationen gekommen. In der zweiten Hälfte haben wir dann sehr schlecht verteidigt und die Geschenke, die uns gegeben wurden, nicht angenommen. Die Jungs waren ungewöhnlich zweikampfschwach. Es war ein Tag, an dem einfach nicht viel zusammenlief."

SuS Neuenkirchen II - SC Greven 09     1:6 (0:2)
Tore: 0:1 P. Lakenbrink (8.), 0:2 P. Lakenbrink (45.),
0:3 Lukas (53.), 1:3 Charif (60.),
1:4 Lukas (61.), 1:5 Averbeck (75.), 
1:6 Schug (90.)
Bes. Vork.: Grevens Fiedler pariert HE gegen Albers (59.)