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Bezirksliga 12

Wer steigt auf? Emsdetten 05, hier mit Engin Demirdag (l.), hat aktuell die besten Karten. Robin Schlieckmann (r.) und der Borghorster FC gefallen sich in der Verfolgerrolle. BFC-Trainer Roland Jungfermann (kl. Foto oben) backt vor dem Re-Start kleine Brötchen, auch Nullfünf-Coach Daniel Apke (kl. Foto unten) haut nicht allzu sehr auf den Karton. Fotos: Lehmann/Greshake

Hömma, wer wird eigentlich Meister?


von Christian Lehmann

(11.02.25) Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Stadtis, Hallenturniere, Testspiele - alles cool. Aber das Salz in der Suppe sind dann doch weiterhin die Meisterschaftsspiele - vor allem in der Bezirksliga 12. Übertreiben wir, wenn wir die "Bundesliga des Münsterlandes" in dieser Saison als die spannendste Bundesliga des Münsterlandes aller Zeiten beschreiben? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Der neutrale Fan kann sich jedenfalls bei Concordia Albachten dafür bedanken, dass der Titelkampf vor Beginn der Restserie mega-spannend ist. Durch den Sieg des Ligafünften gegen Emsdetten 05 kurz vor der Winterpause ist das Spitzenquartett noch enger zusammengerückt. Aber wer macht es denn jetzt eigentlich? Herbstmeister Emsdetten 05? Verfolger SC Münster 08? Der Borghorster FC? Greven 09? Oder vielleicht gar ein anderes Team? Wir haben uns wenige Tage vor dem Start mit den "Fab Four" auseinandergesetzt.

 

Emsdetten 05 (Platz eins, 40 Punkte, 53:18 Tore)
"Ich bin ganz unaufgeregt", sagt Trainer Daniel Apke im Brustton der Überzeugung eines Tabellenführers. Der Ausrutscher in Albachten Anfang Dezember ist lange her, in den Testspielen gegen den SC Füchtorf (3:1), den SC Altenrheine (3:0), den FC Nordwalde (3:1) und Falke Saerbeck (1:0) überzeugte sein Team weitestgehend. Allerdings verweist Apke auf den bärenstarken Ligastart seines Ex-Vereins SCA, der nach durchwachsener Vorbereitung die Ibbenbürener SpVgg im ersten Landesligaspiel des neuen Jahres mit 5:0 von der Platte putzte: "Daran sieht man, dass Leistungen in der Vorbereitung auch manchmal Schall und Rauch sind. Wir sollten uns darauf nichts einbilden - das Ergebnis gegen Altenrheine zeigt aber auch unsere Stärken. Völlig umsonst und zufällig gewinnt man gegen einen solchen Gegner nicht." Richtig gut eingefunden hat sich Winter-Neuzugang Omar Guetat, der beim jüngsten Sieg gegen Saerbeck das goldene Tor erzielte. "Er hatte überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten, ist ein richtig guter Kerl", freut sich der Coach. Als "freche Aussage" bezeichnet Apke unsere überspitzte Behauptung, dass in den ersten vier Liga-Partien gegen Tecklenburg, Wolbeck, Riesenbeck und Roxel zwölf Punkte ja eigentlich fest eingeplant sein müssten. "Jedes Spiel muss gespielt werden. Wir sind gut aufgestellt und gucken nur auf uns. Es wird aber auch darum gehen, unseren größten Gegner zu schlagen - und das sind wir selbst." Der Titelkampf werde "eine ganz haarige Kiste. In den nächsten Wochen werden die Karten komplett neu gemischt. Münster 08 hat es mit dem besten Torverhältnis in der eigenen Hand, Meister zu werden - Borghorst und Greven sind auf Tuchfühlung." Am 11. Mai - dann spielen die Nullfünfer beim SC Münster 08 (27. Spieltag) - "wird noch nichts entschieden sein", ist sich Apke sicher.  

SC Münster 08 (Platz zwei, 37 Punkte, 58:15 Tore)
"Wir sind recht zufrieden. Es war eine typische Winter-Vorbereitung", sagt Nullacht-Coach Gerrit Göcking. Sein Team hat weiterhin mit der desaströsen Platzsituation am Kanal zu kämpfen und wird wohl bis zum Saisonende die Heimspiele in Gelmer austragen. Im ersten Test bei Westfalia Kinderhaus (1:4) waren die Nullachter noch in der Formfindung, gegen den SV Gescher (1:0) sah es dann schon besser aus. Der Auftritt beim TSV Handorf (3:0) gefielt dem Coach nicht so, der letzte Test beim VfL Kamen (3:3) dann schon eher. "Wir haben keine wilden Dinge gemacht. Der Ansatz bleibt der gleiche. Wir wollen die Dinge spielerisch lösen und eine hohe Intensität auf den Platz bekommen", sagt Göcking, der durch die Rückkehr von Spielern wie Nico Rehberg, Yannik Jünger, Tom Hemsing, Malte Höppner oder Anton Cordes weitere Optionen erhält. Bitter ist dagegen der erneute Ausfall von Max Ricken (Bänderriss). "Am Ende der Hinserie ging uns aufgrund der Personalsituation ein wenig der Sprit aus. Die gestaltet sich nun besser. Ich hoffe, dass wir jetzt mehr Power haben. Ich würde mich gerne so erfolgreich wie möglich verabschieden", betont Göcking. "Wir sind alle sehr motiviert, alles auszuquetschen und brennen auf die Rückrunde." Vor dem Auftaktspiel bei Germania Horstmar sind die Nullachter gewarnt, in der vergangenen Saison vergeigten sie durch eine Öffnet externen Link in neuem Fenster2:3-Pleite beim TuS die Meisterschaft. "Das ist eine unangenehm zu bespielende Mannschaft mit Marcel Exner als Anführer vorne drin. Das wird eine schwierige Aufgabe. Wir wissen, dass wir uns die gute Ausgangslage nicht wieder verspielen dürfen. Die Qualität in der Liga hat gerade oben enorm zugenommen. Ich denke, dass nicht nur Emsdetten, sondern auch Borghorst und Greven noch ganz oben mitmischen werden."  

Borghorster FC (Platz drei, 36 Punkte, 50:31 Tore)
Die Hinserie des BFC war überragend - in der Vorbereitung lief aber nicht alles perfekt. Die geplanten Testspiele gegen den SC Altenrheine und Westfalia Kinderhaus II wurden vom Gegner kurzfristig abgesagt, nach dem 3:4 in Schöppingen sprach Coach Roland Jungfermann von einem "Totalausfall". Weitere Tests bei Borussia Münster (1:2) und dem VfL Senden (1:4) gingen verloren. Die Trainingsbeteiligung mit in der Regel 18 Spielern war allerdings gut. Auch deshalb glaubt der Trainer nicht, dass seine Mannschaft wie in der vergangenen Spielzeit in der Rückserie noch einbricht. "Im letzten Jahr sind viele Stammspieler wie Roben und Thorben Schlieckmann oder Nicolas Leuters ausgefallen - das konnte unsere junge Mannschaft nicht kompensieren. Wir wissen, dass wir zurecht auf Platz drei stehen. Wir wissen aber auch, dass uns das nicht zugeflogen ist und dass wir immer alles abrufen müssen - gegen jeden Gegner. Ich befürchte nicht, dass wir einbrechen." Einen richtig guten Eindruck hinterließ zuletzt Youngster Lukas Schönebeck aus der U19. "Bei ihm sieht man eine Entwicklung", lobt der Übungsleiter. Großen Respekt hat er vor Auftakt-Gegner 1. FC Nordwalde, der bei seiner Generalprobe den starken A-Ligisten Matellia Metelen mit 9:0 abwatschte. "Das zeigt, welche Qualität sie haben. In Metelen muss man erstmal neun Toreschießen. Nordwalde hat in der Hinrunde gelernt, was Bezirksliga-Fußball bedeutet und ist ein gefährlicher Gegner." Bevor sich beide befreundeten Teams am Samstagabend gemeinsam im BFC-Stübel ein paar gemütliche Stunden machen, wird es also ernst. Zum Kreise der Titelanwärter zählt Jungfermann sein Team übrigens nicht: "Es freut mich, dass wir von manchen so wahrgenommen werden, aber fürs Träumen haben wir leider keine Zeit. Wir haben deutlich weniger Möglichkeiten als die anderen Teams, bei uns sind Lyon Meyering und mein Sohn Luca die einzigen, die höherklassig gespielt haben. Darüber kann ich nur lächeln." Trotzdem möchte der BFC natürlich weiterhin so lange wie möglich im Konzert der Großen mitmischen. "Ich bin stolz auf meine Jungs, werde aber auch immer mahnend den Finger heben, wenn etwas einreißt", verspricht Jungfermann.

SC Greven 09 (Platz vier, 34 Punkte, 61:21 Tore)
Mit beeindruckenden Leistungen in den direkten Spitzen-Duellen haben die Nullneuner in der Hinserie aufhorchen lassen. Allerdings fehlte die Konstanz, diese Leistungen auch in den anderen Spielen zu bestätigen. Seit Anfang Januar ließ Coach Julian Lüttmann für dieses Ziel bereits schwitzen. "Wir haben eine Menge gemacht, haben aber seit zwei Wochen echte Probleme", räumt der Übungsleiter ein. Die Krankheitswelle hat das Team zuletzt komplett aus der Bahn geworfen, auch Lüttmann selbst lag fünf Tage lang komplett flach. Insgesamt vier Testspielpleiten gegen den SC Altenrheine (2:4), ASC Schöppingen (3:4), dem VfL Kamen (1:4) und Eintracht Nordhorn (2:6) standen Siege gegen Fortuna Emsdetten (6:0) und den FC Nordwalde (4:0) gegenüber. Wir haben 27 Kaderspieler, aber zum Teil bis zu 15 Ausfälle. Wir haben nichts abgesagt, weil wir im Rhythmus bleiben wollten - aber es war schon schwierig", gesteht Lüttmann. Angesichts des Hammer-Programms zum Start - vor Karneval geht's erst gegen Wacker Mecklenbeck und dann zu Concordia Albachten - ließen die Nullneuner zuletzt bewusst eine Einheit ausfallen. Auch aufgrund der schwierigen IST-Situation sieht Lüttmann sein Team nicht in der Riege der Topfavoriten: "Wir haben eine klare Zielsetzung, wollen eine eigene Identität wiederfinden mit Jungs, die einen Bezug zum Verein haben. Die Art und Weise, wie wir spielen, stimmt uns total positiv, die Mannschaft wächst zusammen. Wir schielen aber nicht nach oben. Emsdetten 05 müsste erstmal mindestens sechs Punkte liegen lassen - und wenn man sich ihren Kader anschaut, dann werden die das wohl nicht tun." Mit Youngster Vincent Osterhaus schnupperte bereits ein "mega interessanter Spieler" bei der Ersten rein, darüber hinaus war Lüttmann von Leader Chris Klaas ebenso beeindruckt wie von Linus Wolbeck und Stefan Sackarndt, die aktuell viel Verantwortung übernehmen. "Wir sind voller Tatendrang und wollen Spiele gewinnen. Was sich daraus ergibt, sehen wir dann", geht es Lüttmann locker an.

Auf Augenhöhe bewegen sich auch der SC Greven 09 (hier mit Kaan Karakoc, l.) und der SC Münster 08 (Jonas Schäfer, r.). Nullacht-Coach Gerrit Göcking (kl. Foto rechts) möchte in seinem letzten halben Jahr das Maximum rausholen, Grevens Julian Lüttmann (kl. Foto links) setzt auf kontinuierliche Weiterentwicklung seines Teams.


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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    Falke Saerbeck 18    61:17 49  
2    TuS Altenberge 19    57:18 45  
3    Germ. Hauenhorst 18    53:14 45  
4    SV Bösensell 19    43:20 44  
5    Appelhülsen 19    60:27 42  

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