Altenberge ärgert Nullacht gewaltig

Von Finn Bruns

(28.08.22) "Wer hätte das gedacht?", fragte Altenberges Trainer Dennis Brunsmann lachend. Ja, gute Frage. Denn dass sein TuS Altenberge seinen ersten Punkt ausgerechnet beim bis dato punktverlustfreien und gegentorlosen Tabellenführer SC Münster 08 holt, hätte man jetzt nicht wirklich erahnen können. Beim 1:1 (1:1) verteidigte der TuS leidenschaftlich und profitierte auch von einigen Leistungsausfällen bei den Kanalkickern. Mit ein wenig mehr Spielglück wäre sogar noch mehr drin gewesen für die Jungs aus dem Kreis Steinfurt.

"Wir haben uns an der Abwehr die Zähne ausgebissen", erklärte Brunsmanns Gegenüber Gerrit Göcking. Der Nullacht-Trainer ärgerte sich über zahlreiche individuelle Fehler im Spiel mit dem Ball, die Altenberge immer wieder Gelegenheiten zu gefährlichen Kontern gaben. So war es auch beim 0:1 aus Münsteraner Sicht, als der Ball eigentlich schon zwei Mal gewonnen, aber nicht entscheidend geklärt wurde. So tankte sich Maxi Adler auf der rechten Seite durch und bediente Niklas Klapproth, der am zweiten Pfosten zur Führung für Altenberge einnetzte (33.). 

Nullacht gleicht aus

Kurz vor der Pause gelang Nullacht jedoch der Ausgleich, denn Steffen Dondrup bekam einen Ball aus der Zentrale, umkurvte Torwart Till Scheipers und schob zum 1:1 ein (44.). In der zweiten Halbzeit hatte Rui Guimares nach einem 40-Meter-Lauf noch die Möglichkeit, die Nullachter Führung zu besorgen, aber er lupfte über das Tor. Eine weitere "hundertprozentige" (Göcking) Gelegenheit vergab Kebba Touray, weil sein Querpass auf Dennis Hamsen aus aussichtsreicher Position zu steil war. 

Hört sich jetzt erst einmal gar nicht so schlimm an, aber für Gerrit Göcking war das Offensivspiel seiner Truppe alles in allem überhaupt nicht überzeugend. "Da war zu wenig Tempo nach vorne", bemängelte er. "Wir haben uns mit dem Ball gegenseitig im Weg gestanden." Außerdem hatte Nullacht Glück, dass der TuS seine Konter nicht mit der letzten Konsequenz ausspielte. 

Drei Punkte in Reichweite

Auch wenn es im Spiel nach vorne bei weitem noch nicht perfekt lief, lobte Dennis Brunsmann den Einsatz und die Laufbereitschaft seiner Truppe: "Wir sind heute bestimmt auf eine Laufleistung von 12-13 Kilometern pro Spieler gekommen". Das mag zwar angesichts der Tatsache, dass selbst die laufstärksten Bundesligaspieler auf einen Durchschnitt von etwas über zwölf Kilometern pro Spiel kommen, ein wenig übertrieben sein. Oder haben die in Altenberge solche hochmodernen Tracker?! Ist ja auch egal, jedenfalls spiegelt Brunsmanns Aussage die Leidenschaft seiner Kicker wieder, vor allem im Spiel gegen den Ball. 

"Ein 2:1 wäre dreckig, aber möglich gewesen", fand Brunsmann. Ein wenig trauerte er den zwei Punkten hinterher, obwohl er das 1:1 vor dem Spiel unterschrieben hätte. Das lag unter anderem daran, dass zum Beispiel Daniel da Costa und der eingewechselte Simon Gerdes immer wieder Gefahr - in erster Linie durch Konter - ausstrahlten. "Aber uns hat die letzte Fingerspitze gefehlt", so der TuS-Coach. Doch in der kommenden Trainingswoche möchte man in Altenberge die Finger wachsen lassen, um sich am Sonntag für die Pokalpleite gegen Gelmer zu revanchieren. 

SC Münster 08 - TuS Altenberge 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Klapproth (33.), 1:1 Dondrup (44.)