Wolbeck holt sich spät den Dreier - auch dank Linus Möllers

Von Fabian Renger

(13.12.21) Lange Zeit war Linus Möllers außer Gefecht gesetzt. Knorpelschaden, auch der Meniskus war hinüber. Ob er überhaupt wieder würde spielen können? Etliche Monate lang war das nicht abzusehen. Doch Möllers biss sich zurück und ist inzwischen wieder ein Thema beim VfL Wolbeck. Nach etwa 25 Minuten in Sünninghausen in der Vorwoche bekam Möllers auch im Heimspiel gegen den TuS SG Oestinghausen wieder seine Spielzeit. Eingewechselt wurde er nach 73 Minuten im linken Mittelfeld. Da führten die Gäste noch mit 1:0. Im Anschluss war Möllers jedoch an zwei Toren beteiligt. Und jubelte schlussendlich mit seinen Teamkollegen über einen Last-Minute 2:1 (0:1)-Heimerfolg. Verdient war es durchaus.

Fangen wir von vorne an. Oestinghausen hatte von Beginn an irgendwie keinen guten Tag. Also zumindest im Spiel nach vorne. Die Gästen waren ziemlich ungenau im Passspiel, Fehlpässe waren an der Tagesordnung. Wenig Zwingendes kam so dabei raus. Wolbeck verteidigte aggressiv nach vorne, hielt gerade auf der Sechs (Linus Vette, Yannek Lubitz) immer wieder die Bälle. Oestinghausen fand dagegen wenig Räume, bewegte sich auch schlecht.

Gefühlt "20" Wolbecker Standards

"Da war schon relativ viel, was nicht passte", haderte TuS-Coach Dierk Meincke mit dem Auftritt seiner Jungs. Immerhin war die Defensive gut drauf. Mit Mann und Maus versuchten die Oestinghausener alles, was im und am 16er passierte, abzublocken. Die Folge, die Meincke zwar etwas überspitzt formulierte, womit er aber im Kern Recht hatte: "Ich glaube, wir haben gefühlt 20 Standardsituationen zugelassen." Kurios: Ausgerechnet seine Elf ging zur Pause dank einer Standardsituation mit dem Halbzeitpfiff in Führung. Ruben Brinker schlug einen Eckstoß zum am zweiten Pfosten ungedeckten Nick Weber, der sich solche Chancen nicht nehmen lässt - 0:1 (45.). Oha.

In der zweiten Hälfte glich sich das Bild. "Wir haben durchgehend auf den Ausgleich gedrängt", erzählte VfL-Coach Kolja Zeugner. In jeder Fall war seine Elf zunächst einmal die gefährlichere Mannschaft. Allerdings dauerte es mit dem Ausgleich. Eine Flanke von rechts verlängerte Möllers mit dem Kopf, es entstand ein Getümmel und Gestocher, aus dem letztlich Linus Vette zum 1:1 einschoss (75.).

"Danach hatten wir zehn Minuten mit mehr Aktionen nach vorne", erzählte Meincke. Niklas Senk brach zweimal stark auf dem linken Flügel durch, doch mehr wurde nicht draus. Ebenfalls auf der linken Seite legte Weber für Oliver Kuhnt auf, doch dessen Abschluss lenkte VfL-Schnapper Marc Klein an den Innenpfosten.

"Ein sehr, sehr gutes Spiel von uns"

Stattdessen schaffte es Wolbeck später noch, den Lucky Punch zu setzen. Möllers brachte einen Freistoß von halbrechts direkt aufs Tor, TuS-Schnapper Pierre Wamba klatschte die Kugel nur ab. Im Nachsetzen brachte schließlich Marvin Deckert den Ball über die Line. Spätes Glück in Minute 90.

"Das war insgesamt ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Wir haben immer wieder Lösungen gefunden und hatten eigentlich immer Ballbesitz und Übergewicht", resümierte ein zufriedener Zeugner. Auch Meincke gratulierte fair: "Der Sieg war verdient, weil Wolbeck offensiv mehr investiert hat. Wenn ich von 90 Minuten offensiv gefühlt nur 15 Minuten da bin, da darf ich mich nicht beschweren."

VfL Wolbeck - TuS SG Oestinghausen 2:1 (0:1)
0:1 Weber (45.), 1:1 Vette (75.)
2:1 Deckert (90.)