"Ganz wilde Geschichte" endet Remis

Von Fabian Renger

(07.10.22) "Rein sportlich ist es definitiv ein leistungsgerechtes Unentschieden. Wir waren spielerisch einen Ticken besser. Altenberge war extrem gallig, aggressiv, hat mit Mann und Maus die Zweikämpfe angenommen." Das Fazit von Daniel Apke, Trainer von Emsdetten 05, fiel nach dem 2:2 (1:1) beim TuS Altenberge auf dem ersten Blick relativ gelassen aus. Doch mit manchen Umständen des Abends konnte er nicht leben.

Denn die Gangart der Altenberger war in Apkes Augen zu ruppig. "Das war eine ganz wilde Geschichte", befand Dettens Trainer. Drei seiner Spieler trugen leichtere Blessuren davon, Erduan Mustafaj brach sich obendrein die Hand. Es hätte mehrere Platzverweise geben dürfen und ständig geknallt, meinte Apke. "Das ging schon weit über sämtliche Grenzen hinaus."  Auch das Publikum hätte sich zwischenzeitlich nicht wirklich fair benommen, Verletzungen von Emsdettenern gefeiert, so Apke, der das für Samstag geplante Training nun abgesagt hat und auch vom Schiri Sharikan Sivanathan eine konsequentere Spielleitung gewünscht hätte.

Mit den obrigen Vorwürfen konfrontiert, stutzte Altenberges Coach Dennis Brunsmann gewaltig: "Wir haben ja viele Rufe - aber das nicht. Natürlich muss sich ein Heimspiel ein bisschen nach einem Auswärtsspiel anfühlen. Aber ich glaube nicht, dass irgendwer die Verletzung eines Gegenspielers gefeiert hat. Das kann ich so nicht unterschreiben." Zumal der TuS-Betreuer zwischenzeitlich einem verletzten Emsdettener auch Eis angeboten habe. Brunsmann dazu weiter: "Letztendlich ist es klar, dass sich die Jungs reinhängen und fighten. Aber ich bin auch kein Fan von groben Foulspielen. Ich fand es nicht überhart!" So habe er es als Spieler auch aufgefasst, es wäre schließlich schon schön, morgen wieder arbeiten gehen zu können.

Offene Partie

Nun gut. Beschränken wir uns nun mal auf die sportlichen Abläufe. Altenberge war giftig und gallig, das Spiel durchaus kampfbetont. Die Gäste gingen trotzdem in Front. Janes Böggemann scheiterte nach einem Steckpass am TuS-Schnapper Jan Fabian Winter. Im Nachsetzen netzte Merlin Heinz ein (7.). Altenberges Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem tiefen Pass war der stark aufspielende Daniel da Costa auf der rechten Seite durch und glich aus (16.). Durch Altenberges bedingungslosen Willen war es nicht unverdient.

Nach dem Seitenwechsel drehte der TuS das Geschehen komplett auf seine Seite. Nach einem Emsdettener Ballverlust in der Offensive schalteten die Gastgeber zielstrebig um. Simon Gerdes servierte nach einem guten Antritt für Maximilian Adler, der zum 2:1 einschoss (58.). Es entwickelte sich ein relativ offener Schlagabtausch. Altenberge machte sogar das 3:1 - Jan-Bernd Bröker hatte nach einem Freistoß von Julius Höltje getroffen. Das Tor zählte aber nicht, der Referee entschied auf Abseits. Und dann flog Gerdes mit Gelb-Rot vom Platz, weil er Mustafaj in die Hacken gelaufen war (69.).

In Überzahl kam Emsdetten nochmal zurück. Vom 16er-Eck schlenzte Jakob Büchter die Kugel schön zum 2:2 ins lange Eck (85.). Er war zwei Minuten zuvor eingewechselt worden, es war sein dritter Saisoneinsatz. Gute Zwischenbilanz. Beim TuS könnte und sollte man derweil noch abschließend erwähnen, dass mit Thorben Voß und Niklas Klapproth zwei vorseniorierte A-Junioren die linke Seite beackerten. Für ihre bockstarken Leistungen gab's ein Sonderlob von Brunsmann.

TuS Altenberge - Emsdetten 05 2:2 (1:1)
0.1 Heinz (7.), 1:1 Da Costa (16.)
2:1 Adler (58.), 2:2 Büchter (85.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Altenberges Simon Gerdes (69.)