Mit 60 Jahren noch lang nicht müde: Hötte bleibt

Von Fabian Renger

(21.01.21) Da haben die Verantwortlichen der SF Ostinghausen aber nochmal Glück gehabt. Cheftrainer Rüdiger Hötte, seit 2019 im Amt, und sein Co Julian Bober bleiben übers Saisonende hinaus an Bord. Einerseits völlig verständlich. Der Aufsteiger überwintert auf dem vierten Rang. Das ist edel. Andererseits war das jedoch überhaupt nicht selbstverständlich.

"Die Trainer haben beide noch mega Lust", berichtet der Sportliche Leiter Marvin Knaden. "Wobei Rüdiger eigentlich gesagt hat: Wenn er 60 ist, würde er aufhören...." Und Hötte hat das 60. Lebensjahr inzwischen erreicht. Hmm. Woher der Sinneswandel? Wir brauchen Erklärungen! Hötte lacht auf unsere Nachfrage hin und sagt dann: "Ich fühle mich selbst fit, mache viel dafür. Ich denke, gerade mit jungen Leuten komme ich gut zurecht. Es macht mir einfach im Moment Spaß."

Keine Spur von Lethargie

Er, der die Mannschaft auf Anhieb in die Bezirksliga brachte, horchte zudem in sich hinein. Gerade in der Corona-Zeit gänzlich ohne Fußball, da kann man sich ja mal seine Gedanken machen und eventuell ins Schwanken kommen. Aber nö, nicht Rüdiger Hötte. Der Übungsleiter scharrt mit den Hufen: "Ich kann's kaum erwarten, dass wir wieder loslegen können. Es ist bei mir keine Lethargie eingetreten. Im Gegenteil, ich brenne darauf, weiter zu machen!"

Darf er auch. Für einen Aufsteiger hätte es nämlich kaum besser laufen können. Von den ersten sechs Teams haben die SFO abgesehen vom Spitzenreiter Oestinghausen schon alle einmal als Gegner gehabt. Gegen den Zweiten aus Soest gab's eine 2:6-Klatsche, es war die einzige Pleite der Spielzeit. Der Fünftplatzierte TuS Freckenhorst (4:2) und der Sechste RW Westönnen (3:0) wurden besiegt, gegen den Dritten SVE Heessen endete die Partie 1:1. Eine stolze Bilanz. Da würde ich auch mit 60 Jahren noch nicht ans Aufhören denken.

Keine Luftschlösser, lieber schauen, was noch kommt

"Ohne Luftschlösser zu bauen: Wir wollen, wenn es weitergehen sollte, uns relativ früh in Sicherheit bringen und dann mal schauen, was die Saison noch bringt", blickt Hötte gelassen auf die verbleibende Restserie. Acht bzw. sechs Punkte beträgt der Abstand auf Soest und Oestinghausen bei einem Spiel weniger. Was noch geht - mal sehen. Wie gesagt: Luftschlösser bauen sie keinesfalls. Die Schwarz-Weißen bleiben lieber ruhig und haben stattdessen etwas Hand am Kader angelegt.

Ein Neuzugang - Schröder bleibt

Da sich Kevin Salido Cobas zum TuS Lipperode (Kreisliga A Lippstadt) verabschiedet hat und Patrick Fekollari (Achillessehne) sowie Maik Bußmann (Kreuzbandanriss) vorerst auch keine Optionen mehr sind, brauchten die Sportfreunde Ersatz in der Offensive. Der kommt vom Ligakonkurrenten RW Westönnen und heißt Oskar Rajsowski. Der 20-Jährige ist für die offensiven Außenbahnen eingeplant. Ausgebildet wurde er beim SV Lippstadt in der Jugend, stand anschließend bei Westfalia Rhynern auch mal im Oberliga-Kader. Sein Vater Jarek spielte zudem lange für Ostinghausen. "Er ist eine kleine Legende", sagt Knaden. Die Gespräche mit den bereits vorhandenen Spielern beginnen in Kürze so richtig. Erste Zusagen liegen aber bereits vor, u.a. die vom regionalligaerfahrenen Leistungsträger und Vertragsamateur Lars Schröder.