Bezirksliga 12
Fiedler geht voran
Von Christian Lehmann
(26.02.23) Trotz des späten Treffers von Patrick Fechtel zum 1:1 (1:0)-Endstand war Yannick Bauer, Trainer des SC Greven 09, nicht so richtig einverstanden damit, was seine Spieler in den 90 Minuten so in Sachen Mentalität und Hingabe abgeliefert hatten. Einen nahm er von der Kritik jedoch komplett aus: Lukas Fiedler. Die etatmäßige Nummer eins der Grevener war erst in der 80. Minute eingewechselt worden - und zwar als Stürmer. Der gelernte Schnapper riss seine Mitspieler mit und machte so zumindest den einen Punkt auf dem zugigen Kunstrasenplatz an der Oase-Arena möglich.
"Uns fehlen im Moment einfach die Körner und der Rhythmus. Es ist schon bezeichnend, dass der beste Feldspieler auf dem Platz ist ist. Es nervt mich, dass er den anderen Jungs in Sachen Mentalität, Lautstärke und Präsenz zeigen muss, wo's langgeht", sagte Grevens Coach Yannick Bauer nach der Partie. "Es war ein komisches Spiel. Es wäre sicherlich möglich gewesen, heute zu gewinnen. Vielleicht muss man so ein Ergebnis aber auch einfach mal mitnehmen, wenn man unsere aktuelle Personallage in Betracht zieht."
Einwurf-Festival
Ebenso wie Teuto-Coach Dennis Esch und sein Trainerkollege Niklas Plake hatt auch Bauer ein ziemlich kurioses Spiel gesehen - vor allem in der ersten Halbzeit: Langer Einwurf Greven, geklärt, langer Einwurf Greven, geklärt - so ging das fast 40 Minuten lang. "Das erinnerte eher an ein Football-Spiel bei den vielen Pausen", meinte Bauer. Weil Teuto gut und kompakt verteidigte, nach vorn aber nur selten zwingend wurde, wurden die 250 Zuschauer nicht gerade verwöhnt, ehe Julin Muthulingam nach einem Konter über Mario Heeke am zweiten Pfosten stehend zum 1:0 einlochte (39.). "Für ihn hat es uns besonders gefreut", meinte Esch. Der Sommer-Neuzugang hatte nach langer Verletzungspause sein Startelf-Comeback gefeiert.
Kurz nach der Pause rückte dann Felix Stockmann für den verletzten Lukas Wölte zwischen die Pfosten. Mit zunehmender Spieldauer machte sich dann auch bei den Teutonen bemerkbar, dass einige wichtige Spieler fehlten. Florian Schocke und Muthulingam im Nachschuss ließen die XXL-Chance zur Entscheidung liegen (60.), ehe Greven in der Schlussphase noch einmal Lunte roch. Chris Klaas brachte den Ball scharf in den Sechzehner, Patrick Fechtel hielt das Füßchen rein - 1:1 (89.).
Chancen zum Lucky Punch auf beiden Seiten
Danach hätten beide Teams die Partie noch zu ihren Gunsten entscheiden können: Nach einem Zweikampf zwischen Marcel Lukas und Leo Eilixmann forderten die Gäste vehement einen Strafstoß. "Ich konnte die Szene nicht gut erkennen, aber ich glaube, wir hätten uns nicht beschweren können, wenn der Schiedsrichter da gepfiffen hätte", räumte Esch ein. Auf der Gegenseite hätte er beinahe gejubelt, als Elixmann und Linus Höpfner frei aufs Grevener Tor zuliefen. Beide Youngster ließen die Gelegenheit zum Lucky Punch jedoch verstreichen.
"Mit dem Punkt können wir schon leben. Wenn man so lange führt, will man die Punkte aber auch zuhause behalten. Die klareren Torchancen waren auf unserer Seite", bilanzierte Esch. Bauer schaut weiterhin mit großer Sorge auf seine dünne Personaldecke: "Es ist eine ganz schwierige Zeit. Ich hoffe, wir kommen irgendwie durch die Woche..." Am nächsten Sonntag kommt mit der ISV das wohl derzeit dickste Brett der Bezirksliga auf die Grevener zu.
Teuto Riesenbeck - SC Greven 09 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Muthulingam (39.), 1:1 Fechtel (89.)