Bezirksliga 7
Neubeckums "rabenschwarzer November" endet bei starker SG Telgte
Von Fabian Renger
(29.11.21) "Hätten wir mal direkt mit zehn Mann angefangen. Das sah dann richtig gut aus...." Vielleicht hat SV Neubeckums Coach Bengt Pfeiffer nun ein neues Erfolgsrezept gefunden. In den letzten zehn Minuten des Auswärtsspiels bei der SG Telgte musste der SVN ohne den verletzten Kemal Ustaoglu auskommen. Aus diversen Gründen konnte Neubeckum allerdings personell nicht mehr reagieren. Also brachte der SVN die Partie in Unterzahl zu Ende. Philipp Halfar traf sogar noch für die Gäste (85.). Doch es war ein Treffer kosmetischer Natur. Schließlich hatte Neubeckum in den restlichen 85 Minuten dort weitergemacht, wo es zuletzt aufgehört hatte. Telgte gewann mit 5:2 (4:0) und begeisterte dabei den eigenen Trainer.
Doch bleiben wir erst einmal beim Gast. "Nach unserem goldenen Oktober ist es nun ein rabenschwarzer November gewesen. Fußballerisch wie personell läuft gar nichts zusammen. Es ist unerklärlich", schüttelte Pfeiffer mit dem Kopf. Null Punkte und ein Torverhältnis von 4:16 fuhr seine Bande im November ein. Ein übler Wert für drei Partien. Gegen Telgte stand Pfeiffers Bruder und Trainerkollege Ole zwischen den Pfosten. Der musste zwar bereits vor einigen Wochen mal mit einem Kurzeinsatz dran glauben, aber wirklich im Saft steht Ole Pfeiffer als Keeper auch nicht mehr. Aua. Stammkeeper Timo Seeger ist aktuell aufgrund einer Schienbein-Verletzung außer Gefecht gesetzt. Nochmal aua.
Telgte hingegen hat einen Flow. Frank Busch ist bekanntlich bei der SGT Cheftrainer und mit ihr inzwischen auf dem dritten Rang vorgeprescht. Die Marschroute fürs Spiel gegen Neubeckum lautete entsprechend der Lage: Frech Fußball spielen und selbst viel Spaß beim Spielen entwickeln. "Das haben die Jungs gut umgesetzt, sie sind mit Feuer und Leidenschaft drauf gegangen und haben viele Bälle erobert", freute sich Busch. Dabei hatte er auch manch personelle Sorge. Martin Röös, Jo Maffenbeier, Max Kretzer: Die drei Stammkräfte fielen aus. Also schlug die Stunde von Jungspund Felix Depner. Er traf dreimal (27./34./56.), die weiteren Buden erzielten Fahri Malaj (7.) sowie Marc Droste (28.).
Depner mit schönen Treffern
Besonders Depner imponierte. "Ein Tor war schöner als das andere", lobte Busch. Beim 4:0 (34.) lupfte Depner eine Freistoßflanke mit viel Effet und technischer Experte über Pfeiffer hinweg ins Tor. Wunderbar lief Depner hier im Vollspring durch. Beim 5:0 (56.) schloss Depner fein gegen die Laufrichtung von Ole Pfeiffer in obere Tordreieck ab. "Toller Auftritt. Hut ab, was wir da geleistet haben, so stelle ich mir das vor", kam Busch gar nicht mehr aus dem Loben heraus.
Im zweiten Abschnitt kam seiner Mannschaft dann die Zielgenauigkeit und auch die allerletzte Spannung etwas abhanden, sodass Davin Wöstmann per Foulelfmeter (66.) und eben Halfar das Ergebnis für die Gäste noch halbwegs versöhnlich gestalteten. Für Bengt Pfeiffer war der zweite Durchgang okay, seine Jungs ließen sich nicht hängen, bewiesen Charakter. Dennoch: Über die erste Halbzeit wird noch zu reden sein. "Wir haben da immer wieder versucht, nur durchs Zentrum zu spielen. Wir haben es nicht verstanden, dass da nichts geht", ärgerte er sich. Vielleicht sollte er also wirklich demnächst direkt ab Minute 80 starten und dann direkt mit zehn Mann. Scheint ja was zu helfen...
SG Telgte - SV Neubeckum 5:2 (4:0)
1:0 Malaj (7.), 2:0 Depner (27.)
3:0 Droste (28.), 4:0 Depner (34.)
5:0 Depner (56.), 5:1 Wöstmann (56./FE)
5:2 Halfar (85.)