Natascha Baigar meldet sich eindrucksvoll zurück

Von Gerrit Gerwing

(30.04.13) 19./38./78./81. - Eckdaten eines besonderen Auftritts. Denn die Minutenangaben dokumentieren die vier Tore, die Natascha Baigar am Sonntag gegen den Liga-Zweiten Union Wessum schoss. Am Ende gewann der VfL Wolbeck dank der Baigar-Tore in Wessum mit 4:3 und Baigar ging kurz nach Vollendung des Viererepacks glücklich vom Feld. Auch wenn der VfL danach zu zehnt weiterspielen musste.

"Ich hatte zuvor schon drei Mal gewechselt, doch nach ihren vier Toren wollte ich Natascha ein wenig schonen", so VfL-Trainer Patrick Timmermann, der sich sichtlich über die Rückkehr der Top-Stürmerin freut. Denn lange Zeit hatte Baigar mit einem Kreuzbandriss im Knie zu kämpfen. Am vorletzten Spieltag der letzten Saion verdrehte sich Baigar im Spiel gegen den damaligen Meister Fortuna Gronau das Knie. Zwar kam die Stürmerin bereits im ersten Spiel dieser Saison zu ihrem Comeback, doch dieses war vielleicht ein wenig überstürzt. "Ob es zu früh war - jein. In der Vorbereitung haben wir viel Kraftaufbau gemacht und das Knie wieder stabilisiert", so Timmermann, der hauptberuflich als Physiotherapeut arbeitet. 

Auf den Einsatz zu Saisonbeginn folgte eine erneut Pause bis zum 14. Spieltag, wo Baigar für gut 15 Minuten auf dem Feld stand. Das richtige Comeback erfolgte nun im Jahr 2013. Am 07.04. stand Baigar erstmal seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf des Liga-Zehnten und spielte gegen RW Alverskirchen durch. Zwei Wochen später folgte das erste Tor der Saison. Beim Überraschungscoup gegen den Spitzenreiter VfL Bllerbeck erzielte Baigar in der 68. Minute das wichtige 1:0. Eine Woche drauf waren es gegen Wessum schon vier.

Noch nicht ganz fit, aber Tore wie am Fließband

Doch ganz fit ist die Angreiferin noch nicht. "Ich würd mal sagen, die steht so bei 60%", so Timmermann bescheiden, "Nach dem Spiel gegen Billerbeck hatte Natascha wieder leichte Schmerzem im Knie, außerdem wiegt die Verletzung im Kopf noch nach." Angesprochen auf den Stellenwert Baigars in der Mannschaft nimmt Timmermann gekonnt Druck von der gerade erst genesenden Angreiferin: "Natascha ist nicht der Dreh- und Angelpunkt. Natürlich ist sie im Sturm nur schwer zu ersetzen, doch von allein schießt man keine vier Tore. Die Mannschaft hilft Natascha ungemein, arbeit viel für sie und freut sich auch, dass sie wieder spielen kann. In der Offensive beommt sie viel Raum zur Entfaltung, dass schafft aber auch Räume für die anderen Mitspielerinnen." Und ohne sie geht es halt auch, wie der gestrige 2:1-Sieg gegen Steinbeck zeigte.

Manchmal muss Timmermann seine Angreiferin aber noch bremsen. Denn nach der langwierigen Verletzungsmisere geht Baigar immer noch getapet ins Spiel, dennoch scheut sie sich nicht davor selbst an der Mittellinie per Grätsche die Zweiämpfe zu suchen. "Da muss ich an der Linie schon mal lauter werden und zur Vernunft animieren", so Timmermann, der sich aber auch über die zurückgewonnene Aggressivität freut.