Ein Sieg für die Moral

von Helena Wilmer

(07.05.19) So nannte Nordwaldes Coach Christian Löbbering den deutlichen 5:0-Erfolg gegen Borussia Emsdetten II. Schon von der ersten Minute waren die Frauen des 1. FC Nordwalde das bessere Team. Drei Punkte sollten her um die rote Laterne an die Borussia zu übergeben und endlich den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Dafür riskierte die Mannschaft zunächst viel. Eine Dreierkette sollte es hinten richten, vorne spielten zwei Stürmerinnen, zwei offensive Flügelspielerinnen und eine feste zehn, um das ein oder andere Tor zu erzielen. Die Taktik ging auf. Vom Dauerpressing unter Druck gesetzt wusste sich die Borussia nicht zu wehren. Lena Grimme und Anna-Maria Spieker, die gleich dreimal erfolgreich war, brachten den Gästen eine angenehme 4:0-Führung zur Pause. 

Die Reserve aus Emsdetten verbuchte dagegen nur eine gefährliche Chance in den ersten 45 Minuten. Nach einem zu kurzen Rückpass gelang es der Borussia nicht, frei vor dem Tor stehend, den Anschlusstreffer zu markieren. Nach der Pause schaltete der 1. FC Nordwalde einen Gang runter, ließ aber trotzdem nichts anbrennen. Spieker erzielte, mit ihrem vierten Tor des Tages, noch den 5:0-Endstand. "Unser Ziel war es, nicht als Letzter abzusteigen. Durch den Sieg sind wir jetzt nicht mehr das Schlusslicht  und das hohe Ergebnis war auch nochmal ganz wichtig für die Mannschaft und unsere Moral", sagte Löbbering.   

Klarer Sieg für Hauenhorst

Glücklich ist auch Germania Hauenhorst II, die sich durch einen Dreier weiter am sicheren Ufer festklammern. Mit 1:6 wurde Vorwärts Epe nach Hause geschickt. Dabei stand das ganze nach zwei Minuten erst einmal auf der Kippe. Nach einem klaren Foul im Strafraum gab der Unparteiische Elfmeter für Epe. Diese verpassten es jedoch, die Weichen in Richtung Sieg zu stellen und setzten den Ball an die Latte. Glück für Hauenhorst. "Ich will gar nicht wissen wie das Spiel geendet wäre, wenn Epe den rein gemacht hätte. Wären die mit 1:0 in Führung gegangen, hätten die uns das Leben richtig schwer gemacht", sagte Germania-Coach Michael Hege. 

Nach einer guten Viertelstunde wendete sich das Blatt dann und der Gastgeber gab von da an den Takt vor. Melanie Reinhold gab mit ihrem Treffer zum 1:0 den Startschuss. Zwar hielt Epe bis zur Halbzeit immer wieder gut dagegen, doch mit zwei weiteren Treffern und somit der 3:0-Pausenführung war der Bann dann endgültig gebrochen. Vor allem die Ex-Bundesligaspielerinnen Kerstin Stegemann und Melanie Reinhold halfen dem Team enorm. "Die ganze Mannschaft hat das super gemacht. Die Abwehr war diszipliniert  und im defensiven Mittelfeld wurden die Bälle gewonnen. Kerstin und Melanie haben uns dabei geholfen, unseren Plan in die Tat umzusetzen, was auch ziemlich erfolgreich war", meinte Hege. Stegemann und Reinhold trafen auch nach der Pause und bauten die Führung auf 6:0 aus, nur das Tor zum 6:1 war noch ein kleiner Schönheitsmakel für die Germania. 

Altenberge wieder Tabellenführer

Nicht nur im Tabellenkeller wurden Siege gefeiert. Auch der neue, alte Spitzenreiter TuS Altenberge lieferte ein erfolgreiches Spiel ab. Gegen SW Esch fanden die TuS-Frauen - nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge - zu alter Form zurück. Altenberge startete auf heimischen Rasen gut in die Partie und setzte die Schwarz-Weißen schnell unter Druck. So fiel das 0:1 dann doch sehr überraschend. Torjägerin Stephanie Ahlers schnappte sich den Ball und brachte ihn mit einem langen, hohen Schuss im Tor unter. "Das war natürlich erstmal kurz ein Schock. Wir sind die ganze Zeit am Drücker und dann geraten wir durch so eine Bogenlampe in Rückstand", meinte TuS-Trainer Hans-Jürgen Albrecht. 

Doch Altenberge ließ sich davon nicht sonderlich beeindrucken, sondern nutzte das Gegentor sogar noch mehr als Motivation. Lena Füchter und Sharleen Lüttecke machten dann mit einem Doppelschlag kurzen Prozess und drehten die Partie noch kurz vor der Pause. Auch in den zweiten 45 Minuten erarbeitete sich Esch zwar immer wieder auch Möglichkeiten, Altenberge behielt aber das Oberwasser, sodass es nach Schlusspfiff ein ungefährdeter 4:1-Sieg war. "Die Konzentration ist auch nach dem 2:1 nicht weggegangen und wir wollten das dritte Tor. Die Abwehr stand bombastisch gut und hat trotz der guten Stürmerinnen von Esch sehr wenig zugelassen. Das war mal wieder ein richtig vernünftiges Spiel", war Albrecht zufrieden. Und das kann er auch sein. Durch die drei Punkte schob die Mannschaft GW Amelsbüren wieder von Rang eins, da den Grün-Weißen gegen Wacker Mecklenbeck II nur ein 2:2 gelang.  

Westfalia Hopsten bleibt dran

Auch Westfalia Hopsten holte überraschend drei Punkte gegen den VfL Wolbeck und bleibt damit bis auf einen Zähler an Germania Hauenhorst II dran. Mit zwei frühen Toren brachte die Westfalia sich in Front und erhöhte bis zur Pause noch auf 4:0. Bis hierhin eine klare Sache, doch nach der Pause kam der VfL ebenfalls zu Chancen und verkürzte noch auf 2:4. Zu mehr reichte es für den Fünftplatzierten jedoch nicht und Hopsten bewahrt sich die Möglichkeit, die Abstiegszone bald verlassen zu können. 

Für die Tabellensituation nicht sonderlich wichtig, doch vor allem für den TuS Recke war der Sieg gegen Langenhorst Welbergen wieder ein Schritt nach vorne. Nach zuletzt drei sieglosen Spielen setzte sich die Mannschaft mit einem klaren 4:0 durch. Die null blieb - wie so oft schon in der Rückrunde - hinten stehen.  So sind es in neun Spielen erst sechs Gegentore - und das sind mit Abstand die wenigsten aller Teams. Gegen Langenhorst Welbergen zeigte der TuS schon früh, wer das sagen hat und lag bereits nach 23 Minuten mit 2:0 in Front. In der zweiten Hälfte wurde mit zwei weiteren Treffern am Torverhältnis gearbeitet und ungefährdete drei Punkte mit nach Hause genommen.