Nullfünf feiert entspannt Karneval

Von Finn Bruns

(12.02.23) Als Trainer bei Emsdetten 05 hat Daniel Apke es nicht immer leicht. Die Hinrunde der Dettener war von Höhen und Tiefen geprägt. Doch im neuen Jahr geht die Post bisher richtig ab. Auf das 4:1 gegen die Spitzenmannschaft aus Burgsteinfurt folgte nun ein souveränes 4:0 (2:0) beim Tabellenschlusslicht BW Aasee. "Das war unter meiner Trainerregie einer der entspanntesten Sonntage bei 05", erklärte ein erleichterter Apke. Erleichtert, weil sich bisher an gute Auftritte seiner Jungs häufig schwache Partien anreihten. In Münster war das anders. Das lag unter anderem an einem Doppelschlag kurz vor der Pause. 

Emsdetten war von Anfang an spielbestimmend und kam bereits in der Anfangsphase zu einigen Chancen: Ein Schuss von Erduan Mustafaj knallte an die Latte (8.) und Merlin Heinz schoss knapp am Tor der Heimmannschaft vorbei (10.). Auf der Gegenseite bekam es Nullfünf-Keeper Janis Over seine erste Aufgabe von Kevin Brandt gestellt. Dessen Außenristschuss wurde vom Schnapper pariert (12.). Nach einem kurzen Leerlauf verpasste Merlin Heinz die Fühung für die Gäste, als er an Aasee-Torwart Fabian Kruse scheiterte (25.). Eine Ecke von Tim Merker noch flog an Freund und Feind vorbei und verfehlte das Tor knapp (37.), aber eine Minute später fiel dann doch das 1:0.

Doppel-Rockoff macht es deutlich

Eine Hereingabe von rechts flog einmal quer durch den BWA-Strafraum, wurde noch abgefälscht und dann von Erduan Mustafaj am zweiten Pfosten eingeschoben (38.). "Leider ein typisches Gegentor für uns, bis dahin haben wir gut verteidigt", fand Aasees Trainer André Kuhlmann, der gerade erst von seiner Karibik-Reise zurückgekommen war. Doch nur fünf Zeigerumdrehungen danach war das Spiel schon fast entschieden. Asdren Haliti dribbelte sich durch die gegnerische Abwehr und schob den Ball anschließend sehenswert ins lange Eck. Beim Handball würde man von einem "Dreher" sprechen, glaube ich. 

Die zweite Halbzeit spielten die Dettener dann sehr ruhig runter. Nach einer knappen Stunde rutschte ein langer Ball zu Patrick Rockoff durch, der entgültig den Deckel drauf machte (59.). Kurz darauf machte er dann seinen Doppelpack perfekt: Nachdem Ex-Aaseeaner Aki El Koulali noch an Fabian Kruse hängen geblieben war, jagte Rockoff den Ball in den Winkel. "Jetzt haben wir erstmal Ruhe", atmete Daniel Apke auf, dessen Jungs nun mit einigem Abstand auf die Abstiegsplätze ganz entspannt Karneval feiern dürfen. "Das war heute ein ganz souveräner, erwachsener Auftritt von uns. Fußballerisch waren wir reifer, auch in der Höhe geht der Sieg in Ordnung", führte er weiter aus. 

Der Knabbe wird zum Ritter geschlagen 

In der 73. Minute wurde es dann bewegt. Aasees Tim Knabbe kam zum letzten Einsatz seiner Karriere. Das Knie macht trotz sämtlicher Bemühungen einfach nicht mehr mit. Scheiße. Er durfte dann auch noch die Kapitänsbinde tragen. "Menschlich ist das ein herber Verlust, Tim ist ein ganz toller Junge", bedauerte André Kuhlmann das Ausscheiden Knabbes. 2018 kam er zu BWA und wurde ein absoluter Führungsspieler für die Blau-Weißen. Doch in der kürzeren Vergangenheit plagten ihn immer wieder Verletzungsprobleme. Es gibt sicherlich schönere Wege, um seine Karriere zu beenden. Trotzdem schön, dass er noch ein letztes Mal spielen konnte. 

BW Aasee - SpVg Emsdetten 05 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 Mustafaj (38.), 0:2 Haliti (43.),
0:3 Rockoff (59.), 0:4 Rockoff (64.)