Altenberges völlig irrer Bezirksliga-Ausstand

Von Finn Bruns

(29.05.23) Juhu, wir haben noch einen neuen Rekord gebrochen! 13 Tore in einer Partie hatten wir in dieser Bezirksligasaison nämlich noch nicht. Beim Saisonausklang in Tecklenburg gewann der TuS Altenberge gegen die heimischen Kobbos mit 8:5 (3:5)! ACHT ZU FÜNF! Was zur Hölle?! Im Durchschnitt sind in der bisherigen Spielzeit 4,4 Tore pro Spiel gefallen, aber diesen Wert verdreifachten die beteiligten Teams in ihrem Spiel am Freitagabend mal eben. "Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle", fand TuS-Trainer Dennis Brunsmann. "Völlig irre für ein Spiel, in dem es für beide Mannschaften eigentlich um nichts mehr ging."

Bereits nach 20 Sekunden waren die Hausherren durch Tugay Gündogan in Führung gegangen. Altenberge hatte den Ball im Spielaufbau verloren und Tecklenburgs Torschütze vom Dienst profitierte davon (1.). Gündogan war wohl der einzige Akteur auf dem Platz, für den die Partie tatsächlich noch von sportlicher Bedeutung war. Denn er befindet sich noch im Rennen um die Torjägerkanone und hat nach dem Spiel auch sehr gute Karten, diese zu holen. Denn auf sein erstes Tor sollten noch drei weitere Treffer folgen. "Wir haben versucht, Tugay so gut wie möglich zu unterstützen", berichtete TGK-Trainer Julian Lüttmann. "Er macht die Dinger dann aber auch überragend weg."

Gündogan ganz nach dran an der Torjägerkanone

Doch nach dem 0:1 waren erst einmal die Hügeldörfler dran. Erst markierte Mulham Said aus der zweiten Mannschaft den Ausgleich (19.), dann verwandelte Innenverteidiger Jan-Bernd Bröker einen direkten Freistoß zur Altenberger Führung (23.). Doch postwendend klingelte es wieder auf der anderen Seite. Christoph Maug erzielte im direkten Gegenzug das 2:2, Coach Lüttmann freute sich: "Schön, dass Christoph in seinem letzten Spiel für uns noch ein Tor geschossen hat." Nach einer halben Stunde gelang den Grafen dann ein Doppelschlag - Gündogan schoss sein Team erst in Führung und baute diese wenige Minuten später selbst aus (31./34.).

Auch der gegnerische Coach Brunsmann hatte viele lobende Worte für Gündogan übrig: "Für mich ist es einer der komplettesten Spieler der Liga. Er macht zwar keine Traumtore, ist aber brutal effektiv. Den kannst du fast nicht verteidigen." Kurz vor der Pause verkürzte Christian Hölker zum 3:4 (40.), aber Gündogan schoss fünf Minuten später einfach sein viertes Tor und stellte den alten Abstand wieder her (45.). Völlig irre! Vier Tore in 45 Minuten. Mit nun 37 Toren in dieser Spielzeit hat Tecklenburgs torgefährlicher Tausendsassa vier Tore Vorsprung auf Ibbenbürens Lennard Bladt, der jedoch noch ein Spiel zu absolvieren hat. Wer weiß, was da noch passiert?

Aus 3:5 mach 8:5 

"In der Halbzeit hat es dann ein paar Ansagen gegeben, dass das so nicht läuft", war Dennis Brunsmann vom Spielverlauf der ersten Halbzeit nicht besonders angetan. Seine Worte scheinen gefruchtet zu haben, denn nach dem Seitenwechsel drehte Altenberge auf, während die Kobbos das Verteidigen quasi einstellten. Doch zunächst hätte Maug noch auf 6:3 erhöhen können, traf aber nur die Unterkante der Latte. Mulham Said schoss sein zweites Tor (54.), dann markierte Robin Drees mit einem Schuss aus 30 Metern den Ausgleich (66.). Der gelernte Keeper Marc Wenning-Künne köpfte nach 72 Minuten zur ersten Altenberger Führung ein, Maxi Adler baute diese vier Minuten später aus (76.).

Der letzte Treffer des Tages war Gabriel Andrade Pereira vorbehalten, der zum Abschied noch einen Strafstoß ausführen durfte und diesen auch souverän verwandelte (88.). "Anders als gegen Aasee haben wir unsere Konter eiskalt ausgespielt", freute sich Brunsmann über die starke zweite Hälfte seiner Mannschaft, die auch vorerst die letzte Bezirksliga-Halbzeit für den TuS Altenberge war. Denn zur nächsten Saison müssen die Steinfurter in der Kreisliga A an den Start gehen. Ein bisschen schade, eigentlich gehört der TuS für mich in eine überkreisliche Liga. Aber auch kein Weltuntergang.

Tecklenburg hat hingegen eine Horror-Rückserie hinter sich, im Jahr 2023 gelangen der Truppe vom Kahlen Berg gerade einmal vier Siege. In der Hinrunde waren es noch neun gewesen. "Für uns gilt es jetzt, erst einmal durchzuatmen nach dieser turbulenten Rückrunde. In der neuen Saison wollen wir dann an bessere Zeiten anknüpfen, wir wissen, woran wir zu arbeiten haben", fasste TGK-Trainer Lüttmann die Pläne für die kommenden Wochen und Monate zusammen.

TGK Tecklenburg - TuS Altenberge 5:8 (5:3)
Tore: 1:0 Gündogan (1.), 1:1 Said (19.),
1:2 Bröker (23.), 2:2 Maug (24.),
3:2 Gündogan (31.), 4:2 Gündogan (34.),
4:3 C. Hölker (40.), 5:3 Gündogan (45.),
5:4 Said (54.), 5:5 Drees (66.),
5:6 Wenning-Künne (72.), 5:7 Adler (76.),
5:8 Andrade Pereira (88./FE)