Heimfluch des VfL hält an – Rocho macht im Derby beide Tore
Von Lutz Hackmann
(23.09.12) Der VfL Ladbergen wird irgendwie seinen Heimfluch nicht los. Die ohnehin vom Verletzungspech gebeutelte Truppe von Andreas Habben unterlag jetzt im Derby gegen GW Steinbeck mit 0:2 (0:2) – und muss auf bessere Zeiten hoffen. Für Habben war es „sehr traurig, dass wir trotz einer hervorragenden Leistung mit leeren Händen dastehen. Wir haben viel investiert und hatten 60 Minuten klare Feldvorteile“, berichtete der Ladbergener.
Habben musste mit ansehen, wie die Grün-Weißen die Partie schon in den ersten zehn Minuten entschied: Nach einem Ballgewinn von Ellen Niehaus leitete diese den Ball zu Tanja Voß, die genau in den Fuß von Stephanie Rocho spielte, die VfL-Keeperin Natascha Köckemann in der fünften Minuten mit einem traumhaften Heber aus 25 Metern überwand. Ganz ähnlich das 2:0 in der zehnten Minute. Steinbecks Franzisa Niemeyer rettete hinten in letzter Not, die Ecke der Ladbergener landete beim Gegner, wieder war Niehaus die Initiatorin, diesmal aber Saskia Voß die Frau, die für Rocho auflegte, die das 2:0 folgen ließ. Köckemann war wieder machtlos. Für die VfL-Schlussfrau war es im Übrigen ihr erstes Spiel nach einer Schulterverletzung vom Saisonauftakt, Habben musste sie ohne Training und Spielpraxis bringen, da sich am Dienstag im Training Ersatzkeeperin Sarah Wöstmann, eigentlich gelernte Verteidigerin, aber mit Erfahrung aus dem Handball-Tor, eine ganz schwere Knieverletzung zuzog, bei der Innenband, Kreuzband und Kniescheibe in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Nach dem 0:2 war Ladbergen dann wach, eroberte sich Feldvorteile und hatte durch Kristina Volkwein (23.), die vor Seinbecker Tor einen Haken zu viel machte, und Myriam Stamm, die wenig später hauchdünnn verzog, gute Chancen, wieder ins Match zu kommen. Nach der Pause machten die Gastgeberinnen auf, drängten die Grün-Weißen hinten rein, doch gefährlich wurde es für Steinbeck nur bei Ladbergener Standards. Die Gäste hatten ihrerseits noch zwei Konterchancen, beide Male scheiterte Saskia Voß an VfL-Torwart Köckemann. „Sicher, wir haben uns den Saisonstart anders vorgestellt“, räumte Habben ein, „aber die Moral in der Truppe stimmt. Ich ziehe den Hut!“ GWS-Trainerin Eva Witthake fand nach dem ausgesprochen fair und unaufgeregt geführten Derby: „Man hat gesehen, dass wir uns noch schwer tun, wenn wir selbst das Spiel machen müssen.“
VfL Ladbergen – GW Steinbeck 0:2 (0:2)
0:1 Rocho (5.), 0:2 Rocho (10.)