Ein Wolf als Allrounder

Von Paula Mertens

(11.11.21) Da wurde in Telgte doch tatsächlich nochmal ein Wolf gesichtet, und dann auch noch auf dem Fußballplatz der SGT. Okay, die Rede ist natürlich von Kevin Wolf. Der flemmt zusammen mit seinen Telgter Jungs in der Bezirksliga und "im Moment läuft's", findet er. Ja, das tut es definitiv - wie es sich für einen Wolf gehört, scheint der rechte Flügelspieler nämlich Blut geleckt zu haben. Denn er ballerte seine Truppe schon des Öfteren auch mal zum Sieg. Er steht inzwischen bei sechs Saisontoren, alleine viermal netzte er in den vergangenen drei Partien ein.

Man könnte glatt auf die Idee kommen, dass der 28-Jährige gelernter Flügelflitzer ist - schließlich macht er seinen Job dort mehr als gut. Aber dem ist nicht so. "Bei Telgte habe ich so ziemlich jede Position einmal durch", berichtet Wolf. Eigentlich ist der gebürtige Telgter gelernter Sechser, dann hat es ihn auf die Zehn verschlagen, es folgte die Innenverteidigung, dann die Außenverteidigung. Wolf ist also ein ganz schöner Allrounder. Was den Verein angeht, gab es aber (fast) immer nur einen Namen. Seit der Kindheit flemmte er für Telgte, in der A-Jugend gab es einen Ausflug nach Hiltrup. Seit sechs Jahren steht er aber wieder im Aufgebot der Telgter Herren.

Eine "Telgter Krankheit"

Doch zurück zu Wolfs Erfolgsgeheimnis. "Ich glaube, ich hab oft mal Glück gehabt. Vorne spielen bei uns alle gerne mal ab, ich war des Öfteren gut postiert. Im Moment haben wir aber auch vorne die nötige Ruhe." Hinzu kommt die Routine des Flügelspielers, wie er sagt: "Mittlerweile stimmen die Laufwege und die routinierten Abläufe, wir sind immer eingespielter." Besonders im Zusammenspiel mit Felix Gronover und Philipp Hartmann läuft es für Wolf derzeit sehr gut.

Für den fußballerischen Erfolg der Truppe, die auf dem dritten Platz rangiert, sieht der selbständige Physio mehrere Gründe: "Wir haben viele jüngere Spieler. Die haben definitiv damit zu tun, denn es gibt keinen wirklichen Leistungsunterschied." Das Heranführen des Nachwuchses war schließlich auch das Ziel der SG Telgte - und das funktioniert allemal. Manschaftsabende stehen mehrmals im Monat auf der Agenda, das Team wächst neben und auf dem Platz immer weiter zusammen. 

"Als Kollektiv kann man immer mal für einen Lucky Punch gut sein. Im Moment ist aber auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite", so Wolf. Ein Problem hat die Truppe allerdings noch, Wolf spricht von der "Telgter Krankheit. Wir müssen lernen, unsere Gegner nicht zu unterschätzen und die Zweikämpfe nicht anzunehmen. Wir tendieren dazu, gegen vermeintliche schwächere Gegner nur 80 Prozent zu geben." 

Anschwitzen, 12. Spieltag

SV Drensteinfurt - SF Ostinghausen (So., 14.30 Uhr)
"Das war mal wieder ein Schlag ins Gesicht." Da hat SVD-Coach Volker Rüsing nicht Unrecht, schließlich kassierte seine Truppe gegen Telgte in der 91. Minute den Treffer zum 2:3-Endstand. Autsch. Noch ärgerlicher, wenn bis zum Pausenpfiff sogar die Führung steht. Eng war's aber trotzdem allemal. Ob's gegen die SF Ostinghausen entspannter wird? Naja, die ballerten sich gegen Hamm am Wochenende mit einem 4:1 warm und sicherten sich den vierten Platz.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Wolf: 1:2

Westfalia Soest - SC Sönnern (So., 14.30 Uhr)
In Soest hat man am Sonntag die Füße hochgelegt, abgesehen von einer Trainingseinheit, um im Flow zu bleiben, wie Coach Ibou Mbaye der heimischen Zeitung verriet. Sönnern schlug derweil Oestinghausen mit 2:1. Auch wenn's anders hätte laufen können. Der knappe Erfolg katapulierte die Truppe von Achim Hering auf den sechsten Platz. Wo Soest steht, muss ja nicht mehr erwähnt werden. Wenn man seit fünf Spielen keinen Gegentreffer kassiert und ein Torverhältnis von 42:4 hat, ist klar, dass es sich um den unangefochtenen Spitzenreiter handelt.
Heimspiel-Tipp: 3:0. Der Traum-Lauf wird auch noch weiter anhalten.
Wolf: 4:1

TuS SG Oestinghausen - TuS Freckenhorst (So., 14.30 Uhr)
Die einzigen, die den Soestern noch einigermaßen die Stirn bieten können, sind die Jungs des TuS Freckenhorst. 5:1 hieß es vergangenes Wochenende gegen BW Sünninghausen, somit verkürzten sie den Abstand zur Spitze auf drei Punkte. Umso bitterer war der Oestinghausener Nachmittag in Sönnern. Dabei überzeugte die Mannschaft fußballerisch, machte halt nur die nötige Bude nicht. Wird Zeit, dass sie sich mal wieder belohnt. Spannend wird zudem die Frage sein, wie TuS-Cheftrainer Dierk Meincke das Sturmproblem (Lars Werthschulte, Niklas Senk sowie Nick Weber fehlten zuletzt) löst. Zuletzt kickte Außenverteidiger Alexander Gottwald an vorderster Front.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Wolf: 1:2

BW Sünninghausen - Westfalia Liesborn (So., 14.30 Uhr)
Oha, Halbzeitstand bei der Partie Sünninghausen gegen Freckenhorst: 1:1. Auf dem Papier aller Rede wert, ein Duell auf Augenhöhe war das aber trotzdem nicht. Dass der TuS überlegen war, zeigte sich dann auch in den zweiten 45 Minuten. BWS verlor mit 1:5. Die Blau-Weißen müssen es also weiterhin mit den Abstiegsrängen Vorlieb nehmen. Ihr nächster Gegner tut es ihnen nach. Vorletzter gegen Letzter, Kellerduell also. Liesborn sicherte sich derweil vergangenes Wochenende mit dem vierten Unentschieden der Saison ihren vierten Punkt der Saison - viel zu wenig, schließlich gewann die Mannschaft von Elmar Kirsch noch kein einziges Match. Sie hat aber auch ständig Pech. Gegen Lohauserholz verballerte sie in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Liesborn jubelt erstmals.
Wolf: 1:1

SW Hultrop - VfL Wolbeck (So., 14.30 Uhr)
Wolbeck wollte, Wolbeck siegte - und wie! Es läuft so richtig beim VfL. Auch Neubeckum wurde mit einem eindeutigen 5:0 abgefertigt. Das Team um Trainer Kolja Zeugner klettert in der Tabelle immer weiter nach oben. Im Moment stimmt es in jeder Hinsicht, hinten steht die Null, vorne fallen die nötigen Treffer. Nicht unwahrscheinlich, dass die Siegesserie von bisher vier Spielen weiter anhält. Die zuletzt ersatzgeschwächten Hultroper befinden sich knapp vor'm Tabellenkeller. Gegen Cappel hatte das Team so gut wie keine Chance und wurde mit einem 1:6 nach Hause geschickt.
Heimspiel-Tipp: 0:3
Wolf: 1:3

SV Neubeckum - RW Westönnen (So., 14.30 Uhr)
Aua, die Niederlage hat sich aber gewaschen. 0:5 gegen die Wolbecker, dabei sah es zuletzt mit zwei Siegen gegen Cappel und Liesborn eigentlich ganz solide für Neubeckum aus. Der Mannschaft um Trainer Ole Pfeiffer fehlte es am nötigen Zugriff, sie kam einfach nicht ins Spiel - allerdings fehlte ihr auch massenweise Personal. Dies soll laut Pfeiffer aber nun wohl besser werden..
Heimspiel-Tipp: 3:2
Wolf: 2:1

TuS Germania Lohauserholz - SuS Cappel (So., 15 Uhr)
Glück gehabt, Lohauserholz! Gerade so fuhr die Truppe gegen das Schlusslicht aus Liesborn einen Zähler ein - eine Niederlage war aber gefährlich nah. Elf Meter nah, um es genau zu nehmen. Den veschoss Liesborn in der 91. Minute allerdings. Gegen Cappel wollen sie's wieder besser machen. Cappel servierte  Hultrop unterdessen mit 6:1 ab und wackelte dabei kein Stück. So hoch gewann die Truppe in dieser Saison noch nie, vor allem vor dem Hintergrund, dass sie bis Sonntag nur 13 Treffer erzielte.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Wolf: 2:1

SVE Heessen - SG Telgte (So., 15.15 Uhr)
Jetzt gilt's, die "Telgter Krankheit", wie Wolf es nannte, zu überkommen. Heessen ist nämlich keines Falls zu unterschätzen, auch wenn es zuletzt noch Niederlagen hagelte. Trotzdem sicherte sich das Team nämlich schon drei Dreier und ist qualitativ gut besetzt. Wenn Telgte aber so weiter macht wie in den vergangenen Partien und weiterhin die Ruhe vor dem Kasten bewahrt, dürfte es laufen.
Heimspiel-Tipp: 0:2
Wolf: 1:3, Keno Lubeseder, Marc Droste und Fahri Malaj machen die Tore