Zwei Neulinge für den TuS

Von Fabian Renger

(29.04.21) Um die Frage kommt Andreas Kleine, Coach der Landesliga-Frauen des TuS Recke, nicht herum, als er uns seine beiden Neuzugänge vorstellt. Eine Spielerin kommt fürs Feld, die andere fürs Tor - doch: Warum braucht der TuS eine Keeperin? "Wir haben kein Torwartproblem", stellt Kleine also umgehend klar. "Und wir haben mit Anna-Lena [Tietmeyer, d. Red.] eine gute Torhüterin." Wo der Schuh stattdessen drückt: Die aktuelle Ersatztorhüterin ist keine Frau vom Fach.

Vanessa Langelage schlüpfte in die Ersatz-Rolle, damit überhaupt jemand da ist, falls Tietmeyer mal ausgefallen wäre. Eigentlich ist Langelage aber Teil der Recker Zweitvertretung in der Kreisliga A - und zwar als Feldspielerin. Da fühle sie sich auch wohler, so Kleine, der ihr aber ausdrücklich für die Aushilfe dankt.

Eine Torhüterin, ein Defensivanker

Die neue zweite Torhüterin ist eine richtig gute. Vom Niedersächsischen Oberligisten (vergleichbar mit der hiesigen Westfalenliga) BW Hollage wechselt Nadine Heilmann rüber zum TuS. Sie ist gerade erst 20 Jahre jung geworden und stand schon im vorigen Jahr im Fokus von Kleine. "Sie kauert nicht nur auf der Linie", erklärt er Heilmanns Torwartstil. "Wir wollen agieren und nicht nur reagieren, da muss die Torhüterin mitspielen können." Und das treffe auf Heilmann definitiv zu. Sie ist gebürtige Laggenbeckerin, spielte in der Jugend bei Arminia Ibbenbüren, später dann kurzzeitig bei Teuto Riesenbecks ersten Damen in der Landesliga, bevor sie nach Hollage ging. Damit sei Recke auf der Position zwischen den Pfosten sehr, sehr gut aufgestellt, freut sich der Übungsleiter.

Die zweite Neue hört auf den Greta Hock. Die 2004 geborene Kickerin gehört derzeit der B-Juniorinnen-Bundesligamannschaft von Arminia Ibbenbüren an. Dorthin war sie allerdings erst im vergangenen Jahr gewechselt - aus Reckes B-Jugend. "Die Chance, in der Bundesliga zu spielen, wollte sie gerne nutzen", so Kleine. Es sei aber damals schon mehr oder weniger klar vereinbart gewesen, dass sie nach dem einen Jahr wieder zurück komme. "Sie ist relativ flexibel einsetzbar und nicht auf eine Position gebunden und sehr gut ausgebildet", berichtet der Trainer. Hock ist eine Kandidatin für die Innenverteidigung oder fürs defensive Mittelfeld.

Planungen wohl abgeschlossen

"Ansonsten sind die Planungen abgeschlossen", erzählt der Coach des Tabellenfünften der inzwischen annullierten Spielzeit. Jette Neyer war bereits im Winter gekommen, mit einer weiteren potenziellen neuen Spielerin befindet sich Kleine derzeit noch in losen Gesprächen. Ende offen. Sonst wird wohl aus der eigenen Jugend die eine oder andere Kickerin in der Landesliga-Combo reinschnuppern.

Abgänge gibt's neben Langelage eigentlich keine richtigen. Zwei Kadermitglieder sitzen gerade an ihrem Abitur (viel Erfolg!) und liebäugeln mit einem anschließenden Auslandsaufenthalt. Natürlich fraglich in diesen Zeiten. Zudem ist Larissa Schulte, die mit 18 bereits zum dritten Mal einen Kreuzbandriss erlitt (!), künftig nur noch Betreuerin und keine Spielerin mehr.