Bezirksliga 7
Ein Schritt vor, zwei zurück
Von Pascal Bonnekoh
(26.02.23) Der SV Drensteinfurt hatte zu Beginn der Rückrunde mit dem überragenden 2:1-Heimerfolg gegen den TuS 1910 Wiescherhöfen direkt ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt. Ein Spiel später scheint die Luft jedoch schon wieder raus zu sein. Das direkte Duell gegen SW Hultrop verlor man auswärts mit 0:1 (0:0), obwohl man sogar rund 30 Minuten in Überzahl auf dem Acker stand.
Direkte Konkurrenz scheint dem SVD wohl einfach nicht zu liegen. Der SV Neubeckum, sowie SW Hultrop belegen aktuell die beiden letzten Tabellenplätze. Und genau gegen diese Teams verloren die Stewwerter jede einzelne Partie. Man stelle sich vor, man hätte diese so wichtigen Siege mitgenommen. Zwölf Punkte mehr wären es auf dem Konto. Das würde einen gleich drei Plätze nach vorne katapultieren und vor allem auch noch ein ordentliches Polster nach unten verschaffen.
"Vor den Toren liegen unsere Kernprobleme"
Auf Hultrops Rasen lieferten beide Teams jetzt nicht unbedingt den schönsten Fußball ab. Der ist im Abstiegskampf aber auch selten gefragt. Die eigenen Chancen sollte man wiederum nutzen. "Uns fehlt vorne die Konsequenz. Wir hatten klare Feldvorteile und ein Chancenplus. Steffen hat zwar auch ein, zwei Dinger gut gehalten, aber wir hatten fünf, sechs richtig gute Chancen", berichtete Drensteinfurts Coach Peter Lohrmann. Die wohl dickste Möglichkeit hatte Sam Scharmann. Nach Vorlage von Diogo Castro tauchte er allein vor Keeper Dominik Gertheinrich auf, doch im entscheidenden Moment versprang ihm dann die Kugel. Außerdem feuerte Issam Benasaid aus schräger Position das Spielgerät über den Kasten.
In der 61. Spielminute halfen die Gastgeber den Gästen dann wiederum. Beziehungsweise eigentlich tat Gertheinrich genau das Richtige. Denn Valentin Kröger war mit Ball bereits am Keeper vorbei, als Gertheinrich den Drensteinfurter Offensivmann dann doch noch von den Beinen holte. Der Schlussmann sah die Rote Karte und die Stewwerter bekamen einen Freistoß, aus dem Nichts wurde. "Ich hätte lieber das Tor genommen", so Lohrmann.
Denn mit der Überzahl wussten seine Jungs nicht allzu viel anzufangen. "Ich bin davon ausgegangen, dass unser Druck immer größer wird und wir irgendwann einen machen. Aber wir sind ganz im Gegenteil zu hektisch und zu ungenau geworden." Statt einer Drensteinfurter Chancenflut setzten die Hausherren plötzlich sogar zum Konter an. Der Ball landete bei Spielertrainer Tobias Edler, der das Spiel eiskalt zu Gunsten seiner Truppe entschied (83.). "Vor den Toren liegen unsere Kernprobleme. Vor dem gegnerischen, aber auch vor unserem. Vorne fehlt uns die Konsequenz und hinten sind wir zu löchrig", lautete Lohrmanns Fazit.
SW Hultrop - SV Drensteinfurt 1:0 (0:0)
1:0 Edler (83.)
Rote Karte: Hultrops Keeper Gertheinrich (61./Notbremse)