Zur Not auch mal dreckig

Von Christian Lehmann

(11.09.22) Mit allem, was sie haben, wollten die Jungs des TuS Recke heute ihren ersten Saisonsieg einfahren. Lange hing dieser im Kellerduell bei GW Gelmer am seidenen Faden - und dann kassierten die Gäste zehn Minuten vor dem Ende auch noch einen Platzverweis. Letztlich durfte der TuS dann aber doch noch jubeln. In Gelmer herrschte derweil nach der 2:3 (1:1)-Pleite Katerstimmung. 

"Wir führen zweimal, haben Chancen für zwei, drei Spiele und kassieren durch Unkonzentriertheiten unsere Gegentore...", ärgerte sich GWG-Spielertrainer Emre Kücükosman. "Ich mache den Jungs keinen großen Vorwurf, aber wir waren weit von der Leistung der letzten Wochen entfernt." Reckes Coach Henrik Börgel hatte derweil zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. "Nach der ersten Hälfte kann Gelmer schon froh sein, mit einem 1:1 in die Pause zu gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wirklich nicht mehr gut gespielt und sind letztlich der glückliche Sieger. Aber das ist egal, Hauptsache, wir haben die drei Punkte."

Elfmeter nach acht Minuten

Die Partie begann unglücklich aus Recker Sicht. Tim Eßlage brachte in der Box Pascal Altefrohne zu Fall, Malte Drewes traf vom Punkt zum 1:0 (8.). Börgel zeigte sich genervt: "Wir fangen immer erst im Sechzehner an, Zweikämpfe zu führen..." Was sein Team jedoch an diesem Sonntag auszeichnete, waren die Nehmer-Qualitäten. Nur zwei Minuten nach Gelmers Führung stellte Noah Goeke die Uhren wieder auf Null (1:1/10.), wenig später hatte der TuS dann Pech bei einem Lupfer von Moritz Kellermeier, der hauchdünn am Pfosten vorbeistrich (14.). Nach einer halben Stunde tauchte dann Marvin Strotmann aussichtsreich vor dem Kasten der Hausherren auf. Die Gelmeraner haderten derweil mit einigen knappen Abseitsentscheidungen, die aussichtsreiche Angriffe zunichte machten.

Beide Teams passten zur Pause ihre Taktik an, Gelmer hatte aber offenbar an den richtigen Hebeln gezogen. "Wir hatten keinen Zugriff mehr im Zentrum und haben um ein Gegentor gebettelt", meinte Börgel. Der just zuvor eingewechselte Aymane Nachit erhörte das Flehen und traf nach einem Angriff über die rechte Seite per Lupfer zum 2:1 (70.). Doch erneut ließ die Recker Reaktion nicht lange auf sich warten, Marvin Strotmann glich erneut aus (2:2/72.).

Der nächste Rückschlag für den TuS sollte aber noch folgen. Nach einem zu kurzen Rückpass foulte Reckes Keeper Matti Witthacke den durchgebrochenen Luan Nascimento und sah richtigerweise die Rote Karte (80.). "Da kann man ihm keinen Vorwurf machen", meinte Börgel. Beide Teams gaben sich anschließend mit dem Remis nicht zufrieden. Gelmer hatte Pech mit einem Freistoß von Kücükosman an den Pfosten und einer weiteren vergebenen Großchance durch Drewes, Reckes Max Mause scheiterte bei einer Doppelchance. Einen entscheidenden Konter setzten die Gäste aber noch: Rene Heek war durch und sorgte für Extase pur bei den Gästen (2:3/85.).

GW Gelmer - TuS Recke     2:3 (1:1)
Tore: 1:0 Drewes (8./FE), 1:1 N. Goeke (10.),
2:1 Nachit (70.), 2:2 Strotmann (72.),
2:3 Heeke (85.)
Rote Karte: Reckes Witthacke (80./Notbremse)