Soests Offensive hat so richtig Bock
Von Linus Peikenkamp
(26.10.20) Westfalia Soest lässt einfach nicht locker. Als erster Verfolger des Tabellenführers TuS Oestinghausen sind die Soester nach wie vor dicht dran am Aufstiegsplatz. In jener Verfolgerrolle scheinen sich die Jungs von Trainer Ibou Mbaye ziemlich wohl zu fühlen. Auf heimischem Rasen gab es einen ordentlichen 6:1 (4:0)-Sieg gegen Westfalen Liesborn - ein Augenschmaus für jeden Zuschauer. Damit wurden die 3:1- und 4:1-Erfolge der Soester aus den letzten Spielen einmal mehr überboten.
"Unser Plan ist aufgegangen. Wir wollten früh Druck machen und schnell Tore schießen", erklärte Mbaye nach dem Spiel. Kein Wunder, dass mit dieser Mentalität bereits 30 Tore in nur acht Spielen erzielt wurden. Und auch diesmal wurde dieser Plan wieder umgesetzt. Bereits nach neun Minuten gingen die Soester mit 1:0 durch Mario Jurss in Führung. Und das war nur der Anfang. Keine zehn Minuten später erhöhte Lukas Brenk auf 2:0 (19.), weitere fünf Minuten später traf Malte Wieling zum 3:0. Das ging ganz schön schnell. Mbaye wusste auch, warum. "Uns war klar, dass der Gegner tief stehen und auf Konter lauern wird", meinte der Coach. Dies nutzten seine Jungs eiskalt aus - noch vor der Pause setzte Enno Stemmerich das nächste Ding zum 4:0 rein (40.).
Torjäger Jurss noch nicht auf Top-Niveau
Doch in Halbzeit zwei kam das, was Mbaye bereits vermutet hatte. "In der zweiten Halbzeit war der Gegner deutlich aggressiver", stellte er fest. Aus dieser Aggressivität resultierte schließlich der zwischenzeitliche 1:4-Treffer der Liesborner, der Mbaye jedoch kaum störte. "Das war für uns ein Hallo-Wach-Effekt", meinte er über seine Mannen, die fortan wieder die Kontrolle über das Spiel gewannen. Der nächste Treffer ließ jedoch noch auf sich warten. Einige Chancen wurden, insbesondere durch Top-Torschütze Jurss, liegen gelassen. "Es hätte noch höher ausfallen können", haderte Mbaye ein wenig mit der Chancenverwertung seiner Jungs. Doch die finalen Treffer zum 5:1 durch Jurss (82.) und 6:1 durch Nils Topp (87.) stimmten ihn in jeglicher Hinsicht versöhnlich.
Besagter Torschütze Mario Jurss machte mit seinem Doppelpack seinen zwölften und 13. Treffer klar. Wichtig für sein Team ist er damit ohnehin, das wollte auch Mbaye nicht bestreiten. Trotzdem sei der erst 19-jährige Torgarant noch nicht auf seinem Top-Niveau. "Er ist sehr gut, kann das aber noch besser", meinte sein Coach. Zeit genug hat er in seinen jungen Jahren auf jeden Fall noch. Und eines lässt sich sowieso nicht abstreiten: Im Kampf um den Aufstiegsrang wird er für seine Westfalia noch eine ganz zentrale Rolle spielen.
Westfalia Soest - SV Westf. Liesborn 6:1 (4:0)
1:0 Jurss (9.), 2:0 Brenk (19.)
3:0 Wieling (24.), 4:0 Stemmerich (40.)
4:1 Neitemeier (66.), 5:1 Jurss (82.)
6:1 Topp (87.)