Bahonjic rettet TuS im Abstiegskrimi
Von Christian Lehmann
(20.05.19) Als Dustin Keil in der 72. Minute zum 2:1 für Schlusslicht RW Unna getroffen hatte, stand den Spielern des TuS Freckenhorst der Schock ins Gesicht geschrieben. Der lange nicht für möglich gehaltene Abstieg in die Kreisliga A schien plötzlich so präsent und drohend wie nie. "Der Glaube war weg", räumte auch TuS-Trainer Andreas Strump nach dem Spiel ein. Und doch fanden die Gäste beim 3:2 (1:1)-Auswärtssieg noch die richtige Ausfahrt zum Klassenerhalt. Der Held: Doppelpacker Nermin Bahonjic.
Freckenhorsts Offensivmann, der sein Team nach Ablage von Pierre Jöcker schon in der dritten Minute mit 1:0 in Führung geschossen hatte, räumte mit seinem zweiten Treffer in der 88. Minute alle Zweifel am Ligaverbleib der Gelb-Schwarzen aus. Von halbrechts zog er Richtung Tor und pfefferte den Ball mit reichlich Schmackes von der Sechzehnerkante aus in den Winkel. Zuvor hatte Bahonjic den wichtigen 2:2-Ausgleich durch Marius Sowa mit einem Querpass vorbereitet (75.).
Strump: "Das war schon heftig"
Sein Trainer Andreas Strump war nach dem Thriller heilfroh, dass sein letztes Spiel als Trainer des TuS am nächsten Wochenende daheim gegen RW Mastholte kein weiteres Endspiel ist. "Das war schon heftig. Nach dem 1:1 waren wir total gehemmt. Als wir dann das 1:2 reinbekommen haben, dachte ich, die Lichter gehen aus. Unser Spiel war über 90 Minuten nicht gut." Aber was soll's, schließlich reichte es.
Ein dicker Bock von Torben Neite brachte die Gäste nach ihrer frühen Führung völlig aus dem Konzept. Nach einem zu kurzen Rückpass des Abwehrmanns schnappte sich ein Unnaer Spieler den Ball, die Abwehraktion von Sebastian Neukötter landete bei Max Kramer, der den Ball ins Netz chippte (1:1/13.). Torjäger Pierre Jöcker war in der Folge seine Handverletzung anzumerken, er kam gegen Unnas aufmerksame Defensive nicht in die Zweikämpfe. Freckenhorst hatte Glück, als Nils Leivermann auf der Linie klärte (35.). Ja, der Co-Trainer, der eigentlich gar nicht mehr spielen wollte, sprang in der Not ebenso wieder in die Bresche wie Lars Brechler und zeigte als Linksverteidiger eine starke Leistung.
Trotzdem blieben die Hausherren auf rutschigem, nassen Kunstrasen brandgefährlich. Der TuS hatte Glück bei zwei strittigen Elfmeterszenen, Jan Gierhake soll den Ball mit der Hand, Leivermann Foul gespielt haben. Dann klärte Max Kretzer nach einem langen Ball unzureichend und eröffnete Unna entscheidende Räume, Dustin Keil traf zum 2:1 (72.). Der TuS schien mausetod, erhob sich dann aber doch nochmal und spielt in der kommenden Saison weiterhin in der Bezirksliga.
RW Unna -TuS Freckenhorst 2:3 (1:1)
0:1 Bahonjic (3.), 1:1 Kramer (13.),
2:1 Keil (72.), 2:2 Sowa (75.),
2:3 Bahonjic (88.)