Bezirksliga 12 - Anschwitzen
"Spielerisch ein anderes Niveau"
Von Christian Lehmann
(07.11.24) Im zarten Alter von 27 Jahren entschied sich Dennis Popil doch nochmal dazu, nach einem gesamten Fußballerleben und zwei Jahrzehnten beim SV Drensteinfurt doch nochmal was anderes zu machen. Sein Wechsel zum VfL Wolbeck brachte nicht nur geografisch, sondern auch sportlich eine große Veränderung mit sich. In der Bezirksliga-Staffel 12 hat sich der Mittelfeldspieler inzwischen richtig gut eingegroovt - auch wenn die Aufgaben für ihn und sein Team anspruchsvoll waren.
"Ich bin top aufgenommen worden vom Trainerteam und der Mannschaft", sagt der gebürtige Drensteinfurter, der beruflich als Projektleiter bei einem Münsteraner Unternehmen für Energieeffizienz tätig ist (Wusstet ihr eigentlich, dass Christian Bode Ende der 90er Jahre mal sechs Tore in einer Halbzeit gegen die DJK Wiedenbrück erzielt hat?). Den Weg zum Training liegt nach Feierabend genau auf dem Heimweg, die Truppe machte es dem Neuzugang mit einigen Veranstaltungen fernab des Platzes leicht, sich einzufinden. Überrascht war Popil allerdings von der Ausgeglichenheit der Bezirksliga 12: "Mit Münster 08 und Emsdetten 05 ragen zwei Mannschaften heraus, aber in der Breite ist die Liga richtig stark - und es wird mehr Wert aufs Fußballerische gelegt. Spielerisch ist das schon ein ganz anderes Niveau."
Erleichterung nach dem Sieg in Tecklenburg
Nach gutem Start mussten Popil und die Wolbecker allerdings auch erstmal ein kleines Tal durchschreiten, ehe am vergangenen Sonntag beim 4:0-Sieg in Tecklenburg der Knoten platzte. "Wir haben auch vorher schon einige Spiele gezeigt, die nicht schlecht waren. Da haben wir aber endlich mal wieder das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Bei den Jungs war schon eine gewisse Erleichterung zu spüren, auch wenn wir uns im Vorfeld überhaupt keinen Druck gemacht haben. Jetzt liegt erstmal das Hauptaugenmerk darauf, dass wir wieder in die Spur kommen." Am Sonntag kann und will die Mannschaft von Trainer Daniel Hölscher den nächsten Schritt gehen.
À propos Hölscher: Der Coach wird den Verein bekanntlich im Sommer verlassen. Popil bedauert das natürlich, betont aber auch: "Ich glaube, in der Mannschaft konnte jeder seine Entscheidung verstehen. Ich finde es jedenfalls gut, dass er es so frühzeitig kundgetan hat und der Verein nun genug Zeit hat, um einen Nachfolger zu finden. Wir wollen die Saison bestmöglich beenden und Daniel einen schönen Abschluss bescheren." Eine endgültige Entscheidung zu seiner eigenen Zukunft hat Popil noch nicht getroffen, auch wenn er sich am Brandhoveweg sehr wohl fühlt. "Ich wohne in Drensteinfurt. Der Aufwand ist schon immer ein Thema, aber da mache ich mir in der Winterpause Gedanken zu. Momentan möchte ich das genießen, es macht unheimlich viel Spaß aktuell."
Ex-Verein SV Drensteinfurt, mit dem Popil vor wenigen Jahren noch in der Landesliga gekickt hat, klebt aktuell im Tabellenkeller der Kreisliga A fest. "Ich checke nach jedem Spiel die Ergebnisse - und wenn es sich mal ergibt und wir nicht selbst spielen, gucke ich mir die Spiele auch an. Es hat mich sehr gefreut, dass sich die Mannschaft jetzt so langsam stabilisiert hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jetzt bessere Zeiten kommen..."
Bezirksliga 12, der 14. Spieltag
Borghorster FC - SG Telgte (Sonntag, 14.30 Uhr)
Beflügelt vom spielerischen Schwung der vergangenen Wochen hat der BFC nun auch grundlegende Personalentscheidungen für die kommende Saison eingetütet. Mit drei Ausnahmen hat Trainer Roland Jungfermann bereits Zusagen von seinem kompletten Kader vorliegen. Bei den Gästen herrscht aktuell deutlich weniger Planungssicherheit. Andre Kuhlmanns Team ist nach einem kurzen Lichtblick und sieben Punkten aus drei Spielen nun wieder im Ergebniskrisen-Modus angekommen: Fünf Pleiten setzte es zuletzt in Serie - allerdings waren Gegner wie Greven 09 oder Emsdetten 05 nicht von Pappe.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Popil: 4:1 - Ich fand Telgte im Spiel gegen uns gut, deswegen haben mich einige Niederlagen gewundert.
SC Greven 09 - SC Münster 08 (Sonntag, 14.30 Uhr)
Das nächste XXL-Highlight der noch jungen Saison: Die Grevener empfangen als Tabellenvierter den Spitzenreiter zum Topspiel. Nullacht räumt in Sachen beste Offensive und beste Defensive sämtliche Bestwerte ab, gab seit der bitteren 0:1-Pleite bei Concordia Albachten Anfang September in sieben Ligaspielen nur einmal Punkte ab - beim 2:2 im Spitzenspiel bei Emsdetten 05. In diesen sieben Spielen erzielte Gerrit Göckings Team 32 Tore. Die Nullneuner zeigten in der laufenden Spielzeit gute Ansätze und rangen daheim auch schon die Nullfünfer nieder - noch mangelt es der jungen Truppe von Trainer Julian Lüttmann allerdings an Konstanz. Nach vier sieglosen Spielen im Oktober landeten die Schöneflieth-Kicker beim jüngsten 6:2 in Telgte mal wieder einen Dreier.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Popil: 1:2
SV Büren - SuS Neuenkirchen II (Sonntag, 14.30 Uhr)
Immerhin vier Siege feierten die Neuenkirchener in den vergangenen sechs Partien. Zuletzt war gegen Emsdetten 05 trotz starker kämpferischer Leistung allerdings nichts zu holen. In der Tabelle belegen die Haarweg-Kicker einen soliden 7. Platz. Aufsteiger Büren kam zuletzt personell geschwächt beim SC Münster 08 für rein gar nichts infrage und ging auch aus den schweren Spielen gegen die Topteams aus Borghorst und Emsdetten ohne Punkte raus, doch auch Marcel Czichowskis Team hat in der laufenden Spielzeit schon seine Bezirksliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Popil: 2:2
Emsdetten 05 - 1. FC Nordwalde (Sonntag, 14.30 Uhr)
"Das wird ein Brett", sagte FCN-Coach Gero Mocciaro nach der bitteren Heimniederlage gegen den SV Mauritz. 20 Punkte hätte der Coach bis zum Ende der Hinserie gerne auf dem Konto, zwei Spiele stehen noch an, ehe diese abgeschlossen ist. Der Übungsleiter hätte aber nichts dagegen, wenn schon am Sonntag Bonuspunkte auf das Nordwalder Konto flattern. Noch nie hat sein Team gegen die Dettener gewonnen, zuletzt gab's in einem Testspiel im Sommer eine 0:3-Niederlage. Im Winter treffen sich beide Teams schon wieder zum Freundschafts-Kick. Bis dahin haben die Hausherren noch schwere Spiele vor der Brust, nach dem letzten Heimspiel des Jahres geht's nach Mecklenbeck und Albachten.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Popil: 5:0
SV Mauritz - Wacker Mecklenbeck (Sonntag, 14.30 Uhr)
An das letzte Derby in Mauritz haben die Mecklenbecker schlechte Erinnerungen. In der vergangenen Saison flogen die Lila-Weißen nach einer wilden 3:4-Pleite am Coppenrathsweg aus dem Pokal, Mauritz marschierte damals bis ins Finale und sicherte sich nach einer überragenden Saison den Aufstieg. "Das wollen wir am Sonntag besser machen", kündigt Wacker-Coach Jan Walczak an. In der aktuellen Pokalrunde sind übrigens beide noch vertreten, die Elf von Trainer Ivo Kolobaric spielt am heutigen Donnerstagabend ihre Viertelfinal-Partie gegen Borussia Münster. In der Liga gelang Mauritz zuletzt nach drei Pleiten in Serie ein 3:2-Befreiungsschlag in Nordwalde, der das Team auf Rang zehn hievte. Wacker ist Sechster.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Popil: Ivo ist mein alter Trainer, da kann ich nicht gegen Mauritz tippen - 2:1.
BSV Roxel - Concordia Albachten (Sonntag, 14.30 Uhr)
Das nächste Münster-Derby, vor dem viele allerdings mit einer klaren Kiste rechnen. Albachten hat sich nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage in der Spitzengruppe etabliert und überhaupt erst zwei Spiele verloren in dieser Saison. Roxel dagegen sehnt sich nach dem ersten Punktgewinn. Immerhin haben die Kleeblätter sich nun in der Seniorenfußball-Abteilung neu aufgestellt. Frank Opitz ist neuer 1. Vorsitztender, Dirk Glanemann sein Stellvertreter. "Das ist ein guter Schritt, eine Struktur ist da", sagte Chefcoach Simo Sroub nach dem Nachholspiel gegen Wacker unter der Woche. Er bekräftigt, dass er die schwierige Saison mit dem BSV auf jeden Fall zu Ende spielen möchte: "Natürlich ist es blöd, wenn man immer wieder verliert. Für die Spieler ist das aber auch eine Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln und Erfahrung mitzunehmen."
Heimspiel-Tipp: 0:2
Popil: Da sehe Albachten klar vorn - 0:4.
Teuto Riesenbeck - TGK Tecklenburg (Sonntag, 14.30 Uhr)
Zuletzt standen sich beide Teams im Tecklenburger Kreispokal gegenüber - im August setzte sich Teuto klar mit 6:2 durch. Trotz der jüngsten 0:3-Pleite in Albachten scheinen sich die Riesenbecker deutlich stabilisiert zu haben, in der Liga belegen sie einen soliden 9. Tabellenplatz. Die Kobbos rutschten nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg in der Tabelle wieder auf Rang zwölf ab, hatten nach Sperren und Verletzungen mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. Vor allem das Fehlen des verletzten Qerim Avdijaj machte sich bei der zweitschwächsten Offensive der Liga zuletzt stark bemerkbar.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Popil: 1:1
Germania Horstmar - VfL Wolbeck (Sonntag, 15 Uhr)
In Horstmar, wo der Tabellen-13. neun seiner insgesamt zwölf Punkte holte, sind vor allem die immer wieder gern zitierten Grundtugenden gefragt. Das war nicht immer die Paradedisziplin der einen spielerischen Ansatz verfolgenden Wolbecker, doch Dennis Popil sieht eine Entwicklung bei seinem Team: "Mittlerweile schaffen wir es immer besser, auch den Kampf auf den Platz zu bringen." Horstmars letzter Sieg liegt nunmehr schon wieder fünf Partien zurück. Das bisher einzige Duell beider Teams am Borghorster Weg entschieden die Münsteraner 2019 mit 5:3 für sich.
Heimspiel-Tipp: 4:4
Popil: 1:3 - wir gewinnen das. Ein Tor macht auf jeden Fall Tilo Gadau. Ich müsste eigentlich auch endlich mal eins machen. Joshua Rose traue ich auch einen Treffer zu.