"Wir haben noch viel vor."

Von Theresa van den Berg 

(15.01.21)  Es ist das zweite Jahr für die Grün-Weißen in der Landesliga - und das zweite, was durch Corona unterbrochen wurde. Eine normale Saison, in der sich jeder in Hin- und Rückspiel beweisen kann, in der man regelmäßig die Chance bekommt, zu zeigen was man kann, hatte Amelsbüren noch nicht. Wo steht man also in dieser neuen Liga. Den Anfang machte das Team im vergangenen Jahr noch mit Andreas Wennemer. Das Resultat: Platz Drei nach sechzehn Spielen. Damit stand man am Ende vor gestandenen Mannschaften wie Nottuln, Wessum und Telgte. Ordentlich für einen Aufsteiger.

Da könnte man meinen, dass man aktuell am Häpper eher unzufrieden ist. Die Ausbeute von acht Punkten aus fünf Partien und damit Rang Zehn liest sich deutlich schlechter. Doch Trainer Fabian Nehm, der die Truppe im vergangenen Sommer übernommen hat, grätscht sofort dazwischen. "Insgesamt bin ich ganz zufrieden. Klar, es war ein Auf und Ab mit richtig guten und auch nicht so guten Leistungen, aber neue Spielerinnen, ein neuer Trainer, ein neues System - das war zu erwarten." 

Offensive Ausrichtung bei Amels

Die Grün-Weißen laufen nur noch mit einem Sechser auf, dafür mal mit zwei Zehnern, mal mit einem Achter und einem Zehner. Die angekündigte Offensiv-Power versucht der Coach also tatsächlich auf den Platz zu bringen. Für den Zuschauer klasse. Spiele wie das 2:2 gegen Mecklenbeck oder das 3:2 gegen Gronau bieten mehr Spannung und mehr Buden. Torgefährlich sind die Schützlinge von Nehm mit ihren 14 Treffern nämlich nach wie vor. Aber hinten, mit zwölf Gegentoren, eben auch anfälliger. Doch das nimmt der Fußballlehrer in Kauf. "Wir wollen früh pressen, doch die Abstimmung passt noch nicht immer. Daran müssen wir arbeiten, aber ich versuche lieber vorne ein Tor zu schießen, als nur zu verteidigen."

Nicht nur die Ausrichtung und das System haben sich geändert. Auch die Toptorjägerin ist eine andere. Statt wie gewohnt Luisa Wünnemann, sorgt jetzt Lara Pahlig, die auf der Zehn zu Hause ist, für Tore. Sechs sind es an der Zahl. "Durch die Systemumstellung verteilt sich jetzt alles etwas mehr. Das geht zwar auf Luisas Kosten, aber ich glaube, damit kommt sie ganz gut klar", sagt der Münsteraner und lacht. 

Trainerteam bleibt auch in kommender Saison

Wäre es weitergegangen, davon ist Nehm überzeugt, hätte man die Fortschritte seiner Elf immer mehr gesehen. "Wir sind von Spiel zu Spiel besser geworden. Auch, was das Kombinationsspiel angeht." Darauf legt der gleichzeitige Futsal-Trainer besonders wert. "Was nicht heißt, dass die Mädels nicht auch mal ins Dribbling gehen sollen." Es geht voran - deswegen verliert der Verantwortliche das obere Tabellendrittel, trotz der aktuellen Platzierung, auch nicht aus den Augen. Was Nehm, neben der Entwicklung, in seiner ersten Amtszeit aber besonders in Erinnerung geblieben ist, ist vor allem eins: Die Arbeit des Vereins. 

"Das muss ich echt hervorheben. Was Amelbsüren im Damen-, aber auch im Nachwuchsbereich auf die Beine stellt, habe ich so noch nicht gesehen." Und genau deshalb gab das gesamte Trainerteam um Nehm mit Co-Trainerin Selda Aykin, Athletiktrainer Moritz Mestwerdt - der momentan für das Zoom-Training zuständig ist - und Torwarttrainer Markus Reinhardt seine Zusage für die kommende Saison. Und auch die Trainer der zweiten Mannschaft, Markus Simon und Norbert Niesing, machen weiter. "Es läuft gut mit dem Verein und der Mannschaft. Wir sind als Team zusammengewachsen und haben jetzt den ersten Schritt gemacht. Aber wir haben noch viel vor."