Die Luft war raus  

von Helena Wilmer

(16.12.19) Das hat man an diesem Wochenende bei einigen Mannschaften deutlich gemerkt. Doch nicht nur erst seit Sonntag, sondern schon seit Wochen kann sich niemand erklären, was in Gremmendorf los ist. Auch im letzten Spiel vor der Winterpause gab es gegen Walstedde eine ordentliche 2:6 (1:3)-Niederlage. Dabei startete die der SC überragend in die erste Viertelstunde und erarbeitete sich viele Chancen, die Frederike Jansen aus 25 Metern zu nutzen wusste und das Leder zur 1:0-Führung im Walstedder Kasten unterbrachte (7.). Doch statt mit der Führung im Rücken und Selbstbewusstsein die Oberhand in der Partie zu gewinnen, geschah das Gegenteil. „Ich weiß nicht warum, aber die Mannschaft hielt es nach dem 1:0 wohl für nötig, einen LKW vor dem eigenen Tor zu parken. Damit begann dann die gleiche Laier wie in den vergangenen Wochen und ich habe da auch einfach keine Lösungen mehr gefunden“, so SC-Trainerin Filipa da Silva Campos, die ihren Schützlingen von der Einstellung her aber keinen Vorwurf machen will.

Durch einen Strafstoß nach einem Foul wurde den Gästen der Ausgleich sogar noch erleichtert, wobei es mittlerweile eh nur noch eine Frage der Zeit war, wann Walstedde treffen würde. Amanda Kock verwandelte zum 1:1 (24.). Noch vor der Pause brach endgültig der Bann und die Fortuna schraubte das Ergebnis auf 3:1 (39./44.). Zwar kam die Reserve in Halbzeit zwei durch Jana Toboll nochmal auf 2:3 ran, doch die drei Zähler ließ sich Walstedde nicht mehr nehmen. „In der Winterpause nutze ich die Zeit, um die Antennen der Mädels richtig zu richten. Außerdem müssen sie verstehen, dass wir nicht mehr in der Kreis- sondern Bezirksliga spielen. Was wir machen ist einfach zu wenig, auch wenn ich noch nicht genau weiß, woran es liegt“, zeigte sich da Silva Campos nach der ernüchternden Hinrunde enttäuscht.

Bei Altenberge wills nicht laufen

Enttäuscht von der Hinrunde ist man in Altenberge nicht, doch zum Abschluss hätte es doch ein bisschen schöner laufen können. In Horstmar gab es eine 2:4 (2:2)- Niederlage. Eigentlich war es ein Traumstart des TuS, denn schon nach zehn Minuten hatte der Ball zweimal im SG-Tor eingeschlagen. Beim 1:0 war Lena Baldus nach einer Ecke erfolgreich, Celine Pöttgen erhöhte kurz später nach einem Konter auf 2:0 (4./10.). „Obwohl wir geführt haben, haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Horstmar hat kein Fußball gespielt, sondern die Bälle nach vorne auf die schnellen Spitzen gepölt und das haben wir nicht gut verteidigt. Aber auch sonst haben wir nicht gut gespielt“, erklärte TuS-Coach Hans-Jürgen Albrecht.

Hinzu kam die Verletzung der Torhüterin Kira Fröbrich. Fröbrich zog sich bereits beim Aufwärmen eine Knieverletzung zu. Zwar spielte sie trotzdem, konnte aber nicht 100 Prozent geben. Die SG zeigte sich mit ihrem Prinzip, immer wieder lang und weit nach vorne zu spielen, sehr erfolgreich. Anica Müller und Maike Kreimer brauchten nicht lange und schon stand es 2:2 (13./14.). Auch in den zweiten 45 Minuten zeigte sich der Gastgeber sehr konsequent in den Zweikämpfen und drehte die Partie durch Anna Isfort und Kreimer (65./85.). Nach 90 Minuten gab es dann die drei wichtigen Zähler für Horstmar, um sich von den Abstiegsrängen abzusetzen.       

Aasee wird vom Pech verfolgt

Die Heimserie ausbauen wollte BW Aasee, doch gegen RW Alverskirchen reichte es nur für ein 1:1 (1:1)-Remis. Nach dem Ausfall einiger Stammspielerinnen gibt sich BW-Coach Kolja Steinrötter mit dem Zähler aber zufrieden. Immerhin musste Stürmerin Roberta Kieser kurzerhand die Torwartposition übernehmen und auch mit Ann-Christin Singer fehlte eine Stammkraft. Wäre das nicht schon genug, musste Hella Bischoff nach elf Minuten mit einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden, den sie sich im Zweikampf zugezogen hatte. Zuvor hatte Bischoff schon nach 120 Sekunden den Treffer zum 1:0 vorbereitet, als sie das Leder auf Samira Mittring brachte. Letztere brauchte nur noch einzuschieben. Mit der Auswechslung von Bischoff gerieten die Blau-Weißen ins Schwanken. Alverskirchen gab dagegen mit sämtlichen verfügbaren Mitteln alles und wurde belohnt. Einen Strafstoß nutzte Verena Schulze Wemhove zum 1:1-Ausgleich.

Danach kamen die Blau-Weißen nicht mehr wirklich nach. Es ging nicht mehr nach vorne und Chancen waren Mangelware. Das änderte sich aber wieder ab der 60. Minute. Alverskirchen hatte vorher alles reingehauen und war nun platt. Der Gastgeber drückte, doch auch die größte Möglichkeit konnte Tabea Thoma nicht nutzen. Thoma schnappte sich das Leder und tänzelte frei in den Strafraum der Rot-Weißen. Dort wurde sie schnell von hinten gestoppt, was laut Steinrötter ein Elfmeter für die Mannschaft hätte sein müssen. Aber wie wir wissen, entscheidet ja der Unparteiische und der ließ die Partie weiterlaufen. Am Ende mussten sich also beide Mannschaften mit einem Zähler zufrieden geben.  „Da wir am Ende ziemlich drückend waren, ist es schon ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben. Trotzdem sind wir aber jetzt punktgleich mit dem Dritten und das ist für einen Aufsteiger echt toll und eine gute Leistung“, freute sich Steinrötter.     

Bei Recke läufts nach Plan

Ganz nach Plan verlief es in Recke – zumindest für den Gastgeber. Im Derby wurde Steinbeck mit einer 1:6 (1:3)-Pleite nach Hause geschickt. Damit beträgt das sagenhafte Torverhältnis des TuS aus den vergangenen fünf Partien 37:1. Mächtig Druck macht die Mannschaft so auf den Spitzenreiter Wacker Mecklenbeck, der aber immer noch vier Zähler Vorsprung hat. Überzeugt von seinen Schützlingen ist auch TuS-Coach Andreas Kleine: „Die letzten Spiele waren überragend, auch das wir nicht nur eine gute Halbzeit dabei haben, sondern das über 90 Minuten halten. Von der Form her hätten wir auch gerne weiterspielen können, trotzdem freuen wir uns aber auch über die verdiente Pause.“