Beide Teams wollten am Ende eigentlich mehr

Von Helena Wilmer

(05.05.19) Nach Abpfiff wollten sich weder Volker Wortmann, Coach von Wacker Mecklenbeck II, noch Andreas Wennemer, der die Frauen von GW Amelsbüren trainiert, wirklich mit dem einen Zähler nach dem 2:2(2:1) an der Egelshove, zufrieden geben. Trotzdem gaben aber beide zu, dass es nach einem Spiel auf Augenhöhe das gerechte Ergebnis ist.

Es war das Spitzenspiel der Woche. Die Reserve von Wacker empfing den Tabellenführer aus Amelsbüren. Da erwartete man viel - und wurde belohnt. Von Beginn an war Zug im Spiel - zumindest auf einer Seite. Amelsbüren verlagerte das Spielgeschehen fast ausschließlich in Wackers Hälfte und ließ dem Gastgeber nur selten Luft zum Atmen. Die Grün-Weißen kamen immer näher vor den Kasten, gefährliche Schüsse waren aber nicht dabei. Erst in der 20. Minute gelang es Kapitänin Eva Tingelhoff nach einem schönen Zuspiel den Ball von rechts auf Luisa Wünnemann zu bringen. Letztere schob ungehindert zur verdienten 1:0-Führung ein (20.). "Wir waren die ersten 35 Minuten überhaupt nicht da. Die Mannschaft konnte überhaupt nicht Fuß fassen und bekam keinen Zugriff. Wir haben wenig von hinten raus gespielt und das Spiel aufgebaut, was eigentlich unsere Stärke ist", sagte Wortmann. 

Wacker dreht das Spiel

Wacker hatte weiter Probleme, in die Partie zu finden. Immer wieder bot es Amelsbüren durch leichte Ballverluste und einige Fehlpässe die Chance, zu erhöhen. Die Gäste wussten diese Fehler aber nicht zu nutzen und wie jeder weiß: Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. Wie auch in diesem Fall. Wacker war plötzlich wieder dabei und kam immer öfter ungehindert vor das Grün-Weiße Tor. Das Team arbeitete jetzt besser, spielte genauere Pässe und setzte Amelsbüren so unter Druck. Schließlich brachte Maike Lewandowski einen schönen Ball aus dem Zentrum zur linken Außenbahn. Dort wartete Meret Hauser. Sie zog ungehindert in die Mitte und schloss zum 1:1-Ausgleich ab (42.). 

Die Mädels von der Egeslhove nutzten die Unsortiertheit der Grün-Weißen eiskalt aus und kamen kurz vor der Pause noch zum Führungstreffer. Der Ball rollte zu Hauser und Anna Holin. Die beiden hatten sogar noch kurz Zeit sich abzustimmen, wer denn jetzt schießen soll, dann ließ Hauser Holin den Vortritt und diese traf zum 2:1 (44.). "Wir haben fünf Minuten gepennt, die uns am Ende wahrscheinlich den Sieg gekostet haben. Woran das lag, weiß ich auch nicht. Wir waren einfach zu unkonzentriert, die Führung mit in die Pause zu nehmen", meinte Wennemer. 

Amelsbüren lässt Köpfe nicht hängen 

Doch von dem Rückstand ließ sich Amelsbüren nicht unterkriegen. Die Mannschaft kam stark aus den Kabinen und machte da weiter, wo sie in der 35. Minute aufgehört hatte. Wacker hatte dagegen erneut Schwierigkeiten, bis über die Mittellinie vorzudringen. Nach 69 Minuten verbuchte Amelsbüren dann eine Riesenmöglichkeit für sich. Wieder war es Tingelhoff, die eine Flanke auf Wünnemann brachte, doch ihr Kopfball streifte nur die Latte und ging knapp über das Gehäuse hinweg. Keine 60 Sekunden später markierte Wünnemann jedoch mit ihrem 39. Saisontor das 2:2 (70.). 

In der Schlussphase ging es dann noch einmal ganz heiß her. Nach einer halbhohen Ecke von Wacker ließ eine GW-Spielerin am ersten Pfosten den Ball durch und brachte Torhüterin Hannah Schulze-Vorwick ordentlich ins Schwitzen, die das Leder gerade noch so von der Linie kratzte (84.). Kurze Zeit später hätte Wacker den Sack zu machen müssen. Nach einem langen Freistoß stand Carolin Gäher frei vorm Tor, schloss jedoch schwach ab. Schulze-Vorwick wehrte den Ball ab. Dieser rollte langsam in Richtung Pfosten, wo Wackers Kathrin Pels stand. Aber auch Pels war nicht erfolgreich und grätschte das Leder noch am Tor vorbei.

"Am Ende ist es ein gerechtes Remis. Wir hatten zwar Pech, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben, aber gleichzeitig auch Glück, dass Wacker nicht noch ein Tor gemacht hat. Trotzdem war es vor allem ganz stark von den Mädels, wie wir nach der Pause wieder rein gekommen sind und über 90 Minuten nicht die Köpfe haben hängen lassen", erklärte Wennemer.         

Wacker Mecklenbeck II - GW Amelsbüren 2:2 (2:1)
0:1 Wünnemann (20.), 1:1 Hauser (42.),
2:1 Holin (44.), 2:2 Wünnemann (70.)