Bezirksliga 7
Schöne Gründe verhindern Quabecks Sprung ins erste Glied
Von Fabian Renger
(29.12.20) Abgesehen von seinem Gesundheitszustand kann sich Florian Quabeck derzeit trotz Corona nicht beklagen. Zum neuen Jahr hin tritt er eine neue Stelle als Niederlassungsleiter einer Logistikfirma an, zudem wird er Ende März zum zweiten Mal Vater. Wie sagt man nochmal so schön: Läuft bei ihm. "Das sind schöne Gründe", findet Quabeck. Gründe wofür? Ja, für den Haken an dieser Geschichte. Denn: Aufgrund dieser erfreulichen persönlichen Entwicklungen befindet sich der VfL Wolbeck aktuell auf Trainersuche.
Eigentlich war alles angerichtet. Quabeck ist spielender Co-Trainer von Lois Fetsch, im Sommer 2021 hätte der 30-Jährige an die Stelle von Fetsch treten und die Mannschaft als Cheftrainer übernehmen sollen. "Das muss flach fallen", sagt Quabeck. Die Verpflichtungen abseits des runden Leders sind letztendlich wichtiger als Trainingsinhalte oder Taktiken. "Das lässt mich nicht guten Gewissens einen Cheftrainerposten angehen. Ich habe immer gesagt: Wenn ich was mache, dann auch zu 100 Prozent."
"Irgendwann werde ich an die Linie zurückkehren"
Nun kann er das nicht mehr gewährleisten. Er will sich eine schöpferische Pause gönnen. Für ein Jahr. "Ich werde irgendwann an die Linie zurückkehren", betont er, der auch Hospitationen ins Auge fasst. Aber als "Vollzeit"-Coach ist im Sommer Schluss. Bis dahin wird er weiter als Co-Trainer Gas geben. Gottweiß, wie viele Begegnungen noch dazu kommen. "Ich habe richtig Bock, mit den Jungs weiter zu arbeiten", stellt er klar. Nur auf dem Acker dürfte es das gewesen sein. Im Heimspiel gegen SW Hultrop stand Quabeck seit langer Zeit mal wieder selbst auf dem Rasen. In der Startelf sogar. Die Partie endete mit einem kaputten Kreuzband und einem kaputten Meniskus. Das ist dann eher eine weniger schöne Geschichte...
Weniger schön ist diese Personalentscheidung jetzt auch für den Verein. Raimund Möllers, für die sportliche Entwicklung zuständiges Vorstandsmitglied, bedauert Quabecks Abschied sehr. "Das kam relativ überraschend", gibt er zu. Aktuell sortiere man sich ein wenig und habe die Lauscher aufgesperrt auf dem Trainermarkt. "Flo war unser absoluter Wunschkandidat. Wir glaubten, da an der richtigen Stelle keine Baustelle zu haben", sagt Möllers.
Neuer sportlicher Leiter? Wohl Mitte Januar
Mindestens eine weitere Baustelle gibt's ja sowieso noch am Brandhoveweg. Lars Anfang hört bekanntlich ebenso als Sportlicher Leiter auf. Ein Nachfolger ist hier zumindest in Sichtweite. "Da sind erste Gespräche geführt und wir wahrscheinlich Mitte Januar weiter", verrät Möllers. Sorgen macht er sich keine. "Insgesamt gesehen, sind wir ein etablierter Bezirksligist. Da kann man gut arbeiten. Die Rahmenbedingungen sind nicht die schlechtesten, auch die Anlage ist top."
Bei der zweiten Mannschaft, aktuell von Jörg Eichholt trainiert und in der A-Liga unterwegs, werde wohl Anfang des Jahres Nägel mit Köpfen gemacht, so Möllers.