Frauen-Landesliga 3
Aufstieg mit Beigeschmack?
Von Theresa van den Berg
(03.05.20) Auch die Landesliga der Frauen wartet auf die Entscheidung der Verantwortlichen. Während die Saison aufgrund der unterschiedlichen Wertungsmöglichkeiten für einige Teams zumindest noch mit ein bisschen Spannung zu Ende geht, ist die Sache hier klar: "Wenn es so kommt, wie geplant und das Präsidium den Empfehlungen zustimmt, ist es bei uns in der Liga eindeutig", sagte Staffelleiter Manfred Bröker. Sowohl nach der Hinrunde, als auch aufgrund der jetzigen Tabellensituation und unter Berücksichtigung der Quotientenregel stünde Borussia Emsdetten als Meister fest.
Das Saisonziel hätten die Rot-Weißen, die aktuell mit einem Spiel und einem Zähler weniger als der Tabellenführer aus Ibbenbüren auf Rang Zwei stehen, damit erreicht. Und auch das Abschiedsgeschenk für den Trainer wäre geglückt. So richtig freuen kann sich Stephan Claßen allerdings nicht. "Das fühlt sich alles natürlich nicht so gut an, wie als wenn wir die Saison zu Ende gespielt hätten." Dass das unter diesen Umständen nicht möglich ist, steht für Claßen außer Frage. "Letztendlich hätte aber noch viel passieren können. Die Liga ist so ausgeglichen, am Ende hätten es noch fünf, sechs andere Mannschaften machen können."
Von ganz unten nach ganz oben
Seine Abschiedssaison wird dem Emsdettener allerdings nicht nur aufgrund des ungewöhnlichen Ausgangs in Erinnerung bleiben. "Das war schon überragend, was wir gezeigt haben. Nach den ersten drei Spielen standen wir mit null Punkten ganz unten. Aber ich wusste trotz des schlechten Starts, dass wir noch kommen." Es folgten "konstant gute Leistungen" und satte 34 von 36 möglichen Punkten, die die Borussia schnell an die Spitze brachten. "Wir haben als Mannschaft funktioniert und hart dafür gearbeitet, nach drei Jahren jetzt dort zu stehen."
Eine virtuelle Party gab es noch nicht. Im Gegenteil: "Wir haben mit der Mannschaft noch gar nicht darüber gesprochen. Das wird bald passieren. Mal gucken, wie sie damit umgeht." Höchstwahrscheinlich ähnlich wie der Coach selbst. "So richtig greifbar ist das für uns noch nicht. Dieses halbe Geschenk ist natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben." Aus seinem Drei-Jahresplan wurde unfreiwillig ein Zweieinhalb-Jahresplan - höchstwahrscheinlich mit dem Resultat, das sich Claßen vorgenommen hatte: Aufstieg. Und der wird - sollte es endgültig so weit sein - trotz der Umstände definitiv noch gefeiert.