Frauen-Landesliga 3
Der lachende Dritte
Von Theresa van den Berg
(09.03.20) Nix war's mit der erneuten Tabellenführung der Emsdettenerinnen. Ein Beinbruch war das 0:0 gegen Ibbenbüren für Trainer Stephan Claßen aber nicht. Im Gegenteil. "Ich glaube, Ibbenbüren ärgert sich ein bisschen mehr über den Punkt." Die Grün-Weißen hatten mehr vom Spiel, die Borussia konzentrierte sich zunächst auf die Verteidigung. Bis auf einen Schuss aus der zweiten Reihe von Judith Höfting, den Torhüterin Jule Rüschenschmidt gerade noch über die Latte lenkte (10.), ließ Emsdetten laut Claßen nichts zu. Im ersten Punkt waren sich beide Coaches einig. "Im Vorfeld hätte ich das Unentschieden unterschrieben. Nach dem Spiel bin ich allerdings schon unzufrieden. Wir hätten die Partie gut und gerne für uns entscheiden können."
Im zweiten widersprach Katharina Eiter ihrem Kollegen allerdings. Im Gegensatz zu Claßen sah sie noch weitere gute Chancen ihres Teams. Jedoch scheiterten sowohl Alicia Harder als auch Nele Voßel. Das lag vor allem daran, dass Claßen sein Team defensiver aufstellte als gewohnt. "Das hat sich ausgezahlt. Verteidigen können wir richtig gut." Eigene Chancen blieben dadurch jedoch Mangelware. Auch nach der offensiven Umstellung im zweiten Abschnitt funktionierte das Umschaltspiel nicht wie gewollt. Die größte Möglichkeit der Gäste vergab Kim Wolters in der Nachspielzeit. Einen Freistoß von Laura Feld verpasste sie nur knapp. "Das wäre aber auch zu viel des Guten gewesen", war Claßen mit dem einen Punkt zufrieden.
Amelsbüren gewinnt Derby
Zufrieden mit dem Ausgang dieser Partie waren auch die Frauen aus Amelsbüren. Der ärgste Verfolger des Duos entscheid das Spiel gegen Gremmendorf mit 4:2 für sich und rückte so noch näher an die Spitze. "Wir kannten das Ergebnis aus Ibbenbüren und haben zur Pause gesagt 'Das 1:1 reicht uns nicht'", so GW-Trainer Andreas Wennemer. In Gremmendorf bekamen die Zuschauer das erwartete Derby geboten, in dem beide Mannschaften alles reinlegten. "Es ging 90 Minuten rauf und runter. Gremmendorf war zwar feldüberlegen, die besseren Abschlüsse hatten allerdings wir."
Und so gelang den Amelsbürenerinnen gleich zwei Mal ein Start nach Maß. Bereits in der ersten Minute rutschte Alina Fischer in eine Hereingabe von Franziska Michel und versenkte den Ball im Tor. Und auch im zweiten Durchgang landete Lara Pahligs abgefälschter Schuss kurz nach Wiederanpfiff zum 2:1 im Kasten (47.). "Beide Mannschaften wollten nach vorne." Möglichkeiten gab es dementsprechend auf beiden Seiten, den besseren Tag erwischte jedoch das Team von Wennemer. Während es für Gremmendorf in Form von Liana Borges (27.) und Nele Kofort (64.) nur für zwei Treffer reichte, machten Luisa Wünnemann (56.) und erneut Pahlig (85.) alles klar. "Es hat alles gepasst. Wir haben im Moment immer das Quäntchen Glück."
Gronau punktet gegen Wessum
Davon kann in Wessum nach dem 0:0 gegen Gronau aktuell nicht die Rede sein. Oder doch? Zumindest landete der Ball in der 20. Minute nicht im eigenen Tor, nachdem Fortunas Jule Strohmeyer frei vor Anna Zeiske auftauchte. "Ich sehe zwei Sachen positiv. Wir haben zu Null gespielt und in der zweiten Halbzeit nichts mehr zugelassen", sagte ein etwas ratlos wirkender Wessumer Trainer. Was im Training so einfach aussehe, bekommen seine Schützlinge momentan nicht auf den Platz. "Nach vorne sind wir einfach zu nervös und unsicher," so Marco Leimbach.
Während die Gronauerinnen genau das taten, was der Coach erwartet hatte, versuchte Wessum das Spiel zu machen. "Sie haben gut verteidigt. Wir hingegen haben spielerisch keine Möglichkeit gefunden, uns Chancen zu erspielen. Deswegen ist das Endergebnis auch vollkommen gerechtfertigt." Zwei Mal kamen die Wessumerinnen gefährlich vor das gegnerische Tor. Der Querpass von Charlotte Eismann geriet jedoch zu lang (1.) und auch der Schuss von Lea Stampfer ging knapp über das Tor (43.). Und so heißt es Mund abputzen und weitermachen. "Da müssen wir durch."