Der "Unersetzliche"

Von Paula Mertens

(14.10.21) Wie sieht ein Kapitän aus dem Lehrbuch aus? Hm, schwer zu sagen, aber Cappels Michael Köller kommt wahrscheinlich schon ziemlich nah ran. "Für uns ist er unersetzlich." Auch wenn Michael Köller diese Worte seines Trainers Benedikt Bilstein lachend abstreitet,  wird schon etwas dran sein. Der 26-Jährige flemmt für den SuS Cappel und ist dort aus dem wöchentlichen Aufgebot nicht mehr wegzudenken.

Als Kapitano in der vierten Saison führt er seine junge Truppe durch die Bezirksliga - und das auch mit Erfolg. "Wir sind sehr froh darüber, wie's im Moment läuft. Wir können zufrieden mit uns sein," stellt Köller fest. Die Cappeler befinden sich im soliden Mittelfeld der Liga, der neunte Platz ist für die Jungs schon mehr als zufriedenstellend.

Das Kicken hat Köller allerdings nicht bei Cappel gelernt. Zuerst durchlief er die komplette Jugend des SV Lippstadt, ehe 2014 schließlich der Wechsel anstand. Warum es dann nach Cappel ging? "Die Mannschaft war einfach super nett, ich kannte damals schon viele Spieler und auch alte Kollegen von Lippstadt sind mitgewechselt." Seitdem hat Köller mit den SuS'lern auch schon so einiges erlebt: "Ich war schon beim Aufstieg dabei und konnte sehen, wie ich mich, aber auch das Team entwickelt habe. Wenn ich an mein 19-jähriges Ich denke, hat sich da schon einiges getan".

"In dieser Saison zählt vor allem, unseren Trainer glücklich zu machen"

Köller spielt jetzt also seine siebte Saison bei Cappel, doch in diesem Mal hat sie auch einen emotionalen Stellenwert für ihn und seine Truppe. Schon seit Längerem steht's nämlich fest: Cappels Cheftrainer Benedikt Bilstein wird zum Ende der nächsten Saison einen Schlussstrich ziehen. Nach zwölf Jahren wird es Zeit sich zu verabschieden. Deswegen soll diese letzte Spielzeit einen gebührenden Abschluss finden. Köller: "In dieser Saison zählt vorallem, unseren Trainer glücklich zu machen." Und wie macht man seinen Trainer glücklich? "Indem wir es schaffen, die Klasse zu halten und natürlich weiter punkten!"

Wenn das mal nicht genug Motivation ist. Damit ist es aber natürlich noch nicht genug, das Team hat sich abgesehen vom Klassenhalt noch etwas vorgenommen: "Wir wollten diese Saison unbedingt mal Zuhause gewinnen." Das klappte in der vergangenen Saison nämlich nicht. Dieses Jahr sieht's besser aus: Cappel hat's tatsächlich geschafft und gegen Hamm und Telgte sogar sechs Punkte eingesackt.

Anschwitzen, 8. Spieltag

SVE Heessen - Westfalen Liesborn (Sonntag, 15 Uhr)
Der Zehnte gegen den Tabellenletzten. Die Liesborner bilden das Schlusslicht der Liga mit nur zwei mageren Punkten. Dabei sind sie immer wieder am Drücker: Besonders in der Offensive überzeugt Liesborn durchaus. Mit 16 Toren versenkte die Liesborner Offensive den Ball öfter im Tor als über die Hälfte der anderen Mannschaften, doch die Liesborner wollen sich einfach nicht belohnen. Für die drei Punkte muss es auch defensiv stimmen, da gibt's beim Schlusslicht noch ein paar Probleme. Bei der SVE sieht es nicht unbedingt besser aus, drei Niederlagen in Folge musste das Team von Trainer Rouven Meschede einstecken.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Köller: 2:0

SV Drensteinfurt - SuS Cappel (Sonntag, 15 Uhr)
Luft nach oben sei beim SuS definitiv noch vorhanden, findet Köller:"Besonders im Fitnessbereich können wir noch einiges tun, da sind die Unterschiede groß." Auch in der Offensive könnte die Mannschaft noch die ein oder andere Bude mehr machen. Acht eigene Treffer sind in der Tat nicht berauschend. Der SVD hat derweil immerhin schon elfmal genetzt und am vorigen Wochenende endlich die ersten Punkte eintütet. Nach vier Niederlagen hätte es aber wohl etwas entspannter zugehen dürfen. Das 5:4 in Liesborn war nämlich eine ziemlich wilde Nummer.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Köller: 0:2

SF Ostinghausen - RW Westönnen (Sonntag, 15 Uhr)
Wenn das mal kein Spiel auf Augenhöhe ist. Das kann spannend werden. Die Sportfreunde tankten in den letzten Spielen ordentlich Selbstbewusstsein, neun Punkte gab's in drei Spielen. Die scheinen richtig in Fahrt gekommen zu sein. Westönnen erkämpfte sich in der vergangenen Woche einen Punkt gegen die SG Telgte. Nicht unwahrscheinlich, dass es dieses Wochenende ähnlich kommt.
Heimspiel-Tipp: 1:1
Köller: 2:2

Germania Lohauserholz-Daberg - Westfalia Soest (Sonntag, 15 Uhr)
Der Dritte gegen den Ersten, definitiv das Spitzenspiel der Woche. Sieben Spiele, sieben Siege, bei den Soestern läuft's so richtig. Mit 27 Treffern haben sie die stärkste Offensive und mit nur vier Gegentoren die stärkste Defensive zugleich, das Gesamtpaket stimmt also. Auch wenn Soest in vergangenen Woche notgedrungen spielfrei hatte, weil Hultrop keine Truppe stellen konnte. Lohauserholz ist derweil ziemlich im Flow: In den vergangenen zwei Spielen machten die Männer aus dem Hölzken zehn Buden, die Torbilanz wurde ordentlich in die Höhe geschraubt. Bisher gab's auf beiden Seiten noch keine Niederlage.
Heimspiel-Tipp: 2:4
Köller: 1:3

SW Hultrop - SC Sönnern (Sonntag, 15 Uhr)
Vergangene Woche sagte die Hultroper Elf ihr Spiel gegen Soest ab, die Personalnot war zu groß. Man kann nur hoffen, dass die Schwarz Weißen diesen Sonntag genug Männer stellen können, um sich drei Punkte zu sichern und den Tabellenkeller zu verlassen. Ist nur die Frage, ob die Sönner Jungs das mit sich machen lassen. Die hatten nämlich einen umso wilderen Sonntag in Neubeckum, Platzverweise inklusive.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Köller: 1:1

SV Neubeckum - TuS Freckenhorst (Sonntag, 15 Uhr)
Ob Sonntag wieder Neubeckums Coach Ole Pfeiffer ins Tor muss? In jedem Fall sind beide Schnapper verletzt. Keeper Hendrik-Liones Gidom aus der Zweiten flog gegen Sönnern mit Rot vom Platz. Vorteil Freckenhorst? Womöglich. Als Tabellenzweiter gehen die Jungs aus dem Feidiek, die zuletzt vor allem geschlossen agierten, eindeutig als Favorit in das Spiel. Die haben sich vergangenes Wochenende gegen Heessen mit fünf Buden ordentlich warm geschossen.
Heimspiel-Tipp: 0:5
Köller: 1:4

Hammer SpVg II - VfL Wolbeck (Sonntag, 15.30 Uhr)
Bei den Wolbeckern will's einfach nicht hinhauen. Der erste Sieg lässt immer noch auf sich warten. In der vergangenen Woche gab's eine 0:2-Pleite gegen Ostinghausen. Drei Punkte könnten für den VfL vielleicht sogar den Sprung von den Abstiegsplätzen bedeuten, die hätten sie so langsam mal nötig. Die Hammer SpVg hingegen will die Zehn-Punkte-Marke knacken, auch wenn es vergangene Woche gegen Cappel eher weniger gut geklappt hat.
Heimspiel-Tipp: 1:0
Köller: 2:1

BW Sünninghausen - TuS SG Oestinghausen (Sonntag, 15.30 Uhr)
Die Sünninghausener haben den den Weg aus dem Tabellenkeller auch leider noch nicht gefunden. Elfmal mussten die Blau-Weißen in den vergangenen zwei Wochen hinter sich greifen, vorne hat's aber null Mal gerappelt. Aua. Vielleicht hat das 0:7 gegen Lohauserholz die Truppe aber auch wachgerüttelt.
Heimspiel-Tipp: 0:2
Köller: 0:3