Derbytime in Tecklenburg
von Paula Mertens
(20.10.21) Diesen Sonntag sollte es in Tecklenburg so richtig zur Sache gehen: Zwei Derbys gab's in Riesenbeck und Esch zu sehen, wobei die Escherinnen für eine Überraschung sorgten. In Riesenbeck ließ die zwar zu wünschen übrig, dafür wurde die "unaufhaltbare" Tabellenspitze aus Darfeld mal etwas unter Druck gesetzt - und das vom Schlusslicht aus Brochterbeck.
Riesenbeck bleibt Linie treu
Riesenbecks Trainer Jürgen Stockmann trifft es auf den Punkt: "Wir haben das schlechteste beste Torverhältnis der Liga." In sieben Spielen hat seine Truppe fünf Buden geschossen und kassiert. Die Riesenbecker Defensive lässt so gut wie nichts zu, vorne ist aber noch Luft nach oben. "Wir kriegen unsere hundertprozentigen Chancen nicht verwandelt. Wir haben vorne keinen Knipser, da fehlt einfach noch die Erfahrung und Routine. Bei uns steht fast die komplette ehemalige B-Jugend auf dem Platz, die älteste Spielerin ist gerade mal 23", so Stockmann. Deswegen ist er mit dem bisherigen Saisonverlauf auch mehr als zufrieden: "Wir übertreffen unsere Erwartungen. Wir haben uns vorgenommen die Klasse zu halten. Jetzt sind wir im soliden Mittelfeld und froh, dass wir so gut mitspielen können."
Auch am Sonntag blieben die Riesenbeckerinnen ihrer Linie treu: Hinten stand die Null - vorne allerdings auch. Das Tecklenburger Derby gegen GW Steinbeck versprach eigentlich mehr, trotzdem bekamen die Zuschauer beim 0:0 (0:0) keine Tore zu sehen. Dabei hätte es durchaus auch anders ausgehen können. "In der ersten Halbzeit waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Aber unsere Inkonsequenz im Abschluss zieht sich schon die ganze Saison durch. Wir hätten unsere Konter besser ausspielen müssen", stellte Steinbecker Trainer Thomas Reuter fest. Steinbecks Laura Stegemann und Alena Mentrup lagen die Treffer zur 1:0-Führung sichtlich auf den Füßen. Zweimal standen sie frei vor dem gegnerischen Kasten: Stegemann zirkelte den Ball allerdings links vorbei, Mentrup scheiterte an Riesenbecks Torhüterin Nicole Dierkes - Da wär mehr drin gewesen.
Dominierte in der ersten Hälfte noch die Steinbecker Elf, waren es nach der Pause die Riesenbeckerinnen, die eine Schippe drauf legten. Teuto wurde besonders bei Standards immer wieder gefährlich und setzte die gegnerische Defensive ordentlich unter Druck. "Allgemein hat unsere Defensive gut gegen gehalten. Bei Standards haben wir aber definitiv noch Verbesserungspotential. Die Gegner waren körperlich sowie im Kopfballspiel stärker", berichtete Reuter.
Überraschungssieger in Esch
Nicht nur in Riesenbeck war Derbytime angesagt, auch SW Esch war heiß auf ein Tecklenburger Duell gegen die Westfalia aus Hopsten - und das Duell hatte es auch ordentlich in sich: Mit einer 0:3 (0:2)-Niederlage mussten sich die Gäste überraschend gegen die Gastgeber aus Esch geschlagen geben.
Die Partie lief gerade mal 60 Sekunden, da klingelte es schon im Kasten von Westfalias Torhüterin Ricarda Hülsmann. Eschs Sarieka Steinriede verwandelte zum frühen 1:0 (1.), womit es allerdings nicht genug sein sollte. Die Schwarz-Weißen nutzten den frühen Schock aus und erhöhten in der zehnten Minute auf 2:0. Top-Torjägerin der Liga Stephanie Ahlers traf zum elften Mal in dieser Saison. In der 65. Minute verwandelte sie erneut vom Punkt und machte damit den Sack zu. Westfalia Hopsten blieb trotz der Niederlage auf dem dritten Tabellenplatz. Für Esch war der Sieg umso wichtiger, um den Anschluss an das obere Drittel zu behalten.
Darfelds Siegesserie hält an
Das Schlusslicht der Liga traf auf den Spitzenreiter: Auf dem Papier also eigentlich eine klare Angelegenheit. Trotzdem entschieden die Darfelder das Spiel gegen BSV Brochterbeck "nur" mit einem 2:0 (0:0) für sich - und bis zur Halbzeit war die Brochterbecker Truppe von Trainer Olaf Berger sogar am Drücker. Bis zum Pausenpfiff sah es beinahe nach einer kleinen Sensation für den Gastgeber aus, die Brochterbeckerinnen verpassten vor der Pause die Führung knapp. Denn Bergers Mannschaft lauerte immer wieder auf Konterchancen und kombinierte sich durch ein starkes Umschaltspiel vor das gegnerische Tor - belohnte sich aber einfach nicht.
Turo Darfeld hatte natürlich ein klares Ziel: Drei Punkte einsacken und sich vom zweiten Platz absetzen. "Die Brochterbeckerinnen standen tief, da haben wir es uns schwer gemacht ins Fußballspielen reinzukommen", so Darfelds Trainer Sascha Kölking. In der zweiten Halbzeit klappte dann besonders das sonst so gute Kurzpassspiel und die Bälle in die Schnittstelle wieder. Und die Brochterbeckerinnen ereilte ausgerechnet das gleiche Schicksal wie vergangene Woche gegen Steinbeck: Wenige Minuten nach Wiederanpfiff bugsierte Denise Aufderhaar die Murmel bei einem Klärungsversuch in den eigenen Kasten (48.). Darfelderin Wiebke Honrath erhöhte dann in der Schlussphase auf 2:0 (80.). Die Darfelderinnen setzten somit ihre seit sechs Spieltagen anhaltende Siegesserie fort.
Weitere Partien:
SV Union Wessum II - SC Falke Saerbeck 4:1 (1:1)
FC Galaxy Steinfurt - SG Holtwick/Legden 2:1 (0:0)
SG Horstmar/Leer - Fortuna Gronau 3:1 (0:0)
FC Matellia Metelen - TuS Altenberge 1:0 (1:0)