Meisterschaft so nah

von Helena Wilmer

(09.05.22) Zur Meisterschaft können wir zwar noch nicht gratulieren, aber Borussia Münster hat beim 2:1 (1:1)-Sieg gegen den SV Herbern einen großen Schritt dahin gemacht. Am kommenden Wochenende kann die Mannschaft mit einem Sieg bei der Reserve des SC Gremmendorf alles klar machen. Aber nun erstmal zur Partie gegen Herbern – das war nämlich alles andere als ein netter Feierabendkick am Freitagabend.

Schon vor Anpfiff spürte Trainer Detlev Rasch die Aufregung der Mädels. „Wir wussten, dass wir vorlegen müssen, bevor Aasee am Sonntag spielt, da die Mannschaft aktuell auch eine bomben Serie hinlegt. Bei uns war da viel im Kopf“, so Rasch. Herbern spielte dagegen völlig befreit und unbedacht auf. Besonders die schnellen Konterspielerinnen hielten die Defensive der Borussia dabei auf Trab.

Rasch nutzt Trotzreaktion

Die frühe Führung durch Leontien Lentz sorgte dabei nicht lange für Beruhigung (12.). Nach einer unbedachten Aktion von Pia Loddenkemper gab es Elfmeter für die Gäste, den Annika Vogel verwandelte (24.). Loddenkemper verletzte sich bei der Aktion zusätzlich so schwer, dass sie ausgewechselt werden musste. Damit war nicht nur der Schock über den Ausgleich groß, sondern es musste auch umgestellt werden.

Während zu Beginn der zweiten Hälfte Torhüterin Lea Rüdiger ihr Team vor einem Rückstand im Eins gegen Eins rettete, drängte die Borussia zum Ende immer mehr in Richtung Herberner Tor, denn ein Sieg musste unbedingt noch her – und dafür machte sich Rasch den Trotz einer Spielerin zu nutzen. Dalina Saldo kam in der 50. Minute für Saskia Brand ins Spiel, wurde aber bereits nach wenigen Minuten wieder ausgewechselt. „Sie hatte zu dem Zeitpunkt die falsche Einstellung und nachdem ich sie dann so schnell wieder rausgenommen habe, war sie natürlich richtig sauer auf mich. Die Wut habe ich genutzt und sie kurz vor Schluss nochmal gebracht“, erklärt Rasch. Das war wohl der richtige Riecher, denn Saldo machte nach einem Zuspiel von Greta Pauli den Treffer zum wichtigen 2:1-Endstand (90.+6).

Aasee legt nach

Konkurrent BW Aasee lieferte am Wochenende ebenfalls ab. Bei RW Ahlen gelang dem Team ein 5:3 (3:1)-Sieg. Nach einem Eigentor von Maren Krieter lagen die Blau-Weißen zwar zu Beginn zurück, doch Amira Rasho, Sophie von Weinrich und Samira Mittring sorgten mit ihren Treffern bis zur Pause für einen deutlichen Vorsprung (3./14./27./37.).

Als nach der Pause Ahlen nachlegte durch Lea Inderlied wurde es nochmal kurz eng (53.). Doch Aasee hatte die Lage schnell wieder im Griff nach einem Doppelpack von Ranim El-Faour (59./69.). Der verwandelte Strafstoß von Inderlied in der Nachspielzeit zum 5:3-Endstand änderte schließlich auch nichts mehr an den drei Punkten für Aasee (90.+2).

Ostenfelde muss weiter bangen

Ostenfelde muss immer noch um den Klassenerhalt zittern. Nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen RW Alverskirchen sind es nur noch zwei Punkte Vorsprung bis zur roten Zone. Dabei war Alverskirchen nicht die überlegene Mannschaft in der Partie, sondern hatte nur das nötige Quäntchen Glück. „Ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen. Zu Beginn hatten wir die Kontrolle, dann Ostenfelde und zum Schluss dann wieder wir. Aber wir nehmen die Punkte natürlich gerne mit“, so RW-Coach Andrew Celiker.

In der Anfangsphase hatte Alverskirchen nicht nur die Kontrolle über die Partie, sondern ging auch durch Friederike Glose mit 1:0 in Front (17.). Danach machten sich aber wieder einmal die Auswirkungen von Corona bemerkbar. „Wir haben viele Spielerinnen, die Corona hatten und noch angeschlagen sind und nach circa 30 Minuten keine Luft mehr haben“, so Celiker. Jana Puttins nutzte die schwache Phase des Gastgebers und glich zum 1:1  für den TSV aus (29.).

Und auch wenn es Ostenfelde war, die in der zweiten Hälfte nicht nur mehr, sondern auch die besseren Chancen hatte, war es schließlich Louisa Klobuch, die für Rot-Weiß zum 2:1 traf (74.). Ostenfelde hat damit die nächste Chance nicht genutzt, alles klar zu machen und muss weiter bangen.

Weitere Spiele:

VfL Senden – SuS BW Sünninghausen 2:3 (1:1)
SC Peckeloh – SC Gremmendorf II 1:3 (0:2)
1. FC Gievenbeck – SpVg Oelde 1:2 (1:1)