Bezirksliga 12
Kontrolliertes SVB-Spektakel
Von Finn Bruns
(02.10.22) Die bezirksligabesessenen Fußballnerds werden wohl mächtig gestaunt haben, als sie auf fussball.de vom 7:3 (3:1)-Sieg des SV Burgsteinfurt über BW Aasee gelesen haben. Das muss ja ein wildes Spiel gewesen sein... Jedoch war sich Christoph Klein-Reesink, seinerseits Trainer beim SVB, sicher, dass seine Elf das Spiel völlig unter Kontrolle hatte: "Das war schon sehr eindeutig, ohne dem Gegner wehtun zu wollen." Bei BWA muss sich nach der fünften Niederlage in Serie hingegen einiges ändern, wenn man an der Bonhoefferstraße auch in der kommenden Saison noch überkreislich spielen will.
Aasees Coach André Kuhlmann brachte seine Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation auf den Punkt: "In vier Jahren Aasee war das heute gefühlt die achtunddreißigste Viererkette. Wir bekommen keine Abläufe ins Spiel." Das wusste die schlagkräftige Truppe aus Stemmert natürlich eiskalt auszunutzen. Weniger als eine Viertelstunde war gespielt, da brachte Lars Kormann seine Mannschaft nach einem Ball hinter die besagte Viererkette in Führung (12.). Dass die Führung nicht schon früher höher ausfiel, lag an der mickrigen Chancenverwertung von "Reeses" Jungs. Insgesamt drei Aluminiumtreffer und vier vergebene Eins-gegen-Eins-Einschussgelegenheiten vor Keeper Fabian Kruse sprechen Bände.
Nach der Pause macht Stemmert den Deckel drauf
Nach 39 Minuten hieß es dann aber doch 2:0. Julius Fliß köpfte hinter die Abwehrkette und fand Lars Kormann. Der scheiterte zunächst an Kruse, im zweiten Versuch war der Ball aber doch drin. Nur zwei Zeigenumdrehungen später traf auch Sam Anwanyu für die Heimelf. Nach einer Flanke vom überragenden Lars Kormann musste er nur noch den Kopf hinhalten (41.). Aasee war eigentlich kaum gefährlich, verkürzte aber noch vor der Pause - bezeichnenderweise durch ein Eigentor. Nach einem Freistoß schob Jens Hauptmeier "ohne Bedrängnis" (Klein-Reesink) in die eigenen Maschen (44.).
Doch die Hoffnung auf Seiten der Aaseeaner währte nur kurz. Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel traf Volkan Haziri per Strafstoß zum 4:1. Und kaum war das Spiel danach wieder angestoßen, war der Ball schon wieder im Netz von Aasee gelandet. Dieses Mal war Noah-Jacob Afiemo der gefeierte Mann. Wiederum nur eine Minute später sah André Kuhlmann einen der wenigen Lichtblicke im Spiel seiner Truppe: Nach einer schönen Kombination legte Didi Aholou den Ball auf Colin Borremans zurück. Borremans netzte in seinem zweiten Spiel für BWA erstmals ein.
"Ansonsten spielen wir in einem Dreivierteljahr Kreisliga"
Nach einer Stunde stellte Noah-Jacob Afiemo jedoch den alten Abstand wieder her (61.). Und auch Lars Kormann durfte noch mal butzen - sein dritter Treffer des Tages (69.). "Nach vorne war es gut, wir müssen aber noch mehr Tore machen", sagte Christoph Klein-Reesink im Hinblick auf das knifflige Spiel gegen die Wundertüte Tecklenburg am kommenden Wochenende.
"Wir müssen jetzt vier, fünf Wochen hart arbeiten und liefern. Ansonsten spielen wir in einem Dreivierteljahr Kreisliga", meinte Kuhlmann. "Alle wollen Bezirksliga spielen, aber die wenigsten machen im Moment, was man für die Bezirksliga tun muss." Einer dieser wenigen könnte Didi Aholou sein, denn kurz vor Schluss holte er noch einen Elfmeter raus und verwandelte ihn anschließend selbst (88.).
SV Burgsteinfurt - BW Aasee 7:3 (3:1)
Tore: 1:0 Kormann (12.), 2:0 Kormann (39.),
3:0 Anyanwu (41.), 3:1 Hauptmeier (44./Eigentor),
4:1 Haziri (51./FE), 5:1 Afiemo (52.),
5:2 Borremans (53.), 6:2 Afiemo (61.),
7:2 Kormann (69.), 7:3 Aholou (88./FE)