Ausrufezeichen - auf der Anzeigetafel

Von Christian Lehmann

(05.09.24) Der SC Münster 08 marschiert unaufhaltsam weiter. Am Mittwochabend untermauerte der Tabellenführer seine Ausnahmestellung in der Bezirksliga 12, legte im Fernduell mit Emsdetten 05 um Platz eins einen bemerkenswerten 4:0 (1:0)-Erfolg gegen Wacker Mecklenbeck vor. Ein echtes Ausrufezeichen - und eine Watschn für die Gäste, die sich für das Derby in Gelmer viel vorgenommen hatten. Die Dinge an der Hakenesheide waren allerdings längst nicht so klar, wie es auf den ersten Blick scheint. 

"Das Spiel hat richtig Bock gemacht", sagte Nullacht-Coach Gerrit Göcking nach Abpfiff mit einem Funkeln in den Augen. "Da war unheimlich viel Tempo drin - wir haben gegen einen unfassbar guten Gegner gespielt. Ich fand Wacker richtig stark." Vor allem im ersten Durchgang hatten die Mecklenbecker bärenstark dagegen gehalten und sich gute Gelegenheiten, vornehmlich über Christian Keil, herausgespielt. Weil dieser jedoch zweimal an Nullacht-Schnapper Malte Remmert scheiterte und einmal im letzten Moment von Joscha Lange geblockt wurde, stand bei den Hausherren hinten die Null - und nachdem Nico Rehberg nach starkem Dribbling Kebba Touray perfekt in Szene gesetzt und dieser zum 1:0 abgeschlossen hatte (32.), vorne die Eins.

Göcking: "Die Führung zur Pause war echt schmeichelhaft"

"Man muss ehrlich sagen, dass wir in der 1. Halbzeit nicht so stattgefunden haben, wie wir uns das vorstellen. Wacker war spielerisch deutlich besser unterwegs, griffiger und im Kopf schneller", räumte Göcking ein. "Die Führung zur Pause war echt schmeichelhaft." Das sah auch Wacker-Coach Daniel Efker nicht anders: "Das war ein 0:4, das aus meiner Sicht keines war. Wir haben eine wirklich gute erste Halbzeit gespielt und Nullacht vor große Probleme gestellt. Sie gehen aus dem Nichts in Führung - nach 45 Minuten muss es eigentlich 0:1 statt 1:0 stehen."

Mit der Einwechslung von Thomas Hitchcock fanden die Hausherren im zweiten Spielabschnitt besseren Zugriff, hatten zunächst Pech bei einer Elfmeterszene mit Anton Cordes - um in der 69. Minute endgültig auf die Siegerstraße einzubiegen. Nach einem ruhenden Ball von Rui Guimares nickte Jürgen Venikh zum 2:0 ein. "Das war der Genickbruch für uns", so Efker. Sein Team musste öffnen - und wurde von der Qualität der Hausherren im Umschaltspiel eiskalt erwischt: Bassam Machmouchi nahm den Ball nach einem herrlichen Solo von Cordes auf und netzte zum 3:0 (73.), Rui Guimares war nach einem traumhaften Schnittstellenball Arbnor Jasharis der Treffer zum 4:0-Endstand vergönnt (89.) - und ein Spiel, in dem sich beide Teams lange auf Augenhöhe begegnet waren, endete mit einem Kantersieg für Nullacht.

Efker: "Das ist der Unterschied..."

"Der Sieg geht in Ordnung, das Ergebnis ist aber deutlich zu hoch", sagte Göcking. "Das war ein richtig hartes Stück Arbeit heute. Zur Pause hatte ich nicht gedacht, dass es so deutlich wird..." Efker fand es "brutal, weil wir bis zur 60. Minute eigentlich ein ordentliches Spiel gemacht haben. Sie wollen hoch, das Zeug dazu haben sie. Schade, dass wir sie nicht ärgern konnten. Wir waren nah dran. Sie machen ihre Chancen eiskalt weg, wir eben nicht. Das ist halt der Unterschied zu einer Mannschaft, die ganz vorne mitspielt."

SC Münster 08 - Wacker Mecklenbeck     4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Touray (32.), 2:0 Venikh (69.),
3:0 Machmouchi (73.), 4:0 Guimares (89.)