Bezirksliga 7
Von Resignation keine Spur
von Christian Lehmann
(29.01.20) Ein Punkt aus 17 Spielen - klar, dass viele in der Hammer SpVgg II den Prügelknaben der Liga und den ersten sicheren Absteiger sehen. Doch bei der Reserve des Oberligisten gehen die Lichter angesichts der misslichen Lage nicht etwa aus - im Gegenteil. Der neue Trainer Dennis Herrmann (30), der im Oktober das Amt des glücklosen Claudio Marzolla übernommen hat, versprüht Optimismus und hat in seinen ersten Spielen als Coach - mit Ausnahme des 1:7 gegen RW Mastholte - durchaus erste Teilerfolge verbucht.
"Wir haben eine verdammt junge, unerfahrene Mannschaft. Es hat in der Hinrunde an einigem gehapert. Ich bin trotzdem überzeugt, dass wir die Klasse halten können", sagt der B-Lizenzinhaber, der im Jugendbereich für den SC Paderborn und den FC Schalke 04 arbeitete und langfristig den Plan verfolgt, als hauptamtlicher Fußballtrainer seine Brötchen zu verdienen. "Die Mannschaft ist längst nicht so schlecht, wie es die Tabelle aussagt."
Drei Neuzugänge plus X
Die Maßgabe im Winter war es, den schmalen Kader in der Breite besser aufzustellen. Niklas Esch vom 1. FC Gievenbeck II sowie Uriel (Eintracht Dortmund U19) und Fabian Lleshaj (Westfalia Soest II) haben sich dem Team angeschlossen. Zwei bis drei weitere Neue sollen noch kommen. Der Trainer hat zudem in der Vorbereitung an ein paar taktischen Stellschrauben gedreht und das System verändert. "Wir wollen kompakter stehen und die Räume besser besetzen, aber nach vorn trotzdem Power entwickeln." Seitdem Herrmann Trainer ist, hat die Mannschaft in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt. "Wichtig ist aber, dass hinten nichts passiert."
Entscheidend für das Schlusslicht wird die Phase bis März sein, in sechs Spielen geht es dann unter anderem gegen die direkten Konkurrenten Liesborn, Allagen und Hultrop. "Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis. Wenn wir da unsere Punkte holen, sind wir wieder im Geschäft", meint Herrmann. Das Auftaktspiel gegen Westfalia Soest wird für Herrmann gegen seinen Ex-Verein eine emotionale Nummer.
Auch im Abstiegsfall, das hat Herrmann dem Verein bereits signalisiert, würde der Trainer dem Team erhalten bleiben. Soweit sei es aber lange noch nicht. "Unsere Gegner sollten uns noch nicht abschreiben", betont Herrmann.