Recke kontert Schäfers Geniestreiche

Von Christian Lehmann

(21.08.22) So richtig wussten nach dem 3:3 (0:2)-Remis zwischen dem TuS Recke und dem FC Eintracht Rheine beide Trainer nicht, wohin mit sich. Reckes Coach Henrik Börgel freute sich über eine famose Aufholjagd seiner Jungs, war aber ebenso wie sein Rheiner Gegenüber Alex Zerche mit den Ergebnis nicht ganz so happy.

"Auch wenn es sich komisch anhört, glaube ich, dass heute deutlich mehr drin gewesen wäre", erklärte Börgel. Er und sein Trainerkollege Thomas Mersch konnten zur Pause ob des 0:2-Rückstands ihren Augen kaum glauben. "Wir waren gut im Spiel. Rheine stand tief, wir konnten das Mittelfeld immer wieder schnell überbrücken", meinte er. Das Problem aus Recker Sicht: Der Gegner war extrem effizient. Eugen Schäfer erzielte nach 17 Minuten ein absolutes Traumtor aus knapp 30 Metern - fast von der Seitenauslinie zog er ab und übertölpelte den machtlosen Matti Witthacke im Recker Kasten. "Da kann man ihm keinen Vorwurf machen", nahm Börgel seinen Schlussmann in Schutz. In der Anfangsphase hatte auf der Gegenseite FCE-Schnapper Phil Fockers exzellent gegen Lenny Grewe einen möglichen Rückstand verhindert (3.). Kurz vor der Pause rutschte dann ein Freistoß von Oskar Ricken durch, Kevin Frackowiak war noch am Ball - und die Hausherren lagen mit 0:2 hinten (44.).

Gerechte Punkteteilung

"Ich muss die Moral der Jungs hervorheben. Ich bin stolz darauf, wie wir nochmal zurückgekommen sind", meinte Börgel. Vor allem der eingewechselte David Beckemeier sorgte mit vielen starken Aktionen über die linke Seite für Wirbel, er bereitete auch den Anschlusstreffer durch Lucas Bovenschulte mit einem starken Ballgewinn vor (1:2/57.). Doch dann war da wieder dieser Eugen Schäfer: Nach einer feinen Einzelaktion und einem Lupfer drehte er jubelnd ab und ließ sich von den Kollegen feiern (1:3/59.). Doch die Hausherren gaben noch längst nicht klein bei: Beckemeier brach über links durch und verwertete letztlich einen Abpraller zum 2:3 (64.), wenig später sorgte der ebenfalls eingewechselte Rene Heeke für den 3:3-Ausgleich (73.). Recke ging all in, stellte auf Dreierkette um und wollte den Sieg unbedingt. Hinten raus hatten die Gastgeber allerdings auch Massel bei einer Rheiner Eckenserie. Letztlich blieb es aber bei der Punkteteilung, die dem Spiel durchaus entsprach.

Das sah auch FCE-Coach Zerche so - allerdings mit Einschränkungen. "Vor dem Spiel hätte ich ein 3:3 in Recke mitgenommen. Das Ergebnis geht auch in Ordnung, aber wenn man zweimal mit zwei Toren führt, muss man die drei Punkte mitnehmen. Die Gegentore schenken wir allesamt her...", haderte er.

TuS Recke - FCE Rheine II     3:3 (0:2)
0:1 Schäfer (17.), 0:2 Frackowiak (44./ET),
1:2 Bovenschulte (57.), 1:3 Schäfer (59.),
2:3 Beckemeier (64.), 3:3 Heeke (73.)