Wagener und Löckemann überraschen Union
von Alex Piccin
(08.09.14) Einen nicht erwarteten 5:3 (3:1)-Auswärtserfolg feierte VfL Ladbergen bei der hoch gehandelten Union Wessum. Durch eine kompakte Defensive und ein sehr gut aufgelegtes Angriffsduo gelang der Elf von Trainer Andreas Habben die Überraschung des zweiten Spieltags.
"Eine richtig gute Leistung meiner Mannschaft", meinte Union-Coach Mechtild Wissing ironisch. Ihr Team hatte einen "rabenschwarzen Tag erwischt. Von der Nummer eins bis zur elf hatte keine Normalform." Dafür waren besonders zwei Ladbergerinnen sehr gut aufgelegt: Sina Wagener erzielte vier Treffer, die allesamt von Katrin Löckemann vorbereitet wurden. Für das erste Tor war letztere aber perönlich verantwortlich. Einen Freistoß von Tessa Egbert spitzelte Löckemann an Torfrau Anna Zeiske vorbei ins Tor (17.). Auch den zweiten Treffer hätte sie fast selbst gemacht: Löckemann wurde in Strafraumnähe von Zeiske unfair zu Fall gebracht. Die Schiedsrichterin wand die Vorteilsregelung an. Wagener nahm den freien Ball auf und schob ihn ins leere Tor (31.). Vor der Halbzeit wurde es für die Gäste brenzlig: Zuerst schickte Meike Kappelhoff Christin Holtkamp auf die Reise. Im Eins-gegen-eins gegen Keeperin Hannah Ehrenteich behielt sie die Oberhand und erzielte den Anschlusstreffer (40.). 60 Sekunden später erneuerte sich das Duell, dieses Mal mit umgekehrten Ausgang. Ehrenteich hielt den Schuss von Holtkamp und ihrer Mannschaft die Führung fest (41.). Quasi im Gegenzug stellte Wagner den alten Torabstand wieder her. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Löckemann den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Wagener mit einem sehenswerten Flugkopfball zum 3:1-Halbzeitstand traf (43.).
"Angriff ist die beste Verteidigung"
"In der Kabine musste ich die Euphorie schon ein wenig bremsen. Wir wollten und konnten hier nicht auf Ergebnis halten spielen. Dafür ist Union einfach zu stark. Also habe ich der Mannschaft gesagt, sie sollen weiter nach vorne spielen, nach dem Motto 'Angriff ist die beste Verteidigung'", gab Ladbergen-Trainer Andreas Habben die Marschrichtung für die zweiten 45 Minuten aus. Gesagt, getan: Die Gäste legten schnell wieder los. Wagener machte mit ihren Treffern drei (52.) und vier (56.) den Sack zu. Erst in der Schlussviertelstunde wurde Wessum vor dem Tor gefährlicher. Iris Börsting passte auf Holtkamp, die alleine vor dem Tor Zeiske ausspielte (76.). In der Nachspielzeit verwandelte Kappelhoff einen an Holtkamp verursachten Foulelfmeter (90.+1).
"Der Sieg ist auch in der Höhe verdient. Von der ersten Minute an haben wir der Partie unseren Stempel aufgedrückt und waren das spielbstimmende Team", freute sich Habben. "Ich weiß ja, was die Mädels können, war aber erstaunt, dass es ihnen gerade gegen Wessum gelungen ist, alles abzurufen. Nach dem 2:1 hatte Union die Chance zum Ausgleich. Für mich war die Parade von Hannah die spielentscheidende Szene. Ich wüsste nicht, wie die Mannschaft nach einem 2:2 reagiert hätte. Gut, dass wir direkt das 3:1 lehrbuchmäßig nachgelegt haben. Bis auf diese kurze Phase hatten wir das Spiel gut im Griff."
Union Wessum - VfL Ladbergen 3:5 (1:3)
0:1 Löckemann (17.), 0:2 Wagener (31.),
1:2 Holtkamp (40.), 1:3 Wagener (43.),
1:4 Wagener (52.), 1:5 Wagener (56.),
2:5 Holtkamp (76.), 3:5 Kappelhoff (90.+1)