Bezirksliga 7
Ein abenteuerliches Spiel
von Fabian Renger
(24.10.22) Die erste Halbzeit des Spiels zwischen dem TuS Freckenhorst und dem TuS SG Oestinghausen ist schnell auserzählt. Die Freckenhorster lagen 0:3 hinten, in der Höhe war's vielleicht etwas zu hoch, in der Sache aber in Ordnung. Nach 90 Minuten stand eine 2:5-Heimpleite. Und besonders ab Minute 60 entwickelte sich eine Partie, die an Kuriositäten kaum zu überbieten war.
"Alleine diese halbe Stunde war das Eintrittsgeld wert", sagte TuS-Trainer Christian Franz-Pohlmann. Zu dem Zeitpunkt stand es 0:4 aus Freckenhorster Sicht. Pierre "Pelle" Jöcker erzielte das 1:4 in Minute 65.
Danach wurde es farbenfroh. Jöcker war durch, befand sich außerhalb des Strafraums und wurde festgehalten. Eigentlich Rot und Notbremse. Komischerweise entschied Referee Devran Demirdas auf Gelb-Rot und damit war Jari Limbrocks Partie beendet (66.). Zudem gab es einen Freistoß für die Gastgeber, den klärte Oestinghausen zur Ecke. Daraufhin wurde es noch eine Spur abenteuerlicher.
Jöcker fliegt auch
Im Anschluss an die Ecke entstand ein Getümmel. Demirdas zückte plötzlich wieder Gelb-Rot. Diesmal durfte bzw. musste Oestinghausens Oliver Kuhnt runter (70.). Wieso auch immer. Es gab obendrein Elfmeter für Freckenhorst. Wieso auch immer. Den Elfer setzte Dominik Blagojevic neben das Gehäuse (71.). Es kam jetzt zu einem Disput, bei dem Jöcker beteiligt war. Demirdas hatte wohl endgültig Gefallen an Platzverweisen gefunden und zeigte Jöcker nun glatt Rot. Tätlichkeit. Oder irgendwie sowas (72.).
Drei Platzverweise, ein verschossener Elfmeter - und das innerhalb von nur sechs Minuten. Hoffentlich war niemand auf Klo in der Zeit. Blagojevic verkürzte nun aber auf 2:4, ein Freistoß von Daniel Golparvari mit anschließender doppelter Verlängerung war dem Treffer vorausgegangen (76.). Von nun an hatten die Freckenhorster Chancen im 90-Sekunden-Takt, bekamen den Ball aber nicht über die Linie gedrückt. Stattdessen schlossen die Gäste in Person von Niklas Senk einen Konter zum 5:2-Endstand ab (90+4.). "In der zweiten Halbzeit haben die Jungs wirklich Moral bewiesen und alles rausgehauen", sagte Franz-Pohlmann. Vor der Pause war der Auftritt allerdings nicht gerade top.
Freckenhorst zwei Schritte zu spät
Freckenhorst war in jeglichen Zweikämpfen zwei Schritte zu spät. Gegen die extrem galligen Gäste war das so kein Zuckerschlecken. Oestinghausen agierte zudem nicht nur zielstrebig, sondern auch brutal effektiv. Nachdem Jöcker Nic Kriwet freigespielt hatte und der an Gäste-Schnapper Pierre Wamba gescheitert war (9.), gingen stattdessen die Gäste mit ihrer ersten Aktion in Führung. Moritz Pipers schlenzte die Murmel oben rechts in den Winkel (12.).
Niklas Senk erhöhte auf 2:0 (23.), Nick Weber machte das 3:0 klar (33.). Vierter Torschuss, drei davon führten zu einem Treffer. Bemerkenswert. Kriwet vergab für den TuS wiederum kurz darauf, als er nochmal an Wamba hängen blieb (44.). Auch im zweiten Durchgang zeigte sich zunächst Oestinghausen treffsicher. Senk traf per Volleyannahme zum 4:0 (53.). "Das tat weh", so Franz-Pohlmann.
Kurz darauf wurde er ja noch Zeuge eines ganz seltsamen Ereignisses...
TuS Freckenhorst - TuS SG Oestinghausens 2:5 (0:3)
0:1 Pipers (12.), 0:2 Senk (23.)
0:3 Weber (33.), 0:4 Senk (53.)
1:4 Jöcker (65.), 2:4 Blagoejevic (76.)
2:5 Senk (90+4.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote für Oestinghausens Jari Limbrock (66.) und Oliver Kuhnt (70.) sowie Rote Karte für Freckenhorsts Pierre Jöcker (72.)
Freckenhorsts Dominik Blagojevic scheitert mit Foulelfmeter an Oestinghausens Keeper Pierre Wamba (71.)