Aufbruchsstimmung nach Umbruch

Von Finn Bruns

(06.10.22) Der TuS Altenberge hat einen großen Umbruch hinter sich. Zahlreiche Spieler sind aus der Kreisliga-A-Reserve in die Bezirksliga aufgerückt und für den neuen Cheftrainer Dennis Brunsmann ist es die erste Seniorenstation. Aus der abgestiegenen Landesligatruppe sind hingegen nur wenige Köpfe erhalten geblieben. Einer davon ist Jan Fabian Winter, ein echtes Altenberger Urgestein. Der Schnapper spielt seit der F-Jugend beim TuS und freut sich, dass es im Hügeldorf nach dem schleppenden Saisonstart jetzt endlich läuft. Zuletzt gewann seine Mannschaft gegen Recke und Mesum II. "Der Sieg gegen Recke war der Dosenöffner, den wir gebraucht haben. Da war natürlich mit dem späten Elfer auch Glück dabei", meint Winter.

Gegen Mesum hingegen war vor allem die erste halbe Stunde ein ganz starkes Stück. Bereits nach 22 Minuten führte Altenberge mit 3:0 gegen den Überraschungsdritten. Doch danach verfielen die Grün-Weißen ein wenig in alte Muster zurück und machten es noch einmal richtig spannend. "Ohne den Elfer (zum 4:2 in der 74. Minute, d. Red.) hätten wir das Spiel nicht gewonnen", weiß Winter.

Er hat schon alles mitgemacht

"Jetzt ist bei allen angekommen, dass wir Spiele gewinnen können", sagt der Torhüter. Zu Saisonbeginn waren die Mechanismen einfach noch nicht so gut hergestellt, um über 90 Minuten konstant eine gute Leistung zu bringen. Aber mittlerweile haben sich die Jungs aus dem Kreis Steinfurt in der Bezirksliga eingelebt. Jungs aus dem Kreis Steinfurt ist in diesem Fall tatsächlich wörtlich zu nehmen, denn der größte Teil der Spieler kommt tatsächlich aus Altenberge. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Winter erklärt: "Alle werfen sich voll rein. Erst mussten wir uns an die Liga gewöhnen, viele wurden ins kalte Wasser geschmissen. Aber es ist ein geiles Projekt, wir sind gut zusammengewachsen".

Wie bereits erwähnt, für Winter gab es bisher immer nur den TuS Altenberge. Seit 2005 flemmt er für seinen Heimatverein. Mit Mitspieler Jan-Bernd Bröker spielt er seit der U9 zusammen - ein paar Unterbrechungen mal ausgenommen. Traumhaft. "Ich habe eigentlich schon alles mitgemacht", sagt Jan Fabian Winter. Auch mit Abstiegskampf kennt er sich aus. Damit ist er bestens vorbereitet für das Hauen und Stechen, dass bei fünf Absteigern bevorsteht. "Wir müssen möglichst schnell viele Teams hinter uns lassen", gibt er als Devise aus und prognostiziert, dass seine Jungs "auf jeden Fall drin bleiben".

Anschwitzen, der 9. Spieltag

TuS Altenberge - Emsdetten 05 (Donnerstag, 20 Uhr)
Mit Asdren Haliti, Tim Merker und Henrik Berentzen hat Altenberge zur neuen Saison gleich drei Leistungsträger an die Dettener verloren. Haliti wird das Duell mit seinem Ex-Club allerdings vermutlich verletzungsbedingt verpassen. "Ich bin ganz froh, dass Asdren nicht spielt", verrät Winter und verweist auf Halitis enorme Qualität. Seine Altenberger wollen die durch die zurückliegenden Erfolge herbeigeführte Aufbruchsstimmung ausnutzen und den Jungs vom Wasserturm das vierte sieglose Spiel in Folge bescheren.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Winter: Wir nehmen den Schwung mit und gewinnen zu Hause 2:1.

Borussia Münster - SuS Neuenkirchen II (Samstag, 15 Uhr)
Henry Hupes Jungs von der Grevingstraße haben im Moment einen starken Lauf. Fünf Siege in Serie bedeuten, dass die Borussia nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Münster 08 hat. Außerdem haben die Jungs aus dem Geistviertel noch ein Spiel in der Rückhand. Nachdem etwa ein Viertel der Saison absolviert ist, zeichnet sich schon ab, dass das ein ganz, ganz enges Rennen um den Aufstieg werden könnte. Beim Spiel gegen Neuenkirchen II, das bereits am Samstag gespielt wird, könnte die Borussia mit einem Sieg zumindest für eine Nacht die Tabellenführung erobern und Nullacht unter Druck setzen.
Heimspiel-Tipp: Auch 1:3 - die borussische Serie reißt.
Winter: 2:0 - Toni Vogt macht sein erstes Saisontor.

Westfalia Kinderhaus II - Ibbenbürener Spielvereinigung (Sonntag, 13 Uhr)
Diese Konstellation gab es tatsächlich noch nie. Die ISV kennt die Große Wiese natürlich trotzdem, denn vor gar nicht allzu langer Zeit spielte die erste Mannschaft der Westfalia noch in der Bezirksliga. In der aktuellen Spielzeit findet sich die ISV auf dem dritten Platz wieder, während Kinderhaus mit Platz 12 den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Die drittbeste Offensive der Liga empfängt die zweitbeste. Und wenn Kinderhaus dabei ist, dann ist Feuer drin im Spiel. In sieben von acht Partien mit Beteiligung der Westfalia fielen vier oder mehr Buden.
Heimspiel-Tipp: Zur Abwechslung mal nur ein 1:1. Aber trotzdem hochspannend und intensiv.
Winter: 2:3

FC Eintracht Rheine II - SC Greven 09 (Sonntag, 15 Uhr)
Ja. Greven 09. Auch so ein Fall für sich. Coach Yannick Bauer hatte ja schon zu Saisonbeginn festgestellt, dass die Mannschaft kein Aufstiegsfavorit ist. Ist ja auch voll nachvollziehbar, schließlich hat auch bei den 09ern ein großer Umbruch stattgefunden. Aber Platz elf ja kann eigentlich trotzdem nicht der Anspruch von den Jungs aus der Stadt in der Nähe vom Flughafen sein. Immerhin haben sie noch ein Spiel weniger als viele andere Teams absolviert, und schon beim Kreis-Steinfurt-Duell gegen die Zwote von Eintracht Rheine gibt es die Gelegenheit, wieder vorne anzugreifen. Das letzte Mal standen sich beide Teams 2016 gegenüber, das 1:1 damals war bei weitem nicht so spektakulär wie der 8:2-Sieg vom FCE II über Greven im Jahre 2005.
Heimspiel-Tipp: 1:5. Greven greift aber sowas von an!
Winter: 0:1

TGK Tecklenburg - SV Burgsteinfurt (Sonntag, 15 Uhr)
Mit dem ganz großen Spitzenspiel, das manch einer bei dieser Begegnung vor der Saison erwartet hätte, haben wir es nicht zu tun. Aber SVB-Trainer Christoph Klein-Reesink ist sich trotzdem sicher: "Das wird ein Brett." Ein Blick auf die Kaderqualität bei den Kobbos gibt ihm zweifelsohne recht. Aber bekanntermaßen weiß man bei TGK nie so ganz, was man bekommt. Vergangene Woche wurde Greven 09 durch einen Doppelpack von Tugay Gündogan mit 2:1 besiegt. Gündogan ist quasi der Erling Haaland der Bezirksliga 12, er hat elf der 15 Tecklenburger Tore erzielt. Bleibt abzuwarten, was sich "Reese" überlegt, um Kobbos Ausnahmestürmer zu stoppen.
Heimspiel-Tipp: 3:3 - beide Offensivreihen zeigen ihr ganzes Können.
Winter: 2:2

TuS Recke - SV Mesum II (Sonntag, 15 Uhr)
Der TuS Recke hatte am vergangenen Spieltag spielfrei und schaffte es trotzdem, in der Tabelle um einen Platz vorzurücken und die rote Laterne an BW Aasee weiterzureichen. Das muss man auch erstmal schaffen. Liegt jedoch einzig und allein an der Tatsache, dass BWAs Tordifferenz mit -17 noch um zwei Tore schlechter ist als die der Tecklenburger. Mesum unterlag hingegen etwas überraschend dem TuS Altenberge und verlor damit den Anschluss an die Tabellenspitze. In der abgelaufenen Spielzeit gab es jeweils einen Heimsieg, bei der Partie in Recke traf Lucas Bovenschulte in der 94. Minute zum umjubelten 3:2.
Heimspiel-Tipp: Wieder 3:2, dieses Mal fallen die Tore jedoch alle in der ersten Halbzeit.
Winter: 1:3 - offensiv war Mesum richtig gut.

GW Gelmer - Borghorster FC (Sonntag, 15 Uhr)
Nach sechs Spieltagen stand der BFC noch auf einem guten vierten Rang, danach verloren die Steinfurter zwei Mal und schwups - waren sie abgerutscht auf Platz zehn. So schnell kann's gehen in dieser superengen Bezirksliga, in der gerade ganze sechs (!) Teams mit zwölf Punkten auf der Suche nach sich selbst sind. Selbstfindung ist ein gutes Stichwort, wenn es um Borghorsts Gegner geht. GW Gelmers Leistungskurve zeigte nach dem schwierigen Saisonstart zwar stetig nach oben, aber immer wieder ließen die Jungs von Trainer Emre Kücükosman unnötig Punkte liegen. In der vergangenen Saison gab es zwischen beiden Mannschaften zwei Unentschieden, unter anderem ein spektakulären 3:3, das auch noch das Spiel der Woche war. Hätt' ich jetzt nichts dagegen, wenn wir das nochmal zu sehen bekommen.
Heimspiel-Tipp: 2:3
Winter: 0:2

SC Münster 08 - Teuto Riesenbeck (Sonntag, 15 Uhr)
Nach einem etwas holprigen Start ist Aufsteiger Teuto Riesenbeck voll in der Bezirksliga angekommen. In den vergangenen fünf Spielen gab es bockstarke zwölf Punkte. Da kommt die schwere Aufgabe beim Tabellenführer Münster 08 gerade recht. Die Bilanz spricht für Nullacht, das drei von vier Aufeinandertreffen für sich entschied. Hoffnung könnte aus Riesenbecker Sicht hingegen machen, dass Nullacht seine einzigen bisherigen Punktverluste bei Heimspielen hinnehmen musste. Außerdem hat Teuto ein ebenso grün-weißes Vereinswappen wie der TuS Altenberge und gegen Altenberge spielte Nullacht nur 1:1. Weitere vielversprechende Theorien findet ihr übrigens auf meinem Telegram-Kanal.
Heimspiel-Tipp: 4:1
Winter: 3:1