Bezirksliga 7
Qualität zahlt sich aus
Von Pascal Bonnekoh
(23.10.22) Der VfL Kamen hat in dieser Saison schon häufiger eine gewisse defensive Anfälligkeit angeboten. Offensiv ist die Truppe rund um Mehmet Kara wiederum wohl zu so ziemlich allem fähig. Das bewies man auch beim Auswärtsspiel beim SV Drensteinfurt. Mehrfach rannte man einem Rückstand hinterher, schlussendlich gewann man aber dennoch deutlich mit 7:4 (2:2).
Der SVD wollte den Gast von Beginn an unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. Das gelang bereits nach vier Minuten das erste Mal perfekt. Ein verunglückter Klärungsversuch von Keeper Oktay Düzgün landete genau in den Füßen von Maximilian Groß, der die Kugel im zweiten Versuch per Kopf über die Linie drückte (4.). Dann kamen aber auch schon die Gäste besser ins Spiel. Andre Born traf zunächst aber nur den Pfosten und scheiterte dann an Torwart Steffen Scharbaum.
"Am Ende finde ich das Ergebnis zu hoch"
Auf der anderen Seite hatte Dennis Popil wiederum das Glück des Tüchtigen. Ein relativ harmloser Schuss aus der zweiten Reihe rutschte Düzgün nicht nur aus seinen Händen, sondern auch noch durch die eigenen Hosenträger hinweg ins Tor (19.). Spätestens mit dem 2:0 hatte man die Gäste aber endgültig angestachelt. Nach einer Ecke von Kara, die zahlreiche Zuschauer bereits im Aus gesehen hatten, verkürzte Felix Rudolf auf 1:2. Während die Gäste mehr am Ball waren, blieben die Hausherren aber die torgefährlichere Truppe. Groß und Philipp Ressler vergaben Chancen auf das 3:1. Kurz vor dem Seitenwechsel langte dann jedoch Nils Kröger im eigenen Sechzehner gegen Engin Duman zu. Den fälligen Strafstoß verwandelte Emre Demir souverän (44.).
Der zweite Durchgang sollte dann sogar noch turbulenter werden. Kurz nach Wiederanpfiff packte Ressler einen seiner gefährlichen Fernschüsse aus und hämmerte die Kugel aus rund 20 Metern in den Winkel (46.). Der VfL ließ sich an diesem Tag aber auch davon nicht beeindrucken. Und dann brachte man auch noch ordentlich Qualität von der Bank. Der zur Pause eingewechselte Mirco Gohr schoss mit einem Doppelpack innerhalb kürzester Zeit die Gäste erstmals in Front (56./61.). Und kurz darauf versenkte dann auch noch Mara einen Freistoß äußerst sehenswert direkt im Kasten (66.). Aber auch die Stewwerter gaben nicht auf. Nach einem Angriff über Leon van Elten und Popil verkürzte Issam Benasaid auf 4:5 (83.).
Der ebenfalls eingewechselte Kadir Kopuz machte beinahe im direkten Gegenzug dann jedoch den Deckel drauf und Gohr vergoldete seinen überragenden zweiten Durchgang mit einem Dreierpack (90.). "Am Ende finde ich das Ergebnis zu hoch. Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Wir haben eine starke Leistung abgerufen. Das Spiel hätte auch anders ausgehen können. Kamen war nach vorne aber einfach brutal gut. Am Ende zahlt sich so eine Qualität dann auch aus. Wenn man die spielen lässt, sind die richtig gut", resümierte Stewwerts Coach Thorsten Heinze.
SV Drensteinfurt - VfL Kamen 4:7 (2:2)
1:0 Groß (4.), 2:0 Popil (19.),
2:1 Rudolf (24.), 2:2 Demir (44./Elf.),
3:2 Ressler (46.), 3:3 Gohr (56.),
3:4 Gohr (61.), 3:5 Kara (66.),
4:5 Benasaid, 4:6 Kopuz (85.),
4:7 Gohr (90.)