Klassenerhalt auf der Ziellinie

Von Pascal Bonnekoh

(29.05.23) Spannender hätte es der SV Drensteinfurt kaum machen können. Zur Winterpause stand man noch mit elf Zählern weniger auf dem Konto als BW Beelen auf einem direkten Abstiegsplatz. Und obwohl man die letzten vier Partien allesamt verlor, zog man dank eines 1:0 (0:0)-Auswärtserfolgs jetzt doch noch an den Blau-Weißen vorbei und schnappte sich somit den Klassenerhalt. Die Beelener müssen wiederum nach einem Jahr Bezirksliga den bitteren Gang zurück in die Kreisliga A antreten.

Beide Keeper erlebten einen recht merkwürdigen Tag. Ihrem eigentlich Kerngeschäft, dem Bälle parieren, mussten Steffen Scharbaum auf Drensteinfurter Seiten, sowie Finn Laumann-Pötter auf Beelener Seiten nur selten nachkommen. Trotzdem waren beide höchst beschäftigt. Die Teams versuchten es immer wieder mit langen Bällen über die gegnerischen Abwehrreihen. Nicht selten schlugen sogar die Schlussmänner die weiten Dinger nach vorne. So richtig viel Ertrag hatte das jedoch nicht. Zwischendurch mussten Scharbaum und Laumann-Pötter dann auch noch ein paar Flanken abfangen. Und da beide das ziemlich gewissenhaft taten, waren Torchancen eher Mangelware.

Bruns: "Wir sind nicht heute abgestiegen"

Für die zweite Halbzeit hatten sich die beiden Teams scheinbar aber dann doch nochmal etwas mehr vorgenommen. Tim Heukeshofen feuerte kurz nach Wiederanpfiff auf den Drensteinfurter Kasten, doch Scharbaum parierte genauso wie sein Gegenüber beim Abschluss von Robin Wichmann nur eine Minute darauf. Dann flachte die Partie jedoch auch schon wieder ab. Laut Stewwerts Coach Peter Lohrmann war das den Gegebenheiten geschuldet: "Beide Mannschaften wussten, um was es geht. Keiner wollte zu viel riskieren. Jeder hat auf den Fehles des Gegners gewartet." Und den einen Fehler machten dann die Beelener. Wobei man da wohl nicht mal wirklich von einem Fehler sprechen kann.

Ein Freistoß kam hoch in den Blau-Weißen Strafraum geflogen und landete über Umwegen genau vor den Füßen des eingewechselten Maximilian Groß'. Der zog ab, traf die Kugel zu seinem Glück aber nicht wirklich perfekt, sodass der Ball in einem hohen Bogen im langen Eck einschlug (79.). "Wir hatten die eine Szene. Wir waren die glücklichere Mannschaft und freuen uns, dass wir die Klasse gehalten haben. Egal ob verdient oder unverdient. Wir haben gewonnen und bleiben drin. Wir haben uns auf der Ziellinie gerettet", freute sich Lohrmann. Nach dem Gegentreffer machten die Beelener hinten auf und versuchten nochmal alles. So wirklich gefährlich tauchten sie vor dem Drensteinfurter Kasten aber nicht mehr auf. Stattdessen hätte Paul Bisping nach einem zu kurz geratenen Rückpass sogar früher den Deckel draufmachen können.

Beelens Coach Stefan Bruns ging der Abstieg merklich nah: "Ich bin enttäuscht und wütend über die Spiele, wo wir unnötig Punkte haben liegenlassen. Wir sind nicht heute abgestiegen. Heute haben wir alles reingeworfen. Wir haben verloren, obwohl wir die eigentlich ganz gut im Griff hatten. Wir haben kaum Torchancen zugelassen." Einen vorsichtig optimistischen Blick in die Zukunft konnte er dann aber auch schon wieder werfen: "Für die Jungs tut es mir leid. Die haben Spaß gefunden an der Bezirksliga. Das wirft uns aber nicht um. Die Mannschaft bleibt komplett zusammen und auch die Neuzugänge werden kommen. Dann gucken wir, dass wir wieder angreifen."

BW Beelen - SV Drensteinfurt     0:1 (0:0)
0:1 Groß (79.)