Stewwert mit Moral und Pech

Von Pascal Bonnekoh

(06.11.22) Der SV Drensteinfurt wird und wird einfach nicht belohnt. Zum sechsten Mal in Folge, obwohl man teilweise richtig ordentliche Leistungen ablieferte, verließ man den Platz als Verlierer. Mit ein bisschen mehr Glück wäre bei der 2:5 (1:3)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten SF Ostinghausen aber tatsächlich was drin gewesen.

Die Stewwerter waren von Beginn an gut in der Partie, auch wenn man die spielstarke Ostinghausener Offensive nicht vollends bändigen konnte. Nach einer richtig dicken Möglichkeit für die Gäste zum Spielstart kam plötzlich Sam Scharmann im gegnerischen Sechzehner zu Fall. Bei dem Zweikampf mit Achim Gärtner hätte man laut Stewwerts Coach Thorsten Heinze auch durchaus auf Elfmeter entscheiden können: "Den muss er geben. Und wenn man den Elfer bekommt, führt man. Dann kann so ein Spiel anders laufen."

Erst gefoult, dann getroffen

Kurze Zeit später klingelte es dann wiederum im eigenen Kasten. Eine scharf getretene Ecke von Lars Schröder köpfte Friedrich Bömer Schulte am ersten Pfosten in die Maschen (15.). Die Hausherren blieben aber dran. Erneut war der Unparteiische jedoch nicht auf der Seite der Gastgeber. Dennis Hoeveler wurde bei einem tiefen Pass kurz vor dem gegnerischen Strafraum gestoppt. Der Schiedsrichter ahndete das Foulspiel zwar und zückte den Gelben Karten, aber Heinze hätte gerne auch wohl eine härtere Bestrafung gesehen: "Die Rote Karte muss er geben. Rechts sind noch zwei Spieler mitgelaufen, aber Dennis muss den Ball nur noch einschieben. Da kommt kein Abwehrspieler mehr hin."

Etwas Gutes hatte die Aktion dennoch. Philipp Ressler legte sich die Kugel zum Freistoß parat und zielte aufs lange Eck. Über Umwegen landete das Spielgerät bei Hoeveler, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich einschob (29.). Doch nur zwei Minuten später ließen die Gäste wieder ihre Muskeln spielen. Nach einem Eckball wurde der Ball hinter die Drensteinfurter Kette gechippt. Luca Mazziotti nahm den Ball direkt aus der Luft und überlupfte Keeper Steffen Scharbaum ansehnlich (31.). Nachdem kurz zuvor Valentin Kröger die Kugel noch gerade so von der Linie geklärt hatte, erhöhten die Gäste noch vor der Halbzeit sogar. Toptorjäger Lars Schröder hämmerte die Kugel aus kurzer Entfernung in den Kasten (44.).

"Es wird uns am Ende helfen, dass wir immer weiter machen"

Nach dem Seitenwechsel haderten die Hausherren abermals mit dem Unparteiischen. Issam Benasaid schnappte sich die Kugel von Schlussmann Maximilian Koch, der daraufhin den Drensteinfurt Angreifer von den Beinen riss. Der Schiedsrichter entschied zwar auf Strafstoß, den Dennis Popil auch verwandelte (56.), aber auch hier hätte es laut Heinze durchaus eine Rote Karte geben können. Dann plätscherte das Spiel erstmal ein wenig vor sich hin, ehe erneut Mazziotti den alten Abstand für Ostinghausen wiederherstellte (77.). Die Drensteinfurter wollten aber auch zehn Minuten vor Schluss und mit zwei Toren in Rückstand diese Partie noch nicht verloren geben.

Insbesondere Kapitän Leon van Elten war dies immer wieder anzumerken. Als Innenverteidiger machte er zahlreiche Ausflüge nach vorne, um den erneuten Anschlusstreffer irgendwie zu erzwingen. Als den Hausherren die Zeit dann jedoch davonlief, machte Gärtner den Deckel drauf. In der ersten Minute der Nachspielzeit pennte Stewwert bei einer Ecke abermals am ersten Pfosten. Der Hüne kam unbedrängt zum Kopfball und traf zum 2:5-Endstand. Heinze zog dennoch ein recht positives Fazit: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und super Moral gezeigt. Wir sind immer drangeblieben und haben bis zum Schluss weitergemacht, aber stehen wieder mit leeren Händen da. Es wird uns am Ende helfen, dass wir immer weiter machen. Nächste Woche wird es nochmal schwer gegen Ahlen, aber danach müssen wir dann wieder Punkte holen."

SV Drensteinfurt - SF Ostinghausen     2:5 (1:3)
0:1 Bömer Schulte (15.), 1:1 Hoeveler (29.),
1:2 Mazziotti (31.), 1:3 Schröder (44.),
2:3 Popil (56./Elf), 2:4 Mazziotti (77.),
2:5 Gärtner (90.+1)