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Frauen-Bezirksliga 6

Lena Zils (l.) musste ihre Gegenspielerin Finja Ahaus ziehen lassen, die im Gegenzug das 2:0 schoss. Foto: Renger

"Man muss den Sieg mehr wollen"


von Hannah Opitz

(20.03.22) Es entwickelte sich am Sonntag ein Spieltag der gefährdeten Teams. Denn plötzlich wachten die unteren Teams auf: Metelen zeigte Horstmar/Leer auf heimischem Boden wo der Hammer hängt, Hauenhorst schloss sich dem Grüppchen der Mannschaften mit 18 Punkten an, Riesenbeck überrumeplte Altenberge und Alverskirchen sammelte den ersten dreier unter dem neuen Coach. Was aber noch viel wichtiger war: Vreden erlitt die erste Niederlage. Und die Wundermannschaft lautet Holtwick/Legden.

Germania Hauenhorst II - Westfalia Kinderhaus     3:1 (2:1)
"Es war ein wirklich gutes Spiel. Schwierig natürlich, aber die Mädels haben den Matchplan umgesetzt", freute sich Germania-Coach Michael Hege. Die Gastgeberinnen nahmen sich vor, durch das Umschaltspiel wiederholend gefährlich zu werden und somit die Abwehr von Kinderhaus in Schwierigkeiten zu bringen. Denn sie wussten, dass es ihre Chance war, den Abstand zum unteren Mittelfeld zu verkürzen. Eigentlich nahmen sich die Mädels nämlich gar nicht vor, bereits zu Beginn das Spiel so sehr in die Hand zu nehmen. Allerdings funktionierte das Umschaltspiel bereits in den ersten Minuten so gut, dass Hauenhorst ihre Gegnerinnen komplett überrumpelte und durch einen Doppelschlag in den ersten Minuten das Ding nach Hause trug. Bereits in der dritten Minute verwandelte Nicole Schampera zum 1:0. Wer sich jetzt fragt: Sag mal den Namen kenn ich doch. Ja, richtig. Schampera spielt eigentlich in der ersten Mannschaft und somit in der Westfalenliga. Im Anstiegskampf kann man aber wohl ein wenig Hilfe von einer besonderen Torjägerin ganz gut gebrauchen und das nutzte die Zweitvertretung natürlich aus. Und wenn sich Schampera dann anbieten auszuhelfen, sagen die Mädels nicht nein. Kurz darauf stand Finja Ahaus nach einer Flanke von links im Zentrum ungedeckt und nutzte diesen Platz zum 2:0 (8.). Danach schalteten sie einen Gang runter und wollten das Spiel etwas ruhiger gestalten. Damit war Kinderhaus aber so gar nicht einverstanden und fand dadurch besser ins Spiel. In der 38. Minute verkürzte dann Ann-Kathrin Becker auf 2:1, wodurch Hauenhorst hektischer wurde. In der Pause appellierte Hege nochmal an seine Mannschaft: "Wir wollen weiter versuchen unsere Gegner im Griff zu haben und das Tempo der Kinderhauser rauszunehmen. Im Umschaltspiel wollten wir dann aber wieder selber mit viel Tempo anlaufen und relativ früh das nächste Tor schießen." Zwar hatten die Gastgeberinnen Kinderhaus wieder besser unter Kontrolle, aber das frühe dritte Tor wollte einfach nicht fallen. Erst wenige Minuten vor Schluss setzte sich Karolin Theele über links durch. Die Flanke wollte Luisa Greiwing eigentlich klären, das Ding landete aber im eigenen Tor zum 3:1 und damit war der Deckel auch drauf (87.). Nächste Woche gegen Horstmar/Leer wird wieder ein neuer Matchplan entwickelt, um erneut das best mögliche Ergebnis rauszuholen.
Torschützinnen: 1:0 Schampera (3.), 2:0 Ahaus (8.), 2:1 Becker (38.), 3:1 Greiwing (ET/87.)

SpVgg Vreden - SG Holtwick/Legden     1:2 (0:1)
Es ist tatsächlich passiert: Vreden wurde geschlagen und das von keinem anderen als Holtwick/Legden. Seit mehreren Jahren spielt die SG nun gegen Vreden und musste eine Niederlage hinnehmen, aber nun kennen die Mädels das richtige Mittel. "Man muss den Sieg mehr wollen als Vreden", sagte SG-Coach Christina Krause. Aber das ist natürlich nicht das Einzige. Wenn man gegen eine so Offensiv starke Mannschaft antritt, die gleichzeitig hinten fast nichts zulässt, lautet die Lösung der meisten Mannschaften: Mit aller Macht nach Vorne stürmen und mehr Tore schießen als die Gegner. Diesmal stellten die Gäste dieses System aber komplett auf den Kopf und agierten mit einer Fünfer-Kette, um hinten dicht zu machen und vorne auf Konter zu spielen. Und tada, es funktionierte, obwohl der Spielverlauf im ersten Moment so gar nicht darauf hindeutet. "Ich würde behaupten, dass Vreden auch nicht den aller besten Tag hatte, aber wir haben einfach den nötigen Willen gezeigt. Man muss gegen Vreden in jedem Zweikampf aggressiv sein und dagegen halten und das haben wir geschafft", freute sich Krause. In der 20. Minute stoppten die Gastgeberinnen den nächsten Konter der SG nur noch durch ein Foul. Den Freistoß beförderte Sophia Büttelbrock in den gegnerischen Sechzehner, wo Pia Horstmöller einlief und zum 1:0 verwandelte. Kurz darauf dann aber der Schock: Ein Zweikampf, ein lauter Schrei und ein Geräusch wie eine Peitsche. Es erwischte Vanessa Homölle, die mit einem Achillessehnenriss vom Platz getragen wurde. Den Schock mussten die Mädels erstmal verarbeiten und machten dadurch ein paar wenige Male hinten auf, als Vreden durch ihr Konterspiel nach vorne presste. In der Pause sammelten sich aber alle wieder und waren sich einig, dass sie nun für ihre Kapitänin die Punkte nach Hause bringen wollten. 56. Minute: Milena Leers kassierte nach einem zu harten Einsteigen gelb. Warum ich das jetzt erzähle: abwarten. Denn zehn Minuten später musste Leers im eigenen Sechzehner wieder eingreifen, um den Torschuss ihrer Gegenspielerin kurz vor knapp zu verhindern. Sie flog zurecht mit Gelb-Rot von Platz und zu allem Übel gab es auch noch Elfmeter für Vreden. "Sie musste dahin, daher war es auch berechtigt", sagte Krause. Den Elfer donnerte Vreden dann aber zehn Meter über das Tor. Aufatmen war aber noch lange nicht, denn nun waren die Gäste zu zehnt. "Da musste ich am Rand schon lauter werden, die waren so geschockt", sagte Krause. Sie entbehrte eine Spielerin von vorne und entschied sich, die Fünfer-Kette beizubehalten. "Die zwei mit der meisten Ausdauer und höchsten Geschwindigkeit standen vorne. Und wir ließen trotz der Unterzahl fast nichts zu", freute sich Krause. Das Konterspiel der Gäste blieb aber am Leben, so auch in der 86. Minute, wo sich Julia Lieftucht bis in den Vredener Sechzehner durchsetzte und dort nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte. Der nächste Unterschied zwischen Vreden und Holtwich/Legden war also, dass Büttelbrock das Ding eiskalt verwandelte. Kurz vor Schluss kam Vreden nochmal gefährlich, ein eigenes Tor schossen die Gastgeberinnen aber nicht mehr, da Susanne Eink den Ball ins eigene Tor lenkte (1:2/90.). "Wir wissen selber, dass wir uns das Spiel gegen Riesenbeck mit dem 1:1 selber vergeigt haben, aber am Sonntag hatten wir die richtige Antwort. Gegen Altenberge nächste Woche haben wir aber überhaupt keine Leute: Durch die Verletzung von Vanessa und die Rot-Sperre sind es noch weniger. Da haben wir auf gut Deutsch die Kacke am Dampfen", sagte Krause. "Das war aber Sonntag sehr emotional und den Willen zu Gewinnen und Punkte zu holen wollen wir trotzdem beweisen."
Torschützinnen: 0:1 Horstmöller (20.), 0:2 Büttelbrock (86.), 1:2 Eink (ET/90.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Holtwick/Legdens ... (65.)

Teuto Riesenbeck - TuS Altenberge     1:0 (0:0)
Wenn man sich jetzt denkt: Ach so ein lucky Punsh am Ende, das passiert schonmal, der hat falsch gedacht. Denn von Beginn an wollten die Gastgeberinnen alles geben, das zeigen, was sie drauf haben und läuferisch alles abreißen. Genauso kamen die Mädels dann auch rein und haben das tatsächlich 90 Minuten lang durchgezogen. "Die Mädels hatten ordentlich Power und haben Altenberge den Schneid abgekauft, die kamen gar nicht ins Spiel", sagte Riesenbecks Trainer Jürgen Stockmann. Statt 4-1-4-1 stellten die Gastgeberinnen bereits gegen Holtwick/Legden auf 4-4-2 um und sorgten so für mehr Druck bei ihren Gegnerinnen. Zusätzlich haben die Mädels dann mehr Anspielmöglichkeiten zwischen der Altenberger-Kette. "Auch wenn die Zwillinge nicht von Anfang an drauf waren, haben wir so gespielt und dadurch vorne drauf Druck gemacht", sagte Stockmann. "Und die Mädels sind gerannt wie die Bekloppten." Dadurch entwickelten sich auch einige guten Torchancen, zwei davon hätten drin sein müssen: Mala Stockmann setzte sich über rechts durch und brachte eine flache Hereingabe direkt auf Josefine Weiß. Für die war die Situation, den Ball einfach reinzuschieben aber zu einfach und das Ding landete neben dem Tor, nachdem sie den Ball nicht richtig traf. Kurz drauf entwickelte sich die gleiche Hereingabe, diesmal verpasste allerdings Pia Meiners die Führung. "Das ist wirklich ein Problem. Wir nutzen unsere Chancen einfach nicht", ärgerte sich Stockmann. In der Pause besprachen die Gastgeberinnen dann, den Druck weiter oben zu lassen. Einige waren sich nicht sicher, wie lange das wohl durchzuhalten sei, vor allem weil dann natürlich auch Altenberge deutlich mehr Power auf den Platz brachte. "Obwohl Altenberge uns deutlich mehr angerannt ist, haben wir gut dagegen gehalten und letztendlich hat das Adrenalin die Erschöpfung wohl übertrumpft", sagte Stockmann. "In der 80. Minute habe ich dann gedacht, dass es nur ein Unentschieden wird, aber weil Altenberge aufgemacht hat, hatten wir die Chance." Natürlich, Altenberge spielt da oben mit, die wollten die drei Punkte, aber Riesenbeck ließ sich davon nicht beeindrucken: Den Ball im Mittelfeld erkämpft, dann der perfekte Steilpass auf Mala Stockmann, die ihre Schnelligkeit nutzte, den Ball erreichte und diesem zum 1:0-Siegtreffer ins Tor beförderte (87.). Mit dieser Euphorie und diesem Sieg, geht es auch in die nächsten Wochen, denn Riesenbeck wird versuchen mit dieser Spielweise weiterhin zu überraschen.
Torschützin: 1:0 Stockmann (87.)

Weitere Spiele:
Ibbenbürener SpVg. - ASC Schöppingen     0:1 (0:1)
Westfalia Hopsten - SV SW Esch     0:3 (0:2)
Union Wessum II - RW Alverskirchen     1:2 (0:1)
Matellia Metelen - SG Horstmar/Leer     1:0 (1:0)

Melanie Kauling (l.) und Isabel Multhoff (r.) sorgten für eine harte Zweikämpfe und jede versuchte alles, um den Ball für sich zu gewinnen. Foto: Renger


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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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