Malaj mal drei - Telgtes Lauf geht weiter

Von Michael Vogel und Christian Lehmann

(28.02.22) Der Super-Lauf der SG Telgte geht weiter: Beim 3:0 (2:0)-Erfolg im Spitzenspiel gegen den TuS SG Oestinghausen feierte die Mannschaft von Trainer Frank Busch ihren vierten Bezirksliga-Sieg in Serie. Eine Woche vor dem nächsten Kracher, dem Derby gegen den TuS Freckenhorst, erlebten die Zuschauer im Takko-Stadion einen Fahri Malaj in Galaform. Der Offensivspieler der Hausherren erzielte alle drei Tore.

Das Nachholspiel des Tabellendritten gegen den Fünften war im Vorfeld in die Kategorie Topspiel einzuordnen, wobei die SG Telgte leicht favorisiert war. Bei bestem Fußballwetter und über 100 Zuschauern waren die Voraussetzungen für einen guten Bezirksliga-Kick gegeben. So viel vorweg: Die hohen Erwartungen an dieses Topspiel wurden mehr als erfüllt. Die gut 100 Telgter Zuschauer wurden satt nach Hause geschickt - und das lag nicht nur an der leckeren Stadionbratwurst, die im Takko-Stadion serviert wurde. Hungrig war nach dem Dreierpack des stark aufspielenden Fahri Malaj und einer starken Kollektivleistung von der gesamten Telgter Mannschaft keiner mehr. 

Personalprobleme

Im Vorfeld hatten beide Mannschaften mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Telgte hatte sieben Ausfälle zu kompensieren, sodass drei Spieler aus der zweiten Mannschaft aushelfen mussten. Oestinghausen hat es personell sogar noch härter getroffen. Ganze elf Spieler, ein Großteil von ihnen aus der Defensivabteilung, standen Trainer Dierk Meincke nicht zur Verfügung. Kapitän und Torjäger Nick Weber musste deshalb in der ersten Halbzeit sogar als Innenverteidiger auflaufen. In der zweiten Halbzeit blieb der ehemalige Profispieler dann in gewohnter Position als Mittelstürmer aufgrund einer strukturierten Defensivleistung der Telgter blass.

Bis zum 1:0 der Telgter sah Gästecoach Dierk Meincke ein gutes Spiel seiner Mannschaft. Oestinghausen fand durch ein hohes und druckvolles Pressing gut in die Partie hinein und verzeichnete leichte Spielvorteile. Im Spielaufbau hantierten die Gäste mit vielen von Nick Weber geschlagenen Diagonalbällen, die jedoch selten zu zwingenden Torchancen führten. In der 12. Minute kam es zur ersten nennenswerten Aktion, als Niklas Senk nach einem Befreiungsschlag rechts außen auf Telgtes Torwart Sebastian Mende zulief. Aufgrund des spitzen Winkels legte er den Ball zurück, einen Abnehmer fand er allerdings nicht. Chefcoach Dierk Meincke haderte in solchen Szenen gleich mehrfach mit der ungünstigen Strafraumbesetzung. 

"Disziplinierte Kollektivleistung"

Frank Busch war nach dem Spiel sichtlich zufrieden. Im Vorfeld hatte er den Gegner als extrem stark eingestuft und wäre sogar mit einem Punkt zufrieden gewesen. "Die ganze Mannschaft hat im Kollektiv herausragend gespielt." Das sah auch Matchwinner Fahri Malaj nicht anders: "Das war eine disziplinierte Kollektivleistung. Wir haben im richtigen Moment die Tore geschossen." 

Mit der ersten wirklichen Offensivaktion traf Telgte zur Führung. Nach einer Ecke bugsierte Malaj den Ball mit dem Knie ins Tor (1:0/21.). Meincke ärgerte sich, er hätte im Vorfeld nicht auf Ecke entschieden und überdies einen falschen Einwurf der Hausherren gesehen. Nach dem Treffer waren die Mannschaften wie ausgewechselt. Die Hausherren gewannen an Sicherheit und erspielten sich vermehrt gefährliche Torchancen. In der 33. Minute schaltete etwa Telgtes Kapitän Martin Röös nach einem Fehlpass des TuS schnell und spielte den Ball gefährlich in die Tiefe. SGO-Torwart Maurice Brüggemann war jedoch zur Stelle und klärte den Ball vor dem heranstürmenden Fahri Malaj.

Psychologisch wichtiger Zeitpunkt

Eine Minute später gab es ein erneutes Duell zwischen diesen beiden Akteuren. Malaj lief frei auf Brüggemann zu und hatte alle Zeit der Welt- vermutlich zu viel Zeit- sich eine Torecke für sein zweites Tor auszusuchen. Brüggemann blieb jedoch geduldig und lange stehen, sodass er den Schuss von Malaj überragend parieren konnte. Die Chancenverwertung - etwa bei weiteren Torszenen mit Luca Dombrowski oder Arbnor Jashari - war der einzige Makel, was der Telgte Coach Frank Busch in seiner Analyse fand. Kurz vor dem Pausenpfiff bediente dann Luca Dombrowsky den Torschützen Fahri Malaj mustergültig. Sein Kopfballtor kurz vor dem Pausenpfiff (2:0/45.) ließ Trainer Buch beruhigt in die Pause gehen.

In der zweiten Halbzeit fing die SG Telgte dann da an, wo sie in der 1. Halbzeit aufgehört hatte: Malaj, der  in der 48. Minute seinen dritten Treffer noch knapp verpasst hatte, war in der 54. Minute erneut zur Stelle. Im Aufbauspiel von Oestinghausen eroberte er den Ball, sodass er frei auf das Tor von Oestinghausen zulaufen und den Ball gekonnt und lässig mit dem Außenriss ins Tor stopfen konnte. Die Gäste bewiesen Moral und hatten durch Moritz Pieper die wohl größte Chance auf einen Treffer (60.) - der wollte aber an diesem Tag nicht fallen. Es war halt Malaj-Time. Der Dreierpacker hätte in der Schlussphase noch einen Assist in seinem Arbeitsnachweis notieren können, doch Jashari scheiterte nach seinem Zuspiel im Strafraum (77.). Wenig später pfiff Schiedsrichter Markus Töpfer, der die hitzige Partie mit vielen aggressiven Zweikämpfen stetig im Griff hatte, ab. 

SG Telgte - TuS SG Oestinghausehn     3:0 (2:0)
1:0 Malaj (21.), 2:0 Malaj (45.),
3:0 Malaj (54.)